Es ist, wie jedes Jahr im Januar, so bitterkalt, dass kein mitfühlender Mensch „einen Hund vor die Tür jagen“ würde. Kein Erbarmen gibt es jedoch für Trauernde, Musikerinnen und Musiker, Pfarrerinnen und Pfarrer auf dem Birkacher Friedhof, die sich zwangsläufig durch sämtliche Zeremonien durchkämpfen müssen, egal wie nass und klamm die Socken inzwischen geworden sind.
Vor einigen Jahren wurde ein Angehöriger in Birkach beerdigt, eine rühriges und verständnisvolles Bestattungsinstitut half uns, die Trauerfeier wegen Eiseskälte und Schneeregen in der trockenen und von uns beheizten Leichenhalle abzuhalten. Ich bin ihr heute noch dankbar dafür. Nebenbei bemerkt: Vor der Trauerfeier mussten wir Spinnweben und Dreck aus nicht vorstellbar langer Vorzeit beseitigen. Es war jedenfalls trotz improvisierter Sitzmöbel und brummender Heizung ein Abschied in Würde möglich; kurze Zeit später wurde das Trauern in diesem Raum verboten.
Viele Birkacher haben aus dem Munde Herrn Kuhns vernommen, dass er den Wunsch „Feierhalle auf dem Birkacher Friedhof“ weiterleiten würde – was ist daraus geworden? Oder bremst der Zentralfriedhof „im Hinterkopf“ das Projekt? Das wäre schade, denn der Friedhof ist einer der wenigen Orte in Birkach, wo noch soziale Kontakte zwanglos stattfinden.
Trauerhalle für den Birkacher Friedhof bauen
Platz:
94
in:
2017