Vorrangregelung des ÖPNV an Ampelanlagen prüfen

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Stuttgart (gesamt)
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  • Verkehr
  • Ampeln
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kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

344
weniger gut: -381
gut: 344
Meine Stimme: keine
Platz: 
1286

Aufgrund eines jahrzehntealten Beschlusses des Stuttgarter Gemeinderates hat der ÖPNV Vorrang an den meisten Ampelanlagen der Stadt. Nähert sich ein Bus (oder auch eine Stadtbahn), so wird die normale Ampelschaltung abgeändert und dem Bus (oder der Stadtbahn) eine möglichst sofortige Grünphase gewährt. In der Praxis führt dies zu mehr Stau und Abgasen.

Verkehr läuft am flüssigsten und damit auch am umweltfreundlichsten, wenn das oft diffizile und komplexe Zusammenspiel der Ampelschaltungen nicht gestört wird. Wird die normale Ampelschaltung aber plötzlich geändert, weil ein Bus sich nähert, wird der Verkehrsfluss gestört, Staus gefördert und der Abgasausstoß erhöht.

Der Gemeinderat bzw. sein Verkehrsausschuss werden aufgefordert, ein Gutachten in Auftrag zu geben, welches eine Nutzenanalyse durchführt und dabei insbesondere die Auswirkung der Vorrangschaltung auf den Gesamtverkehr betrachtet. Danach sollte das Gutachten im Verkehrsausschuss und ggf. im gesamten Gemeinderat beraten werden. Als Ergebnis sollte eine Abstimmung über die Aufhebung bzw. den Weiterbestand der Vorrangschaltung stehen.

Kommentare

11 Kommentare lesen

So ein Gutachten wäre bestimmt gut. Oberste Prämisse sollte dabei dennoch sein, dass der ÖPNV Vorrang vor dem Privatverkehr hat.

Aus einem Gerechtichkeitsaspekt ist die Bevorzugung des ÖPNV völlig legitim, da in der Summe pro Fläche mehr Menschen im ÖPNV unterwegs sind als im Automobil und der einzelne Teilnehmende im ÖPNV benachteiligt wäre.
Sie schreiben das es umweltfreundlicher sei, die öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr zu bevorzugen, was ich anzweifele. Was Sie jedoch ganz verkennen ist das Verursacherprinzip. Es ist der Autoverkehr, der die Umweltbelastungen zum Großteil verursacht.

Die Wahl des Fortbewegungsmittels ist eine private Entscheidung, die jeder Mensch nach seinen finanziellen Möglichkeiten, seiner ideologischen Ausrichtung und natürlich nach seinen Vorlieben trifft. Wie sich dann ein einzelner Mensch entscheidet geht niemandem außer diesen Menschen etwas an.

Es ist absolut unstrittig, dass die Anzahl der Busse oder Stadtbahnen im Vergleich zum PKW Verkehr verschwinden gering ist. Sorgt also nun eine Stadtbahn oder ein Bus dafür, dass eine grundsätzlich wingependelte Ampelschaltung unterbrochen beziehungsweise gestört wird, verursacht dies ohne jeden Zweifel eine Störung des Verkehrsflusses und damit für mehr Standverkehr und Abgase. Aufgrund der ungleich höheren Zahl an PKW im Vergleich mit Bussen oder Bahnen hat dies ebenfalls logischerweise entsprechende Auswirkungen auf den Schadstoffausstoß.

Wenn ich auf meinem Arbeitsweg zwischen Sillenbuch und Berkheim zwei Mal am Tag hunderte Meter von Autos im Stau sehe, würde ich eher sagen, es sind die Autos, die den Fluss der Autos behindern...

Die Vorrangschaltungen sind auf jeden Fall sinvoll. Es gibt allerdings auch zahlreiche Stellen die zu verbessern wären. Der Individualverkehr wird oft unnötig lange blockiert.

Der Vorschlag ist „altes Denken“. Der Individualverkehr hat leider immer noch fast überall Vorrang.

Ich wäre schon zufrieden, wenn die Anforderungen nicht schon 2 bis 3 Haltestellen vorher aktiviert werden würde. Bei der Einfahrt in die Haltestelle würde es ausreichen, bis Aus- und Zustieg erledigt sind, für die nächste Haltestelle anzufordern. Klassisches Beispiel : Ausfahrt Stöckach, und die ganze Hackstr. wird "ruhig gestellt" bis hoch zum Friedhof. Dabei würde es reichen, wenn man bei der Einfahrt in die Haltestelle KOK anfordern....

Es würde überhabt keine Staus in der Stadt geben, wenn , wie in der Fahrschule gelernt, bei Rückstau nicht in die Kreuzung eingefahren werden würde! Bis die Kreuzung dann leer wird, kann der Kreuzungsverkehr nicht fahren, obwohl er Grün hat! So einfach wäre das Problem gelöst!

Schon die Prämisse, wonach die Wahl des Verkehrsmittels eine private Entscheidung sein soll, ist falsch. Die Wahl des Verkehrsmittels entscheidet über die Gestaltung von städtischen Straßen und Plätzen. Sie entscheidet über unser aller Gesundheit und die Lebensqualität in der Stadt. Dies kann jeder Fußgänger bestätigen...Insbesondere Autos mit Verbrennermotoren beeinträchtigen Anwohner mit Lärm und Abgasen. Die Straßen werden abgenutzt. Außerdem wäre es eher ein Argument für die Vorrangschaltung zugunsten des ÖPNV. Privates Pech, wenn man unbedingt im PKW unterwegs sein will. Allein, dass die Vorrangschaltung stört, zeigt, dass sie notwendig ist. Wozu ein Gutachten beauftragen, wenn es PDV schon einräumt?

Umweltfreundlicher wäre es einfach gar nicht das Auto zu nutzen. ÖPNV sollte immer Vorrang vor dem Auto haben, allerdings auch Fußgehende und Radfahrende!

Die Vorrangschaltung für den ÖPNV lässt sich sicher optimieren. Ich ärgere mich zwar auch gelegentlich darüber, aber prinzipiell muss sie erhalten bleiben. Ansonsten können die Betriebe ihre Fahrpläne in die Tonne treten, der ÖPNV funktioniert nicht mehr und die Akzeptanz sinkt deutlich.