Vorrangregelung des ÖPNV an Ampelanlagen prüfen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Ampeln
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

373
weniger gut: -413
gut: 373
Meine Stimme: keine
Platz: 
1101
in: 
2023

Aufgrund eines jahrzehntealten Beschlusses des Stuttgarter Gemeinderates hat der ÖPNV Vorrang an den meisten Ampelanlagen der Stadt. Nähert sich ein Bus (oder auch eine Stadtbahn), so wird die normale Ampelschaltung abgeändert und dem Bus (oder der Stadtbahn) eine möglichst sofortige Grünphase gewährt. In der Praxis führt dies zu mehr Stau und Abgasen. Verkehr läuft am flüssigsten und damit auch am umweltfreundlichsten, wenn das oft diffizile und komplexe Zusammenspiel der Ampelschaltungen nicht gestört wird. Wird die normale Ampelschaltung aber plötzlich geändert, weil ein Bus sich nähert, wird der Verkehrsfluss gestört, Staus gefördert und der Abgasausstoß erhöht. Der Gemeinderat bzw. sein Verkehrsausschuss werden aufgefordert, ein Gutachten in Auftrag zu geben, welches eine Nutzenanalyse durchführt und dabei insbesondere die Auswirkung der Vorrangschaltung auf den Gesamtverkehr betrachtet. Danach sollte das Gutachten im Verkehrsausschuss und ggf. im gesamten Gemeinderat beraten werden. Als Ergebnis sollte eine Abstimmung über die Aufhebung bzw. den Weiterbestand der Vorrangschaltung stehen.

Kommentare

20 Kommentare lesen

Die Bevorrechtigung von Bus und Stadtbahn verbessert den Verkehrsfluss.

@Bodenseefelchen: Das ist eine simple und unbewiesene Behauptungen. Mein Vorschlag zielt ja gerade darauf ab, dies über ein Gutachten zu untersuchen und dann angemessene Konsequenzen daraus zu ziehen.

@pdv: Dazu gibt es genug wissenschaftliche Arbeiten. Warum sollten 30 Autofahrer in 20 Autos gegenüber einer Stadtbahn mit 50 Fahrgästen bevorzugt werden?

@Bodenseefelchen: Da ich mich mit diesem Thema ausführlich beschäftigt habe, weiß ich, dass es kaum wissenschaftliche Arbeiten oder entsprechende Gutachten darüber gibt. Wenn sie das Gegenteil behaupten, wäre ich für die Nennung dieser Gutachten und Studien dankbar. Auch die von ihnen gestellte Frage geht komplett am Thema vorbei. Es geht nicht um meine persönlichen Vorlieben oder auch nicht die ihrigen. Es geht darum, faktenbasiert herauszufinden, was die beste Lösung für einen guten Verkehrsfluss ist, der geringstmögliche Emissionen und höchstmöglichen Verkehrsdurchsatz gewährt.

Mir leuchten beide Argumente ein. Sicher läuft der Autoverkehr flüssiger, wenn in die "diffizile und komplexe Ampelschaltung" nicht eingegriffen wird, dazu braucht es keine neue Studie. Trotzdem sind Busse und Bahnen die effizienteren und vor allem umweltfreundlicheren Verkehrsmittel und sollten allein aus diesem Grund den Vorrang haben. Insofern ist der jahrzehntealte Beschluss aktueller denn je...

Wenn durch eine Vorrangschaltung aber Staus entstehen, ist der Umwelteffekt exakt negativ. Man erzeugt also aus ideologischen Gründen mehr Abgase.

Deshalb zielgerichtet die derzeitige Regelung überprüfen und bei Bedarf anpassen. Ein flüssigerer Verkehr kommt ALLEN Verkehrsteilnehmern zugute.

Ein Rückschritt in die 70ger Jahre des letzten Jahrhunderts. Ohne mich.

