Ampelanlagen sollen bekanntlich den Verkehr regeln. In Stuttgart regeln sie allerdings oft etwas, was gar nicht da ist. Fußgänger stehen sich die Beine in den Bauch und geben nach einigen Minuten genervt auf. Autofahrer haben mit 70-80 km/h gute Chancen auf die grüne Welle, wer sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung hält, steht alle 100 Meter für nichts. Andere Städte wie z.B. Augsburg oder Berlin bekommen das bedeutend besser in den Griff.
Zur Verbesserung der Situation schlage ich folgende Vorgehensweise vor:
1. Vereinheitlichung der Geschwindigkeitsbegrenzungen auf ein erträgliches Maß (50 km/h innerorts, 30 km/h in Wohngebieten)
2. Überprüfung jeder einzelnen Ampelanlage ob
a. der Grund für die Ampelanlage noch existiert (z.B. Fußgängerampeln zu Bushaltestellen, die es nicht mehr gibt).
b. ein Kreisverkehr zielführender und baulich möglich ist,
c. ein Zebrastreifen die Ampel ersetzen könnte (dann müssen Fußgänger überhaupt nicht mehr und Kraftfahrer nur bei Bedarf anhalten),
d. man wirklich für jede Fahrtrichtung eigene Ampelphasen braucht (Linksabbieger- oder gar Rechtsabbiegerampeln sind in den meisten Fällen überflüssig),
e. die Ampelanlage rund um die Uhr in Betrieb sein muss.
3. Ausarbeitung und simulationsgestützte Verifikation von intelligenten Konzepten zur Verschaltung der verbleibenden Ampelanlagen.
4. Installation eines bedarfsgerechten vernetzten Verkehrsregelsystems.
Der Nutzen:
1. Weniger Feinstaub durch Brems- und Reifenabrieb (und ja: auch E-Autos haben Reifen).
2. Weniger CO2-Ausstoß durch sparsame kontinuierliche Fahrweise
3. Weniger Lärmbelästigung
4. Weniger Aggressionen und Raserei
5. Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer