Stuttgarts Schulen müssen als Beitrag zum Klimaschutz dringend energetisch saniert werden. Hierzu sollen 100 Millionen Euro in fünf Jahresraten zu je 20 Millionen Euro bereitgestellt werden. Das ist richtig viel Geld, doch spart dieses Geld Energiekosten ein, es fließt also, anders als bei vielen anderen Ausgaben, im Laufe der Jahre zurück in die Stadtkasse. Zudem wird so das Zukunftsthema Klimaschutz für Schülerinnen und Schüler konkret erfahrbar. Die Maßnahme fördert Arbeitsplätze in den Gewerbebetrieben und sorgt für Einkommen in der Stadt.
Zur Umsetzung soll das Amt für Umweltschutz mit dem hierfür erforderlichen zusätzlichen Personal ausgestattet werden.
Hintergrund:
Die Stadt ist dabei, die baufälligsten der 168 Schulen zu sanieren. Der Sanierungsbedarf für die kommenden fünf Jahre liegt bei knapp 350 Mio. Euro. http://www.stuttgart.de/schulsanierung
Bei diesen Sanierungen geht es vor allem um den Erhalt der Gebäude und die Gewährleistung der Sicherheit. Energetische Gesichtspunkte spielen kaum eine Rolle. Wo Fenster ausgetauscht werden, sollte jedoch, wenn schon ein Baugerüst steht, auch gleich die Fassade gedämmt werden. Gebäude, die viel Wärme verlieren, sollten nicht erst dann energetisch saniert werden, wenn das Mauerwerk zu bröckeln anfängt oder Wasser durch die Decke tröpfelt.
Der bauliche Klimaschutz an den Schulen soll im Rahmen des sehr erfolgreichen "stadtinternen Energie-Contractings" umgesetzt werden, das in den nächsten fünf Jahren um je 20 Millionen Euro aufgestockt werden soll. Hierbei finanziert das Amt für Umweltschutz Investitionen zur Energieeinsparung. Die erzielten Einsparungen fließen so lange an das Amt zurück, bis die jeweilige Investition abbezahlt ist. http://www.stuttgart.de/item/show/442568
Ein Blick zurück zeigt, dass diese Art von Klimaschutz sich rechnet: Die bis 2011 für das Energie-Contracting städtischer Gebäude eingesetzten 8,8 Millionen Euro haben der Stadt bisher 14,2 Millionen Euro an Energiekosten erspart.
Nutzer/in geb-schule ergänzt:
Es besteht die Gefahr, dass im Rahmen des Abbaus des Sanierungsstaus an den Schulen die dringend notwendige energetische Sanierung vernachlässigt wird. Es ist beispielsweise zu beobachten, dass ein undichtes Flachdach mit großem Aufwand und hoher Dämmung saniert wird – nicht jedoch die Fassade des Gebäudes gedämmt wird. So sind Folge-Bauschäden (Schimmelbildung) vorprogrammiert.
Alle Schulen, bei denen größere Sanierungsmaßnahmen anstehen, sollten im Rahmen dieser Sanierung energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Eine energetische Schulhaussanierung aller Schulgebäude sollte bis 2017 abgeschlossen sein – ganz im Sinne der Ziele des Klimaschutzabkommens bis 2020.
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