Kommunales Kino für Stuttgart schaffen

Genau, Stuttgart ist zu einem filmkulturellen Ödland verkommen. Dort wächst eine Generation von filmischen Analphabeten heran, die die Filmhistorie nur noch aus mikrigen DVD's kennt. Man ist geneigt von Zeiten zu träumen, als selbst in Programmkinos, die sich heute aufgeblasen Arthaus-Kinos nennen, noch Retrospektiven wichtiger RegisseurInnen liefen. Diese riesige Lücke hat das Kommunale Kino, lange Zeit geschlossen.
Schon seltsam: Für einen unansehlichen Bibliotheksklotz mit riesigem Hohlraum, ist der Gemeinderat bereit Geld hinzuklotzen - für ein Kommunales Kino ist nichts übrig. Und der Kulturbürgermeisterin fällt dazu nichts besseres ein, als zu sagen, die Leute hätten dafür halt auf die Straße gehen müssen. Hoffen wir, dass der neue OB mit seinem Versprechen "Für Kultur mache ich gerne Theater", auch ein Filmtheater meint. Der Verein "Neues Kommunales Kino" steht sicher schon bereit und die Villa Berg wäre bestimmt ein geeignetes Gebäude für ein solches vorhaben.

Das Konzept des Neuen Kommunalen Kinos (man könnte auch "Haus des Films" dazu sagen) liegt bereit, engagierte Filmkulturschaffende warten nur auf den Startschuss! Es bräuchte nur ein "Go!" - und den Sparten Kulturenkino, Filmbildung, Innovation, Vernetzung, Filmfestivals, Filmbibliothek, und vielem mehr wären endlich verortbar!
Endlich könnte man Filme, die z.B. in Berlin Preise gewinnen, nicht erst ein Jahr später im Fernsehen sehen. Sondern sofort. Im Kino. Lebendige Diskussionskultur inbegriffen. Alleine die Projekte, die momentan mühsam und oftmals rein ehrenamtlich in Sachen Bildung, Kulturaustausch, etc. mit Film durchgeführt werden, würden ein solches Haus problemlos ganzjährig füllen!
Die Macher sind da, das Publikum ist da. Ideen für Ort sind da.
Auf gehts!

eines von Stuttgarts Armutszeugnissen!
die Filmgalerie ist wundervoll,
aber das KoKi fehlt!!!!
wo gucken heute -im KINDERFREUNDLICHEN Stuttgart- Eltern mit ihren Kindern nichtkommerzielle Filme an
was für ein Armutszeugnis für meine Stadt

"Wenn ich das Wort Kultur höre, ziehe ich meinen Revolver" (Hermann Göring)

Jedes mal auf der Friedrichstraße verspüre ich heftigen Phantomschmerz - dort wo bald eine Prothese (Club) baumelt, war doch mal ein echtes, für die Kulturszene einer Stadt lebenswichtiges Organ, das kommunale Kino. Daß man damals kaum Werbung dafür gemacht hat, hat mich immer gewundert, auch daß trotz so eines exzellenten, mehrfach ausgezeichneten Programms die Säle (wahrscheinlich deshalb) oft leer waren.
Daher: Mit neuem Vermarktungskonzept, aber denselben Programmansätzen erneut an den Start!
Stuttgart hilf, Bares an die Sonne!

Ein kommunales Kino täte Stuttgart gut, aber man sollte genau draufschauen, wo die Nische ist, in die es reinpassen würde. Ein kommunales Kino muss z.B. auch die Lücke schließen, die in Stuttgart hinsichtlich Filmen in Originalversion besteht. Für einen internationalen Wirtschaftsstandort mit u.a. extrem vielen englisch-Muttersprachlern ist es doch ein Armutszeugnis, dass man nach Vaihingen rausfahren muss, um sich einen nicht-synchronisierten Film anzuschauen. Hier könnte man einen großen Bedarf decken (auch für ältere Filme). Viele Stuttgarter, die sonst nie ins Kino gehen (weil sie keine Lust auf Synchronisierungen haben) könnte man so vor die Leinwand kriegen.

Die Landeshauptstadt ohne Kommunales Kino? Esslingen hat ein schönes und gut funktionierendes, hoch frequentiertes und wir stehen ohne da. Das ist beschämend! Wo wir uns doch auch weiter als Film- und Medienstandort etablieren wollen.

Es ist eigentlich unglaublich,dass eine Stadt,die es sich auf die Fahnen geschieben hat ein Medienstandort sein zu wollen, seit Jahren kein Kommunales Kino mehr besitzt.
Die Tatsache, dass eine Stadt die eigentlich eine nicht unbedeutende Geschichte in hinblick auf Film und Medienproduktionen besitzt, (Stuttgarter Schule etc.) seine Bürger dazu zwingt auf Nachbargemeinden auszuweichen, wenn sie nichtkommerzielle Programme sehen wollen
spricht leider Bände. Es ist allerhöchste Zeit diesen Zustand zu beenden falls man sich nicht weiter lächerlich machen möchte.

Stuttgart braucht ein Kommunales Kino und mit ihm interessierte Kinogänger. Im alten Koki habe ich vor 10 Jahren die Antonioni-Reihe angesehen, oft mit nicht viel mehr als einer Handvoll anderer Zuschauer. Was sicher auch am eher tristen Ambiente des "Kinosaals" lag.