Es ist nunmal vorrangig, das Bus und UBahn ihren Fahrplan einhalten können. Gerade an Haltestellen wie dem Charlottenplatz fahren UBahnen im Zwei-Minuten-Takt ein, hier bringt eine verspätete U-Bahn einiges durcheinander.
Wir fordern pünktlichen ÖPNV und genau dies ist der einzige Weg, dies auch einzuhalten. Vorfahrt für Bus und Bahn.

hamlet: Sofern der ÖPNV nicht auf eigenen Spuren oder Gleisen fährt, und das ist insbesondere beim Busverkehr in den meisten Fällen eben nicht so, kommt es insbesondere beim Busverkehr zu erheblichen Verspätungen aufgrund von Staus. Ein flüssiger Verkehr kommt, ich habe es bereits genannt, allen Verkehrsteilnehmern gleichermaßen zugute und schon die Umwelt. Wenn es aufgrund von Vorrangschaltungen zu künstlich erzeugten Rückstaus kommt, steht auch ein Bus in diesem Stau. Ist das vielleicht ihr Ziel?

In meinem Vorschlag fordere ich explizit eine Überprüfung der jetzigen Regelung. Diese ist natürlich ergebnisoffen. Anpassungen sollen dann erfolgen, wenn die Überprüfung der jetzigen Regelungen ergibt, dass sie kontraproduktiv ist.

Wer Angst davor hat, bestehende Regelungen zu überprüfen, argumentiert nicht sachlich sondern ideologisch.

Die Zeit der Auto-Vorrang-Politik ist vorbei. Nur haben es noch nicht alle gemerkt.

Darling: Ihre Meinung ist ihnen unbenommen. Hätten sie sich meinen Vorschlag aber tatsächlich durchgelesen, hätten sie vielleicht verstanden, dass ihr Kommentar in keiner Weise zu meinem Vorschlag passt. Aber darauf kam es ihnen wahrscheinlich auch nicht an.

Verkehr läuft am flüssigsten, wenn weniger Autos unterwegs sind, insofern schließe ich mich hier auch dem Nein an.

Ich würde da flexiblere und effiziente Lösungen auch begrüßen. Der 44er könnte auf Höhe Jägerstraße (Ri Hbf) oft einfach mit den Autos bei grün durchfahren. Stattdessen muss er an der Bus-Ampel warten, bis die Autos rot haben. Am Ende haben beide halten müssen, obwohl sie zusammen hätten fahren können.

Sehr gute und vernünftige Idee! Zumindest sollte es geprüft werden.

Dass mehr Stau zu mehr Abgasen führt, halte ich für ein Märchen. Je langsamer der Verkehr fließt, um so weniger Autos fahren und um so weniger Abgase werden ausgestoßen. Deshalb Vorrang für den ÖPNV und nicht für die Autos.

Ich bin auch für flüssigere Abläufe, egal ob für Autofahrer oder ÖPNV, daher gern prüfen.

Zumindest an Fußgängerampeln sollte die Bevorzugung von Bussen abgeschafft werden. Von Bussen blockierte Ampeln sorgen oft für lange Wartezeiten (besonders wenn mehrere Busse hintereinander kommen) und Ampeln werden so oft bei Rot zu Fuß überquert. Die kurze Grünphase für die Fußgänger würde hier den Busfahrplan kaum beeinflussen.

Wieso sorgt ein Stau für mehr Abgase ? Im Stau und vor der Ampel ist doch der Motor aus...

Je besser der ÖPNV funktioniert, desto mehr Autofahrer werden darauf verzichten, mit dem Pkw in die Stadt zu fahren. Wenn das nicht gut ist für die Umwelt? Obendrein macht es vor allem das Shopping in der Stadt attraktiver, weil man nicht zwingend zum Ausgangspunkt zurückkehren muss.

In 95% der Fälle wartet man an Ampeln darauf, dass Autos den Weg freigeben. Den ÖPNV zu bremsen bringt der Durschnittsverkehrsteilnehmerin nichts. Der ÖPNV wird dagegen wertlos und unzuverlässig.

Was Autofahrerinnen wollen sollten, sind weniger andere Autos, also mehr Leute im ÖPNV. Dann gehts auch schneller über die Kreuzung selbst wenn der Bus Vorrang hat.