Kirschlorbeer, Thuja und Co. – Invasive Pflanzenarten ersetzen und Verkauf verbieten

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Stuttgart (gesamt)
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

512
weniger gut: -169
gut: 512
Meine Stimme: keine
Platz: 
536

Invasive Pflanzenarten beeinträchtigen die heimische Flora und Fauna. Sie verdrängen einheimische Arten, bietet weniger Nutzen für die lokale Tierwelt und verringern die Biodiversität.

Ich möchte dies am Beispiel des Kirschlorbeers veranschaulichen. Kirschlorbeer ist eine nicht heimische Pflanze, die sich mittlerweile in vielen Teilen Europas, einschließlich Deutschland, unkontrolliert ausbreitet.

Beim Zurückschneiden von Kirschlorbeer entsteht teilweise viel Grünschnitt, der schlecht kompostierbar ist, da die Blätter viele Gerbstoffe und Toxine enthalten.
Inzwischen gibt es immer wieder Berichte darüber, dass der Grünschnitt in den Wald gebracht wird anstelle einer sachgerechten Entsorgung. Die abgeschnittenen Zweige können dort anwachsen. Dadurch breitet sich der Kirschlorbeer weiter aus und stellt eine Gefahr für das Ökosystem dar.

Die Ausbreitung im Wald hat in der Schweiz 2024 zu einem Verbot von Kirschlorbeer und weiteren invasiven Pflanzenarten (Neophyten) geführt. Hierzu wurde in der Presse ausführlich berichtet (s.u.).

Es wäre zu begrüßen, wenn die Stadt Stuttgart hier mit gutem Beispiel vorangehen und dadurch die Biodiversität im Stuttgarter Stadtgebiet stärken würde.

Vorstellbar wären z.B.
- Bonusprogramm für den Ersatz von Kirschlorbeer und Thuja durch heimische Arten wie Liguster, Holunder oder Schlehe
- Verschenkaktionen von heimischen Arten durch die Stadt Stuttgart
- Verbot von Verkauf und Weitergabe invasiver Pflanzenarten wie
o Kirschlorbeer
o Lebensbaum/Thuja
o Sommer-/Schmetterlingsflieder
o Schneebeere/Knallerbsenstrauch
o Kanadische Goldrute

https://www.oekotest.de/freizeit-technik/Kirschlorbeer-Die-invasive-Pfla...

https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/sommerflieder-kirschlorbeer-invas...

https://praxistipps.focus.de/kirschlorbeer-verboten-warum-die-pflanze-au...

Kommentare

7 Kommentare lesen

Unabhängig von dem hier geschilderten expliziten Fällen, finde ich allein die Einstellung, die hier bei diesem Vorschlag deutlich wird, mindestens zum Lächeln, wenn nicht zum Lachen. Oder ganz ehrlich eigentlich sogar zum Weinen.

Was meine ich damit? Hier wird von invasiven Arten gesprochen, die hier nicht heimisch sind, eingeschleppt wurden und sich nun ausbreiten. Falls es noch nicht bekannt sein sollte, so haben sich Pflanzenarten und Tierarten seit Anbeginn der Zeit über die Welt verbreitet.

Die Kartoffel ist übrigens in Deutschland eine invasive Art. Sie ist hier nicht heimisch. Sie wurde von Seefahrern vor 500 Jahren nach Europa gebracht.

Und das war nur ein Beispiel von vielen. Pflanzen und Tiere einer Region unterliegen ständigen Veränderungen. Arten kommen und gehen, verbreiten sich in andere Gebiete und ziehen sich wieder zurück und manche sterben aus. Es ist ein vollkommen natürliches und sogar notwendiges Ereignis in der Natur.

Es ist allenfalls die Hybris des Menschen, insbesondere scheinbar wohlwollender Menschen, hier von invasiven Arten zu sprechen.

Der Begriff „invasive Arten“ ist wissenschaftlich definiert und schließt ausdrücklich die Gefährdung und nachteilige Beeinflussung des vorhandenen Ökosystems ein.

Hier geht es ausschließlich um negative Veränderungen durch Arten, die sich ohne menschliche Hilfe z.B. durch Samen (Sommerflieder, Flieder) stark ausbreiten können oder durch abgeschnittene Zweige, die z.B. außerhalb von Gärten bei einer Ablage im Wald bewurzeln können wie Stecklinge (Kirschlorbeer).

Bekanntlich werden heimische Arten dadurch verdrängt. Diese sind für die Biodiversität deutlich wertvoller, da sie ein vielfältiges Angebot an Nahrung (Blütenpollen, Nektar, Blätter, Früchte) bereitstellen, an das wiederum heimische Tierarten wie Vögel oder Insekten angepasst sind.

Von Kartoffeln war hier nicht die Rede.

Das ist eine Frage der Abwägung. Prinzipiell müssen diese Strauch-und Pflanzenarten unter Kontrolle bleiben. Dennoch haben auch sie positive Aspekte: i.e. Windschutz, Schutz vor Austrocknung des Untergrunds..Strahlung....vor zu radikalem Vorgehen sei gewarnt, sonst schüttet man das Kind mit dem Bad aus. Übrigens gibt es nach wie vor Steingärten! Augenmaß

half.japanese: was sie beschreiben, ist eine rein menschliche Definition. Deshalb betone ich nochmals: Pflanzen und Tiere in ihrer vielfältigen Form haben sich über die gesamte Erdgeschichte hinweg auf der Erde verbreitet. Arten kamen in ein Gebiet, haben andere Arten verdrängt und sind wieder aus dem Gebiet verschwunden, um Platz zu machen für andere Arten. Das nennt man Leben.

Ich halte es für eine absolute Hybris, wenn sich manche Menschen hinstellen und Glauben zu wissen, wie die Natur gefälligst auszusehen hat und welche Pflanzen oder Tiere es wo zu geben hat. Wobei das Wort Hybris dabei noch sehr höflich verwendet ist.

Natur und Lebensräume sind einem ständigen Wandel unterworfen. Sowohl klimatisch als auch von der Flora und Fauna her verändert sich die Natur immer. Es ist lächerlich, wenn der Mensch glaubt, hier Richter spielen zu können.

Ich lehne den Vorschlag deshalb ab.

Verbote, Verbote, Verbote. Das ist leider das Einzige, was 90 Prozent der Einreichern von Vorschlägen einfällt. Und hat strenggenommen auch nichts mit einem Haushalt zu tun. Eigentlich sollte der Betreiber des Portals solche nicht zielführende Vorschläge im Voraus aussortieren.

Genau das denke ich auch gerade - nach 121 Bewertungen kaum was das nach vorne blickt, da ist es schwer die Motivation aufrechtzuhalten.
Vielleicht wäre es gut wenn man Filtern könnte und z.B. alle Verbote ausblenden

Das beschriebene ist ein natürlicher Prozess.
Ich überlege die ganze Zeit, ob es Ähnliches auch auch bei uns Menschen gibt?
Ach, das ist mir zu anstrengend - lieber schnell heim, wo alle so heißen wie ich und auch die gleiche Nase haben.