Informationstechnologie (IT) ist zwischenzeitlich wirtschaftlich und politisch eine strategische Waffe. Demokratie und Wettbewerb wird durch wenige Plattformanbieter (Social Media, Onlinehandel, Cloudanbieter) mit Privatinteressen angegriffen. Digitale Monokulturen schwächen Resilienz, selbst größte Anbieter sind – gerade auf Grund ihrer Relevanz – regelmäßig Ziel von massiven Cyberattacken. Für die Daseinsfürsorge für Bürgerinnen und Bürger ein hohes Risiko. Zwischenzeitlich muss man sich aufgrund erodierender Rechtsstaatlichkeit bei Verbündeten sorgen, ob Vertraulichkeit und Verfügbarkeit bei IT von außerhalb der EU gewährleistet ist oder ob Abhängigkeit perspektivisch als Waffe eingesetzt wird.
Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland und Europa hat exzellentes IT Know-How – diesen Schatz gilt es im Interesse aller zu heben. Stuttgart, für gute Wirkung am besten im Verbund mit anderen öffentlichen Einrichtungen und Behörden, kann einen Beitrag leisten, den Verlust an Bedeutung in der Digitalwirtschaft zu stoppen und Kapitalabfluss nach Übersee zu reduzieren. Die 5 größten Unternehmen der Welt machen IT und kommen aus den USA, das kleinste davon ist 30% mehr Wert als alle 40 DAX-Unternehmen in Summe. Jedes Jahr überweist der öffentliche Dienst in Deutschland hohe Milliardenbeträge nach Übersee. Wenn nur ein Teil davon in die hiesige Digitalwirtschaft fließen würde, könnte bereits relevanter Wettbewerb entstehen, was die Kosten für den öffentlichen Dienst perspektivisch senkt. Zudem fördert dies die Digitalwirtschaft und hebt dadurch auch unser Steueraufkommen.
Vorschläge
• Wettbewerb im IT-Sektor fördern; Initiativen unterstützen, um falls erforderlich den rechtlichen Rahmen zu schaffen
• Interoperabilität beim Einkauf von Digitalisierungslösungen verbindlich einfordern, um Abhängigkeiten zu einzelnen Anbietern abzubauen
• freie Social Media Anbieter (z.B. Bluesky, Mastodon) oder Produkte wie Element und openDesk fördern, wo möglich einsetzen
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