Es sollte mehr Fokus und Geld in den Denkmalschutz gesteckt werden. Es sollte bei historischen Gebäuden per Gesetz verboten werden, dass diese abgerissen werden. Denkmalschutz darf nicht mehr trickhaft umgangen werden, nur weil ein Investor Geld hinlegt. Es sollte die Instandsetzung und Sanierung dieser alten, historischen, einmaligen Gebäude gefördert werden, damit diese noch lange erhalten bleiben können. Bessere Förderung der Denkmalbehörde, bessere Erfassung von Denkmälern und mehr Wille, Gebäude zu erhalten.
Wenn man alte Fotos von Stuttgart vor 1945 sieht, brennt einem das Herz. Im Vergleich zu damals ist Stuttgart heute schlichtweg hässlich, was Gebäude und Stadtbild angeht. Viele schöne Gebäude gingen leider auch nach dem Krieg verloren, und auch noch heute (im Jahr 2015) werden schöne historische Gebäude, die den Krieg überlebt haben und die es leider viel zu wenig gibt, abgerissen.
Dadurch verliert Stuttgart allmählich, schleichend, immer mehr seine (historische) Identität. Die Sache ist leider unumkehrbar, wenn nicht jetzt gehandelt wird. Investoren ist es egal, ob die Stadt ihr Gesicht, ihre Geschichte, ihre Schönheit verliert. Es wird abgerissen und dafür entstehen meistens hässliche Glas-Betonklötze.
Beste Beispiele sind die ehemalige Eisenbahndirektion (gegenüber Hauptbahnhof, Heilbronner Str.) oder die ehemalige Teppichgalerie in der Eberhardstraße (Abriss 2015 geplant!). Auch vom Abriss von ca. 400 Jahre alten Gebäuden wurde kein Halt gemacht, wie z.B. beim Wengerterhaus im Hospitalviertel. Vom Abriss bedroht sind z.B. die Wagenhallen in Stuttgart-Nord. Der Hoppenlau-Friedhof (ältester Friedhof Stuttgarts) zerfällt langsam.
Das sind nur ein paar Beispiele von vielen. Wenn es so weiter geht, müssen wir Stuttgarter zwangsläufig immer neidisch auf Touristenmagnete wie Prag oder Straßburg sein.