Stuttgarts Grundschulen werden Ganztagsschulen. Das ist gut für alle Familien, die das brauchen.
Viele wollen aber keine starre Ganztagsschule mit Anwesenheitspflicht bis 16 Uhr sondern brauchen flexible, freiwillige Betreuungsangebote.
Wir fordern:
1. Umfrage zum tatsächlichen Betreuungsbedarf der Familien: nur so kann Geld und Personal bedarfsgerecht eingesetzt werden
2. Angebote für freiwillige, flexible Nachmittagsbetreuung bis 18 Uhr: nötig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
3. Echte Wahlfreiheit: in jedem Schulbezirk muss es bei Bedarf Ganztags- und Halbtagszüge geben
4. Gleichbehandlung aller Kinder: warmes Mittagessen, Förderunterricht, Arbeitsgruppen (AGs), Hausaufgaben- und Ferienbetreuung als Angebot für alle Kinder
Anders als in vielen Städten gab es keine Umfrage, was Familien wirklich wollen: nur Ganztagsschule mit Anwesenheitspflicht? Oder auch Schulen mit flexibler Betreuung?
Die Ganztagsgrundschulen sollen die Stadt 38 Millionen €/Jahr kosten und bis zu 230 Millionen € Investitionen. Da wäre es gut zu wissen, was wirklich gebraucht wird!
Im Stuttgarter Ganztag ist Anwesenheitspflicht i.d.R für 8 Zeitstunden (z. B. 8 - 16 Uhr) an 4 Tagen, 1 Tag vormittags, für die gesamte Grundschulzeit. Dazu kostenpflichtig möglich: warmes Mittagessen, Betreuung ab 7 und bis 17 Uhr, Ferienbetreuung in der Schule.
Wer das nicht will, kann an manchen Schulen (nicht allen!) einen Halbtagszug besuchen. Unterricht meist nur vormittags, danach Betreuung bis 14 Uhr kostenpflichtig möglich. Aber: warmes Mittagessen nur bei Kapazität, keine Förderangebote nach dem Unterricht, keine Hausaufgabenbetreuung oder AGs (obwohl das Land Mittel bereitstellt), keine Ferienbetreuung an der Schule.
Flexible und freiwillige Nachmittagsbetreuung wie bisher in Horten (teilw. bis 18 Uhr) bzw. Verlässlicher Grundschule wird es nicht mehr geben, obwohl das viele Eltern wünschen. Dabei kostet die Betreuung dort weniger als in der Ganztagsschule!