Housing First - Wohnungssuche für Obdachlose unterstützen

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Stuttgart (gesamt)
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  • Soziales
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

616
weniger gut: -88
gut: 616
Meine Stimme: keine
Platz: 
279

Das Housing First Projekt der Caritas soll Obdachlosen zu einer Wohnung verhelfen.
Es wird auf die Vermieter zugegangen und die Caritas hilft als Vermittler bei Problemen.
housig-first-stuttgart.de

Die Stadt Stuttgart sollte dieses Projekt fördern und dafür Werbung machen und bei der Vermietersuche helfen.

Kommentare

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Die Stadt Stuttgart fördert dieses Projekt bereits, siehe genannte Homepage: "Das Projekt Housing First Stuttgart wird von einem Trägerverbund umgesetzt und von der Stadt Stuttgart und der Vector Stiftung gefördert. Beteiligte Träger sind der Caritasverband Stuttgart e. V. (geschäftsführender Träger), die Ambulante Hilfe e. V., die Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V. und die Sozialberatung Stuttgart e. V."

Housing First ignoriert alle Erienntnisse aus anderen Teilen der Welt. Housing First funktioniert nicht - nirgends. Es ist der vollkommen falsche Ansatz. Obdachlosen ist nicht mit einer bedingungslosen Wohnung geholfen. Die allermeisten Obdachlosen haben psychische Probleme. Diese müssen behandelt werden. Erst dann werden sie befähigt, wieder ins normale Leben zurückzukehren. Dazu braucht es auch ein klares Regelkonzept mit Sanktionen. Housing First ist Geldverschwendung pur ohne dass es für Betroffene eine Lösung darstellt.

Es geht nicht nur um eine Erhöhung der städtischen Fördermittel, sondern vor allem um Vermieter zu finden, die bereit sind ihre Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Da könnte sich die Stadt stärker einbringen.

@pdv: Wer hätte keine psychischen (und weitere) Probleme, wenn er 24h/7t auf der Strasse leben müsste.
Diese Menschen sind keine Verbrecher, die man mit Härte und Strafen in ein vermeintlich normales Leben zurückführt.
Es geht um ein wenig mehr Menschenwürde, körperliche Unversehrtheit und Sicherheit. Das wirkt sich positiv auf die Psyche aus.

Gloss: niemand hat hier auch nur ansatzweise behauptet, obdachlose Menschen seien in irgendeiner Form Verbrecher. Wie kommen sie darauf? Es ist nun einmal leider so, dass die große Mehrheit der Menschen, die auf der Straße leben, psychisch gestört sind. Diese Menschen brauchen Hilfe! Man hilft diesen Menschen eben nicht, wenn man ihnen bedingungslos irgendeine Sozialwohnung gibt. Dies haben Beispiele aus vielen Gegenden der Welt gezeigt. Housing first ist eine Sackgasse, die nicht funktioniert.

Um Menschen aus der Obdachlosigkeit zu holen, jedenfalls die große Mehrheit, bedarf es einer engmaschigen Betreuung. Psychische und psychologische Hilfen stehen dabei am Anfang. Diese Menschen müssen erst einmal wieder befähigt werden, überhaupt ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dafür brauchen sie Hilfe.

Wohnraum ist selbstverständlich für diese Menschen wichtig, darf aber keineswegs ganz am Anfang oder gar noch bedingungslos stehen. Und das ist es, was diese Initiative im Grunde fordert. Dieser Ansatz ist überall auf der Welt, wo er probiert wurde, krachend gescheitert.

@pdv: Ihr Satz "Dazu braucht es auch ein klares Regelkonzept mit Sanktionen" hat mich zum Vergleich mit "Verbrechern" geführt.
Ihr Kommentar vom 6.2.2025 erscheint mir verständnisvoller für die Situation obdachloser Mitmenschen als der vorherige.

Ich befürworte das Projekt und eine Förderung durch die Stadt durch entsprechende Stellenübernahme und die Bereitstellung von städtischem Wohnraum.

Also, in Wikipedia steht, dass Housing First durchaus ein Erfolgsprogramm ist.
(pdv behauptet weiter oben, das Projekt habe sich als Sackgasse herausgestellt.)
In Finnland ist man sogar bereit, für manche Obdachlose dann einen 2:1 Betreuungsschlüssel bereit zu stellen.

Ich befürworte das Projekt sehr und es zeigen sich schon Erfolge. Es wäre noch erfolgreicher und würde der Verstopfung in der Wohnungslosenhilfe entgegenwirken, wenn wohnungslosen arbeitslosen Stuttgarter*innen eine Teilhabe an Arbeit ermöglicht werden würde.
Die Bereitschaft von Vermietern, Wohnungen bereit zu stellen, würde sich sicher erhöhen, wenn diese eine Beschäftigung und Tagesstruktur hätten. Darauf hat dieser Personenkreis nach SGB XII einen Rechtsanspruch, der jedoch ignoriert wird.

Housing First ist nicht gescheitert, im Gegenteil. Die Erfolge der Zwangsbetreuung in den Einrichtungen der Obdachlosenhilfe sind sehr bescheiden. Dann kann man den Leuten auch gleich eine Wohnung geben und sie dort betreuen.

Ich habe mich neulich mit einer todkranken Frau unterhalten, die durch ihre Krankheit auch noch in der Obdachlosigkeit gelandet ist. Diese Frau war mental topfit und wollte nichts sehentlicher, als von der Straße wegzukommen. Ihr hätte ein Housing First Projekt sicherlich extrem geholfen. Schade, dass sie das Projekt nicht kannte.

Ich denke, das kann man nicht so verallgemeinern. Es gibt mit Sicherheit auch Obdachlose ohne psychische Probleme. Und dann ist ja auch die Frage, was war zuerst da. Auf jeden Fall ist es einfacher auf die Leute zuzugehen, um ärztliche Betreuung anzubieten - welcher Art auch immer - wenn sie unter einer festen Adresse leben und nicht auf der Straße. Außerdem ist es ja auch nur ein Angebot, in eine solche Wohnung zu ziehen. Man wird sicherlich keine/n Obdachlose/n dazu zwingen. Das größte Problem ist eher, Vermieter zu finden, die Wohnungen zur Verfügung stellen. Aber es gibt ja auch städtische Wohnungen....

@uhu2: Das mag Wikipedia behaupten. Wikipedia ist aber auch keine nur ansatzweise seriöse Quelle.