Das „Hotel Silber“ ist ein zentraler Ort der NS Erinnerungskultur in Stuttgart.
Als ehemaliger Täterort, der heute über das Haus der Geschichte betrieben wird, trägt das Museum eine besondere Verantwortung, Geschichte aufzuarbeiten und für Besucherinnen erlebbar zu machen.
Doch diese wichtige Arbeit wird durch eine gravierende Problematik überschattet:
Die Sicherheitsmitarbeiterinnen, die täglich für den Schutz dieses sensiblen Ortes verantwortlich sind, haben seit 5Jahren keinen direkten Arbeitsvertrag mit dem Haus der Geschichte.
Diese Praxis ist aus mehreren Gründen problematisch:
Unsichere Arbeitsverhältnisse: Die Beschäftigung der Sicherheitskräfte über externe Dienstleister führt zu befristeten Verträgen und oft einem ständigen Wechsel des Personals. Dies schafft Unsicherheit für die Mitarbeiter*innen und verhindert eine langfristige Bindung, die für einen historischen Täterort wie das „Hotel Silber“ unerlässlich ist.
Qualitätsverlust durch Personalwechsel: Durch den häufigen Austausch von Sicherheitskräften gehen Wissen, Erfahrung und eine emotionale Bindung an den Ort verloren. Gerade an einem Ort wie dem „Hotel Silber“, wo das Thema Verantwortung eine zentrale Rolle spielt, ist verlässliches und gut eingearbeitetes Personal unverzichtbar.
Wirtschaftliche Ineffizienz: Das Haus der Geschichte gibt nachweislich fast doppelt so viel Geld aus, um Sicherheitsdienste über externe Anbieter zu beziehen. Mit direkten Anstellungen könnten nicht nur Kosten gesenkt, sondern auch fairere Arbeitsbedingungen geschaffen werden.
Wir fordern die Verantwortlichen des Hauses der Geschichte sowie die Stadt Stuttgart auf, dieser Ungerechtigkeit ein Ende zu setzen. Sicherheitsmitarbeiter, die für das „Hotel Silber“ tätig sind, verdienen feste und faire Arbeitsverträge.
Ein Ort, der sich der Verantwortung der Vergangenheit verpflichtet fühlt, muss auch in der Gegenwart Vorbild sein und für soziale Gerechtigkeit einstehen
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