Zukunftsinvestition Waldgebiete

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Bäume
|
Wirkung: 
Einnahme

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

696
weniger gut: -141
gut: 696
Meine Stimme: keine
Platz: 
255
in: 
2023

Vor allem 2022 und auch diesen Januar wurden in den Wäldern um Stuttgart teils 40% der Bäume gefällt, das ehemals schöne Wandergebiet ist jetzt tot. Der Waldboden ist eine Kraterlandschaft aus Reifenspuren. Die Wege nicht begehbar (Steine, Matsch, Arbeiten). Verständlicherweise müssen Bäume an den Wegen manchmal gefällt werden.

Mein Vorschlag ist allerdings den Wald in Zukunft als Naturschutzgebiet zu behandeln, Bäume wachsen zu lassen und Ökologische Vielfalt zu fördern - dies Braucht ältere Bäume und auch tote stehende Bäume sind ökologisch Wertvoll. Dies ist der beste Klimaschutz für Stuttgart den ich mir vorstellen kann - wenn der Wald weiterhin als Geldmaschine bewirtschaftet wird ist er in einem Jahrzehnt wohl weg. Temperaturen steigen, Hitzeperioden nehmen zu... Ihr versteht was ich meine.

Bitte die Nutzung des Waldes um Stuttgart im Zeichen von Klimaschutz und Naherholung überdenken und Bäume eher stehen lassen als alles klein zu holzen und schnelle Kohle zu machen. Der Wald ist ein super Investment, einfach mal in Ruhe lassen, der brauch keine Menschlichen "Waldiküren".

Kommentare

9 Kommentare lesen

Das ist eine sehr gute Idee.
Manchmal wundert man sich schon, welche Berserker durch den Wald gepflügt sind. Von Sachverstand kann dort doch wirklich nicht die Rede sein. Wie überall halt, wo der Mammon regiert.

Zwischen Anfang Oktober und Ende Februar ist nunmal die Saison für Fällarbeiten im Wald. Es geht auch schon lange nicht mehr um Mammon.
Damit Schadholz entfernt, Holz geerntet und abtransportiert werden kann, bedarf es der Wirtschaftswege im Wald, den sogenannte „Rückegassen“.
Diese werden von den Forstarbeitern so bodenschonend wie möglich angelegt. Für Spaziergänger, Wanderer und Naturliebhaber im Wald sind die Einmündungen dieser Rückegassen auf die Hauptwege dennoch kein schöner Anblick. Die Matschkuhlen und tiefen Fahrspuren werden als störend in der Waldidylle wahrgenommen.
Doch was dem Auge der Spaziergänger missfällt, ist eine Chance für bedrohte Tierarten!
Bei Regen füllen sich diese Rückespuren mit Wasser und es entstehen Klein- und Kleinstgewässer, die meist im Spätsommer wieder austrocknen. Diese Kleinstgewässer werden häufig sehr schnell von Tieren besiedelt. Gerade Amphibienarten, die als Kaulquappen oder Larven Fressfeinden fast schutzlos ausgeliefert sind, brauchen solche vergänglichen Gewässer ohne Fressfeinde. Die besonnten Kleingewässer an den Einmündungen der Rückegassen sind für die Amphibien besonders wertvoll. Oftmals hängt das regionale Überleben einer Art wie bspw. der Gelbbauchunke davon ab.
Ich bitte um eine differenzierte Betrachtungsweise auch hinsichtlich eines natürlichen Waldbildes.
Zur info: Ich bin weder Waldbesitzer, Förster noch Sägewerksbetreiber

Meinem Vorschreiber kann ich nur zustimmen. Wir (AV) machen immer wieder Führungen mit unserem Förster, da werden diese Dinge - sehr verständlich - erklärt.

