Bekanntlich soll die Gäubahn ab Mitte 2026 vom Stuttgarter Hauptbahnhof abgehängt werden.
Dies könnte mit einer relativ kleinen Investition umgangen werden: Die aktuellen Planungen sehen vor, die Gäubahn mit der Verschwenkung der S-Bahn Zufahrt zum Nordbahnhof außer Betrieb zu nehmen (Strecke Mittnachstraße-Nordbahnhof) . Grund hierfür ist, dass die S-Bahn dann wenige Meter tiefer liegen wird als bislang und der aufgeschüttete Bahndamm der Gäubahn dann nicht mehr ausreicht.
Würde man nun aber statt der zwei Gäubahn-Gleise nur noch eines übergangsweise weiter betreiben, so wäre nur eine niedrige Stützmauer auf einer Länge von max. 160 Metern notwendig (davor ist das Überwerfungsbauwerk, das unter Denkmalschutz steht und bestehen bleibt, danach steht die Brücke über die Ehmannstraße, die ebenfalls vorerst bleibt). Hinsichtlich der riesigen Betonwand, die neben den aktuellen S-Bahn-Gleisen gebaut wurde, wäre diese Wand also eine Kleinigkeit.
Die Kapazität der Strecke würde ebenfalls kaum eingeschränkt werden, da sie bislang unmittelbar nach der oben angesprochenen Brücke ohnehin eingleisig wird.
Mit dem provisorischen Weiterbetrieb einiger weniger Gleise des Kopfbahnhofs (evtl. 1-4) könnten interimsweise bis zur Fertigstellung des Pfaffensteigtunnels alle Anschlüsse gewährleistet werden. Unter Beibehaltung eines direkt daneben liegenden Fernbahn-Gleises könnten die Züge sogar Richtung Richtung Mannheim fortgeführt werden. Zusätzlich entstünde ein Ersatzkonzept für die S-Bahn, wenn bei Sperrung der Stammstrecke die Linien 4-6 über die Gäubahn Richtung Vaihingen geleitet werden können (dies wäre durch eine einfache Weichenverbindung direkt im Anschluss an den Nordbahnhof realisierbar).
Die städtebaulichen Maßnahmen könnten auf den übrigen Flächen (besonders denen des Abstellbahnhofs) beginnen und nach Fertigstellung des Tunnels (aktuell heißt es 2032) vollständig und ohne Einschränkungen realisiert werden.
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