In der Tötungsanstalt Grafeneck bei Gomadingen im heutigen Baden-Württembergischen Landkreis Reutlingen wurden im Jahr 1940 im Rahmen der Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus, der so genannten Aktion T4, systematisch 10.654 Menschen mit Behinderung, vor allem aus Bayern, Baden und Württemberg, aber auch aus Hessen und dem heutigen Nordrhein-Westfalen, ermordet.
Die Planungen sind von Stuttgart gelenkt worden.
Nun hat der Stuttgarter Osten selbst eine Grafeneckstraße.
Was soll NS Erinnerungsarbeit oder was MUSS NS Erinnerungsarbeit?
Wir als Stadtgesellschaft müssen mehr über die Stadt Geschichte wissen, und auf den Namen hinweisen.
Gerade nach über 80 Jahre und hier im Stuttgarter Osten, wissen vom 200 Menschen …. 190 nicht, was Schloss Grafeneck für eine Bedeutung hatte.
Die Straße muss mit einen weißen knoten versehen werden. Es gibt genug Möglichkeiten zusätzlich nachzurüsten mit Hinweistafeln oder Stelen mit qR-Codes.
Zusammenfassung:
ich habe mal nachgesehen. Die Grafeneckstraße gibt es seit 1911(Quelle: Die Stuttgarter Straßennamen. 2. Aufl. Stuttgart 2007), die Straße wurde zu dieser Zeit angelegt. Es ist also hier keine Umbenennung.
Pech für die Straße (bzw. für Grafeneck), dass sie in diese Geschichte geraten ist. Nach meiner Auffassung, muss man an dem Ort auch daran erinnern, weil vergessen wir nicht, weil teile der Stadt Stuttgart, waren dabei.
Aktion Brandt“
Mit der „Aktion Brandt“ sollten ab 1942 Bettenplätze für Kriegsverletzte entstehen. Dazu wurden Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten in Ausweichkrankenhäuser verlegt – oder bei dieser Gelegenheit gleich umgebracht. Denn die nach dem „Bevollmächtigten für das Sanitäts- und Gesundheitswesen“ Professor Karl Brandt benannte Aktion war Nachfolgerin der Aktion T4, bei der bis 1941 mehr als 70.000 psychisch Erkrankte und Behinderte vergast wurden.„Aktion Brandt“ betrieb die „Euthanasie“ subtiler: Gemordet wurde dezentral in den Kliniken vor Ort usw.