"Stuttgart ist eine Autobahn mit Shopping Malls und ein paar Mietshäusern auf der Standspur"
Es braucht ganz dringend eine Art "Respekt"-Kampagne, damit die jahrzehntelang sinnfrei geplante Verkehrsplanung – immer und bedingungslos zu Gunsten des Autoverkehrs – endlich Geschichte ist und Stuttgart eine lebenswerte Stadt wird, in der sich alle Verkehrsteilnehmer respektieren und die Stadt damit auch in Zukunft funktioniert.
Seit meiner Kindheit bin ich Fahrradfahrer in Stuttgart. Und seit meiner Kindheit ist Radfahren in Stuttgart lebensgefährlich, da man immer ignoriert beziehungsweise nie ernst genommen wird. Auch nicht, wenn man sich als Verkehrsteilnehmer korrekt und sogar extrem defensiv verhält (also lieber 4 Mal schauen statt 2 Mal, ob gleich einer direkt vor mir rechts abbiegt). Stuttgarts Autofahrer haben immer noch nicht verstanden, dass das Rad auch in Stuttgart ein hervorragendes Verkehrsmittel mit vielen Vorteilen ist! Krankenkassen werben schon lange mit "Mit dem Rad zur Arbeit fahren"-Bonusprogrammen, aber die meisten Stuttgarter Autofahrer wollen es einfach nicht verstehen und sitzen lieber jeden Tag stundenlang im Innenstadt-, Autobahn- und Bundesstraßenstau und ärgern sich über vermeintliche "Radrowdies". Gerne oft in schweren Gattinnenpanzern, die außer zur Kompensation von Komplexen und Gewinnmaximierung von Konzernen im Stadtverkehr des Jahres 2015 sowieso unfassbar dämlich und vollkommen überflüssig sind.
Ich nutze in Stuttgart VVS/SSB, das Rad und gelegentlich auch das Auto (Carsharing oder geliehener PKW). Diese Kombination funktioniert schon jetzt hervorragend.
Ich denke, dass das mit vereinten Kräften möglich ist und wünsche mir, dass der oben genannte erste Satz in nahe Zukunft einfach nicht mehr stimmt.
Als wunderbares Beispiel dient die Stadt Kopenhagen, dazu bitte unbedingt das Interview mit Stadtplaner Jan Fehl lesen:
http://www.brandeins.de/archiv/2014/genuss/jan-gehl-im-interview-die-men...