Die Deutsche Bahn macht`s beim Kinderticket vor, warum nicht auch der Nahverkehr?
Wer kennt es nicht, man ist mit mehreren Kindern im Grundschulalter unterwegs und braucht noch schnell eine Fahrkarte? Egal ob am Automaten oder in der App, eine „Tageskarte Kind“ gibt es nicht! Oder doch nur ein Kurzstreckenticket? Weit gefehlt! Für jedes Kind und jede Fahrt ist ein Ticket fällig!
Warum benötigt im ÖPNV ein Kind überhaupt eine Fahrkarte? Hat es ein eigenes Einkommen, kann es schon alleine zu Hause bleiben, wenn ich als Elternteil einen Termin habe?
Die Rechtfertigung, dass Menschen ab sieben Jahren beschränkt geschäftsfähig sind und ohne Zustimmung ihrer Eltern Geschäfte abschließen können, entnimmt der VVS dem sog. Taschengeldparagraphen (BGB §110) und bittet die Kleinen demnach zur Kasse.
Der Onlinepreis für eine einfache Fahrt beispielweise von Bad Cannstatt zum Hauptbahnhof beträgt 1,52 €. Wie lange dauert es also bis ein Kind von seinem Taschengeld sich eine Hin- und Rückfahrt leisten kann? Richtig, wenn es altersgerechte 13-15 € pro Monat erhält (Quelle: juraforum.de ) eine Woche für eine Hin- und Rückfahrt. Doch dafür ist die Verwendung des Taschengeldes gar nicht vorgesehen.
Gerade für einkommensschwache Familien oder kinderreiche Familien sollte die Fahrt für Kinder gratis sein, damit z.B. deren Fahrt zum Sport, zur Kultur oder ins Grüne nicht am teuren Ticketpreis für die Kindertickets scheitert! Gesellschaftliche Teilhabe für Kinder von 6-14 Jahren und deren Unterstützung auf dem Weg zur Selbständigkeit beinhaltet diese wichtige Forderung und ist ein wichtiger Baustein für eine kinderfreundliche Stadt Stuttgart!