Antrag zur Förderung des Schutzes der „Schienen der Erinnerung“ am Stuttgarter Nordbahnhof

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Stuttgart-Nord
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kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

438
weniger gut: -176
gut: 438
Meine Stimme: keine
Platz: 
808

Mit diesem Antrag möchten wir die Bedeutung der „Schienen der Erinnerung“ an der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ am Stuttgarter Nordbahnhof unterstreichen und einen Beitrag dazu leisten, diesen Ort des Gedenkens für zukünftige Generationen zu erhalten.

Der Stuttgarter Nordbahnhof war ein zentraler Deportationsort, der nicht nur die tragische Geschichte des Holocausts, sondern auch die grausame Verfolgung der Sinti und Roma im Rahmen des Porajmos dokumentiert.

Die „Schienen der Erinnerung“ sind ein starkes Symbol für das Leiden und den Verlust vieler unschuldiger Menschen, die von diesem Ort in Konzentrationslager und Vernichtungslager verschleppt wurden.

Die Gründe für den Schutz und die Pflege dieses Deportationsorts sind vielfältig:

1. *Erinnerung und Bildung*: Die Gedenkstätte ist ein wichtiger Ort der Auseinandersetzung mit der Geschichte und ermöglicht den Menschen, die Geschehnisse des Holocausts und des Porajmos zu verstehen. Diese Erinnerung ist für zukünftige Generationen von unschätzbarem Wert, um aus der Geschichte zu lernen.
2. *Gegen das Vergessen*: Der Schutz dieses Ortes hilft, die Erinnerung wachzuhalten und sicherzustellen, dass diese schrecklichen Ereignisse nicht aus dem kollektiven Gedächtnis verschwinden. Wir dürfen niemals vergessen, was an diesem Ort geschehen ist.

3. *Respekt vor den Opfern*: Der Schutz und die Pflege der Gedenkstätte sind ein Zeichen des Respekts vor den Opfern des Nationalsozialismus. Wir können ihnen nur gerecht werden, wenn wir ihre Erinnerung bewahren.

4. *Historische Bedeutung*: Die „Schienen der Erinnerung“ sind ein wichtiges historisches Zeugnis der Deportationen. Ihr Schutz trägt dazu bei, die historischen Beweise für die Verbrechen des Nationalsozialismus zu erhalten.

5. *Sensibilisierung*: Die Gedenkstätte ist ein Ort, der zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beiträgt und das Bewusstsein für die Gräueltaten des Holocausts schärft. Es ist entscheidend, dass wir durch solche Orte

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Es ist entscheidend, dass wir auch durch solche Orte, Hass und Vorurteile bekämpfen.

Mit der geplanten Neubebauung der Wagenhallen im Zuge der IPA27 und der Interims-Oper könnte das gesamte Gebiet rund um die Gedenkstätte verändert werden. Es wird bereits diskutiert, dass die Schienen der Erinnerung, die außerhalb der eigentlichen Gedenkstätte liegen, im Zuge dieser Neubebauung entfernt werden sollen.

Diese Maßnahme gefährdet das Gesamtbild dieses wichtigen Mahnmals und könnte dazu führen, dass die Gedenkstätte ohne die Schienen außerhalb wie eine isolierte „Insel“ im urbanen Raum verbleibt – ein trauriges, fast tragisches Szenario, dass das gesamte Anliegen der Erinnerung verwässern würde.

Wie können wir die Erinnerung an diese unermesslichen Verbrechen bewahren, wenn wir ihre physischen Zeugen zerstören? Die Schienen sind untrennbar mit der Geschichte dieses Ortes verbunden, und ihre Entfernung würde den Verlust einer bedeutenden Verbindung zur Vergangenheit bedeuten.

Der Stuttgarter Nordbahnhof und die „Schienen der Erinnerung“ dürfen nicht gefährdet werden. Wir fordern daher, dass die Stadt Stuttgart im Rahmen des Bürgerhaushalts 2025, den dauerhaften Schutz, die Pflege und die Nutzung dieses Deportationsorts zu Bildungszwecken und Mahnmal zu schützen.

Ich möchte ihnen Ihr Hobby für ausschweifendes Reden und sinnfreie Anträge hier im Bürgerhaushalt nicht nehmen. Allerdings habe ich eine ernst gemeinte Frage: ist es ihnen auch nur ansatzweise möglich, einen einzigen Vorschlag einzureichen, der nicht in einem Roman endet?

Vielleicht würden sie dann für ihre Vorschläge auch ein wenig mehr Zuspruch von den Bürgern bekommen. Aber wahrscheinlich ist ihm das ja eh egal.

Offener Protestbrief zur geplanten Entfernung der Schienen der Erinnerung, an der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“

Sehr geehrte Mitglieder des Stuttgarter Gemeinderats, sehr geehrter Oberbürgermeister Dr. Nopper, sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger Stuttgarts, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Presse,

mit großer Bestürzung haben wir zur Kenntnis genommen, dass im Zuge des städtebaulichen Rahmenplans, der im Oktober 2023 vom Gemeinderat beschlossen wurde, die historischen Zulaufgleise an der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ entfernt werden sollen. Diese Maßnahme wurde uns durch das Kommunikationsteam der Stadt bestätigt:

„Die heutigen Zulaufschienen, die von der Gedenkstätte aus nach Norden führen, werden zurückgebaut.“

Dieser Schritt ist nicht hinnehmbar.

Die Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ erinnert an die Deportation von mehr als 2.500 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, sowie an die Verschleppung von Sinti und Roma aus Stuttgart und Württemberg während der NS-Zeit. Sie ist ein Mahnmal für die systematische Entrechtung, Verfolgung und Ermordung von Menschen. Die Schienen sind dabei kein bloßes Detail, sondern ein elementares Symbol der Deportation: Auf diesen Schienen begann der Weg in die Vernichtung.

Eine Stadt, die sich ihrer Verantwortung für die Vergangenheit bewusst ist, darf nicht zulassen, dass zentrale Bestandteile einer Gedenkstätte dem Stadtumbau zum Opfer fallen. Die Entfernung der Gleise wäre ein erschreckendes Zeichen der Geschichtsvergessenheit und würde das Gedenken an die Opfer der Shoah und des nationalsozialistischen Völkermords an den Sinti und Roma schwächen.

Unsere Forderungen:
1. Sofortige Rücknahme der Entscheidung zum Rückbau der Gleise.
2. Transparenz über die Entscheidungsprozesse und öffentliche Beteiligung der Zivilgesellschaft, der jüdischen Gemeinde, der Verbände der Sinti und Roma sowie von Historikerinnen und Historikern.
3. Ein klares Bekenntnis der Stadt Stuttgart zur uneingeschränkten Erhaltung der Gedenkstätte in ihrer bisherigen Form.

Wir appellieren an die Verantwortlichen in Stadtverwaltung und Gemeinderat: Machen Sie diesen Fehler nicht!

Lassen Sie nicht zu, dass ausgerechnet in Stuttgart, einer Stadt, die so viele Opfer des NS-Terrors zu beklagen hat, ein solch symbolträchtiges Mahnmal seiner historischen Aussagekraft beraubt wird.

Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger, alle demokratischen Kräfte in dieser Stadt sowie die Presse dazu auf, sich dieser Forderung anzuschließen und öffentlich gegen diesen geplanten Eingriff zu protestieren.

Erinnerung braucht sichtbare Zeichen. Die Gleise müssen bleiben.

Mit entschiedener Stimme für das Gedenken

Kriegs Enkel Stuttgart

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Was machen Sie eigentlich beruflich? Wo nimmt man so viel Zeit her um so viel wirres Zeug in so vielen Bürgerhaushalt-Eingaben zu schreiben? Ja, manche Themen sind wichtig, aber ab einem gewissen Level ist es krankhaftes Overthinking. Ihre Themen machen Stuttgart nicht zu einer lebenswerteren Stadt. Kita Pltue, besseres Essen in Kindergärten, Hunde-Kack-Beutel, Parkbänke und Tempo30 Zonen helfen dem im Hier und Jetzt lebenden Bürger mehr.

Antwort an AnwohnerFG: Ich nehme Ihre Kritik zur Kenntnis, möchte aber dennoch ein paar Punkte klarstellen und aufzeigen, warum ich mich mit den Themen beschäftige, die ich anspreche.

1. Warum ich mich mit diesen Themen beschäftige

Die Auseinandersetzung mit historischen und gesellschaftlichen Themen wie der NS-Vergangenheit, Judenhäuser, Zwangsprostitution oder der VFB ist keine Zeitverschwendung, sondern ein notwendiger Beitrag zur Aufarbeitung von Unrecht.

Diese Themen sind nicht „wirres Zeug“, sondern Teil unserer kollektiven Geschichte, die bis heute nachwirkt. Wer die Vergangenheit ignoriert, riskiert, dass sich Fehler wiederholen.

Dass Sie Themen wie Kita-Plätze, besseres Essen in Kindergärten oder Tempo-30-Zonen als wichtiger erachten, ist nachvollziehbar – sie betreffen das unmittelbare Lebensumfeld. Aber auch diese Themen haben oft historische Wurzeln, die man verstehen muss, um sie nachhaltig zu verbessern. Eine lebenswerte Stadt entsteht nicht nur durch Parkbänke und Hundekotbeutel, sondern auch durch eine Gesellschaft, die sich ihrer Verantwortung stellt – sei es in der Gegenwart oder im Umgang mit der Vergangenheit.

2. Krankhaftes Overthinking oder notwendige Reflexion?

Sie sprechen von „krankhaftem Overthinking“. Ich sehe es anders: Es geht um Reflexion und Sensibilität. Die NS-Zeit und ihre Folgen sind keine abgeschlossenen Kapitel, sondern wirken bis heute in unserer Gesellschaft nach. Wer das ignoriert, verkennt, wie tiefgreifend historische Traumata und strukturelles Unrecht sein können.

3. Warum ich mich „herablasse“, zu antworten

Ich antworte nicht aus Herablassung, sondern aus Respekt vor dem Dialog. Auch wenn Ihr Kommentar sarkastisch und teils beleidigend formuliert ist, sehe ich darin eine Chance, Missverständnisse auszuräumen und Brücken zu bauen. Diskussionen – selbst hitzige – sind ein Zeichen von Demokratie.

4. Stuttgart und die NS-Vergangenheit

Wir sprechen von einer „toxisch geprägten“ Stadt und der Notwendigkeit, die „Scheißhaufen der NS-Vergangenheit aufzudecken“. Genau das tue ich. Stuttgart ist eine lebenswerte Stadt, aber sie ist es nicht trotz, sondern gerade wegen der Aufarbeitung ihrer Geschichte. Nur wer sich mit den dunklen Kapiteln auseinandersetzt, kann eine bessere Zukunft gestalten.

Heilende Grüße