Dieser Vorschlag und die Kommentare dazu sind zwar gut gemeint, sind aber in einer Weise verhängnisvoll unzutreffend, wie es verhängnisvoller nicht sein kann. Denn die jüngsten Messergebnisse aus dem weltumspannenden Klimaforschungsapparat lassen keinen Zweifel daran, dass ausnahmslos alle Wälder, auch die naturbelassenen, durch die unsichtbare, inzwischen verselbständigt überbordende Treibhausgasmenge überall in der Atmosphäre, zu tickenden Zeitbomben geworden sind. So droht auch den Stuttgarter Wäldern, einschließlich den darin lebenden Arten das gleiche Schicksal wie den naturbelassenen Wäldern Sibiriens, von dem keine Fotografen, keine Reporter berichten konnten. Infolge einer bisher nie dagewesenen Trockenhitzewelle verbrannten allein im Jahr 2021- von Satelliten aus beobachtet - sage und schreibe 19 000 000 Hektar naturbelassener Wald. Etwa 30 mal der Schwarzwald !!! Das unsichtbarerweise Dramatischste dabei ist, dass dabei mehrere Milliarden (!!!) Bäume das CO2 innerhalb von Monaten wieder freisetzten, das sie in Jahren bzw. Jahrzehnten zuvor der Atmosphäre entnommen haben. Da ein durchschnittlicher Baum während seiner rund hundertjährigen Wachstumszeit netto etwa zwei Tonnen CO2 bindet (jährlich im Mittel relativ wenige 20 kg) lässt sich daraus errechnen, dass dabei mehr als doppelt so viel CO2 emittiert wurde, als der gesamte Verkehr weltweit, einschließlich Flugverkehr !!! Durch Trockenhitze bedingte Waldbrände sind dabei, die globale Erwärmung verselbständigt in die Höhe zu treiben. Alle bisher geplanten Klimaschutzmaßnahmen wirken dagegen wie Tropfen auf heiße Steine!
Und wie kaum eine andere Stadt ist unsere Kesselstadt zwischen Wald und Rebhängen akut bedroht vom nachweislich auf der Schwelle befindlichen Golfstromstopp. Wir Stuttgarter haben deshalb allen erdenklichen Grund die Welt mitzuziehen mit Maßnahmen, die unseren Kindern noch eine realistische Chance auf eine menschenwürdige Zukunft geben.
(Von der Moderation geändert.)

Vorallem findet man diese Bäume nicht im Stuttgarter Stadtbild nicht wieder. Ein Betonklotz nach dem anderen wird hochgezogen und kein einziges Gebäude in Holzbauweise. So kann es absolut nicht weitergehen.

Vorschläge wie dieser tauchten in den letzten Bürgerhaushalten auch auf. Gut gemeint, allerdings am Thema vorbei. Siehe auch die Diskussion hier: https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/62248
Unser Wald ist im übrigen ein Forst. Urwälder gibt es in Deutschland de facto keine mehr. Das heißt natürlich nicht, dass das deshalb ökologisch keine wertvollen Flächen sind. Und um allen Ansprüchen (Ja, Naherholung und Klimaschutz gehören dazu!) gerecht zu werden hat die Stadt einen Waldbeirat eingeführt, der mit Personen aus den unterschiedlichen Interessengruppen besetzt ist. Die Waldnutzung in Stuttgart ist bereits extensiv und angemessen. Bildungslücken, wie das nicht jeder erkennt, dass gefällte Bäume zu Recht gefällt werden (Käferholz, Verkehrssicherungspflicht etc.) und nicht willkürlich, könnten durch eine Führung beim zuständigen Förster (s. Kommentar Netterbürger) geschlossen werden.

Der Vorschlag ist durchweg zu befürworten. Die Beendigung der profitorientierten Forstwirtschaft in den Stuttgarter Wäldern unter dem Deckmantel der Pflege und Verkehrssicherheit ist dringend Einhalt zu gebieten. Wertschöpfung aus Naturerlebnis und Naherholung und nicht mehr länger aus Holzwirtschaft soll die Grundlage der "Forstwirtschaft" sein. Umstellung der Bewirtschaftung nach dem Lübecker Konzept: "naturnahe Waldnutzung" des Försters Knut Sturm: längere Entwicklungszeiträume, um der Verarmung der Ökosysteme entgegenzuwirken!

Der Vorschlag ist absolut zu befürworten! Die Beendigung der profitorientierten Forstwirtschaft in den Stuttgarter Wäldern unter dem Deckmantel der Pflege und Verkehrssicherheit ist zwingend. Die Wertschöpfung aus Naturerlebnis und Naherholung und nicht mehr länger aus Holzwirtschaft. Dazu gehört die Umstellung der Bewirtschaftung z.B. nach dem Lübecker Konzept: "naturnahe Waldnutzung" des Försters Knut Sturm: längere Entwicklungszeiträume, um der Verarmung der Ökosysteme entgegenzuwirken!

Es ist nur zu hoffen, dass die Stadtverwaltung bezüglich einer derart zukunftsentscheidenden Sache alle genannten Argumente gründlich und angemessen gegeneinander gewichtet!