Die Aufarbeitung der NS-Zeit durch deutsche Unternehmen, darunter auch Bosch, Porsche, Daimler und viele andere, bleibt ein drängendes Thema der NS Erinnerungskultur. Jahrzehntelang waren Verschweigen, Verleugnung und Entlastungsstrategien prägend. Während der NS-Zeit profitierten viele dieser Unternehmen direkt von Zwangsarbeit, „Arisierungen“ und der Kriegswirtschaft. Nach 1945 schoben sie die Verantwortung auf das NS-Regime ab, vermieden Entschädigungen und nutzten internationale Abkommen wie das Londoner Schuldenabkommen von 1953, um Wiedergutmachung zu umgehen.
Problemanalyse:
Erst ab den 1980er Jahren setzte eine breitere Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein – häufig durch öffentlichen und internationalen Druck. Ein Wendepunkt war die Gründung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ im Jahr 2000, die jedoch angesichts der immensen Kriegsprofite und des menschlichen Leids nur symbolischen Charakter hatte. Heute zeigt sich, dass die Erinnerungspolitik vieler Unternehmen noch immer von der Ambivalenz zwischen Aufarbeitung und Imagepflege geprägt ist. Gleichzeitig wird deutlich, dass eine nachhaltige Verantwortungskultur in der deutschen Gesellschaft weiter gestärkt werden muss.
Forderungen:
Das Bürgerbegehren 2025 fordert die Stadt Stuttgart und ihre Partnerunternehmen auf, aktiv eine Vorreiterrolle in der NS-Erinnerungsarbeit einzunehmen.
Dies umfasst:
Offenlegung der Unternehmensgeschichte: Alle Unternehmen, die von der NS-Wirtschaft profitierten, sollen umfassend ihre Rolle dokumentieren und öffentlich zugänglich machen.
Bildungsinitiativen:
Die Unterstützung von Projekten, die die Verstrickungen der Wirtschaft in den Nationalsozialismus aufarbeiten und insbesondere junge Menschen sensibilisieren.
Förderung von Gedenkorten:
Finanzierung und Instandhaltung von Erinnerungsstätten, die Zwangsarbeit und „Arisierung“ thematisieren.
Transparente Entschädigungen: