Das Hallenbad Cannstatt ist mittlerweile sehr stark sanierungsbedürftig. Durch mögliche unvorhersehbare Ausfälle der technischen Anlagen ist ein sicherer Betrieb über einen längeren Zeitraum nicht mehr möglich.
Als Ersatz für das Hallenbad Cannstatt und die ebenso abgängige Traglufthalle über dem Sportbecken des Inselbads Untertürkheim, beschloss der Bäderausschuss des Gemeinderats in seiner Sitzung vom 23. Oktober 2015 (GRDrs 726/2015) die Planung eines Sporthallenbadneubaus im Gebiet NeckarPark an der Ecke Benz-/Mercedesstraße fortzuführen. Die Eröffnung des Sportbads NeckarPark ist in Abhängigkeit der Mittelbereitstellung für Anfang 2021 vorgesehen. Das hochmoderne Sportbad mit einem 50-m-Schwimmerbecken inkl. einer teilbaren Hubwand und einem 25-m-Mehrzweckbecken mit Hubboden wird ein ausreichendes Angebot für Schwimmer und Schwimmlernende bieten. Das Angebot im Sportbad richtet sich an Schulen, Vereine, Leistungssportler des Schwimm- und Wasserballsports, sowie an Sportschwimmer im öffentlichen Badebetrieb.
Mit der referatsübergreifenden Initiative zur Schwimmfähigkeit von Kindern (https://www.schwimmfit-stuttgart.de) sollen Familien, Kitas und Schulen im gesamten Stuttgarter Stadtgebiet unterstützt werden, einen Kursplatz zu finden. Auch die Bäderbetriebe Stuttgart unterstützen diese Initiative mit dem Angebot von zusätzlicher Wasserfläche im öffentlichen Badebetrieb. Die neuen Kursangebote innerhalb dieser Initiative sind in der KW 17/2017 gestartet.
In der Nähe des zukünftigen Standorts des Sportbads sollen im NeckarPark eine vierzügige Grundschule und mindestens eine Kita entstehen. Von dort wäre das Sportbad fußläufig erreichbar. Ohne das Sportbad müsste, wie im gesamten Stadtgebiet in der Regel üblich, mit dem Schulbus zum nächsten Schwimmbad gefahren werden. Zudem ist die Anbindung des Gebiets NeckarPark an den öffentlichen Nahverkehr vorgesehen. Sollten Schulen das Bad damit nicht günstig erreichen können und mindestens drei Kilometer vom Bad entfernt liegen, besteht die Möglichkeit eines Transports per Schulbus.
Unter der Voraussetzung der Mittelbereitstellung für die Generalsanierung/Neubau und die zusätzlichen Folgekosten bei einem Weiterbetrieb des Hallenbads Cannstatt (jährliche Verlustabdeckung aus dem städtischen Haushalt) ist die Umsetzung des Vorschlags grundsätzlich machbar. Mit einem Erhalt des Hallenbads Cannstatt wäre dann aber die Wirtschaftlichkeit des Sportbads nicht mehr darstellbar. Beide Vorhaben zusammen sind aus Sicht der Bäderbetriebe nicht finanzierbar. Zumal die Bäderbetriebe als Dauerverlustbetrieb keine eigenen finanziellen Mittel zur Verfügung haben. Ohne den Neubau des Sportbads im NeckarPark wäre dann nicht nur die Traglufthalle mit den technischen Anlagen komplett zu erneuern, sondern es sind auch die jährlichen Betriebskosten zu finanzieren.
Bei einer Sanierung/Neubau des Hallenbads Cannstatt würde die dortige Wasserfläche mindestens 1,5 bis 2 Jahre nicht zur Verfügung stehen. Für die wegfallenden Wasserflächen gibt es kaum Kompensationsmöglichkeiten. Der Schul- und Vereinssport wird dann für die bisherigen Nutzer entfallen müssen.
Im Gegensatz dazu kann bei einem Neubau des Sportbads im NeckarPark das Hallenbad Cannstatt bis zu dessen Eröffnung genutzt werden. Somit ist quasi ein unterbrechungsfreier Übergang für die Nutzer von einer Schwimmstätte in die andere möglich.
Zum gleichen Thema haben die Bäderbetriebe Stuttgart bereits im Bürgerhaushalt 2015 Stellung genommen (Vorschlag 13606 Hallenbad Bad Cannstatt sanieren).