Der Eduard-Pfeiffer-Platz soll nach der Idee moderner Interessengruppen umgestaltet und entstellt werden. Dem gilt es zu begegnen. Die Stadt wird aufgefordert, den Platz in seinem jetzigen Zustand zu belassen und seinem denkmalgeschützten und historischen Charakter Rechnung zu tragen.
Der Eduard-Pfeiffer-Platz wurde nach Eduard-Pfeiffer benannt, einem Sozialreformer und Gründer des „Vereins für das Wohl der arbeitenden Klassen“. Dieser initiierte 1890 das Siedlungsprojekt „Billige Wohnungen für kleine Leute“, an Hand dessen die Siedlung Ostheim mit 1.300 Wohnungen gebaut wurde. Im Zentrum der markanten roten Backsteinhäuser, daher auch der Name „roter Osten“, liegt der Platz, der bis zur heutigen Benennung auch Teckplatz genannt wurde. Markantes historisches Pflaster auf der Straße sowie die verkehrsarme Anbindung laden zum Verweilen ein. Auf der westlichen Seite befindet sich der Jünglingsbrunnen südlich der Neufenstraße und nördlich eine komplementär ausgerichtete Sitzecke. Beide Bereiche bieten mehrerer Sitzmöglichkeiten, die jeweils unter den großen schattenspendenden Bäumen gerade im Sommer Abkühlung bieten. Da die kreuzenden Straßen Landhausstr und Teckstraße nicht spitz zugebaut wurden, sondern eine Abstufung der Wohnbebauung erfolgte, wirkt der Platz wie ein Oktagon. Dieses architektonische Steilmittel soll architektonisch den Zentralbau oder –raum Andeuten, den dieser Platz in der Siedlung einnimmt.
Derzeit bestehen viele Pläne den Charakter des Platzes zu verändern. Angefangen von beseitigen des Kopfsteinpflasters bis hin zu Straßenverengungen, die das typische Momentum im Zentrum der Siedlung zerstören. Der Platz bietet such so viele Sitzmöglichkeiten und es besteht kein Bedarf hier eine neo-moderne Betonwüste zu planen, die durch kleinere Seitenbaumpflanzungen legitimiert wird. Geschichte gehört gelehrt und es ist traurig, dass 70 Jahre nach dem Nationalsozialismus immer noch versucht wird, das jüdische prägende Bild aus Stuttgart zu tilgen.