Kostenlosen ÖPNV einführen (Nulltarif)

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

469
weniger gut: -245
gut: 469
Meine Stimme: keine
Platz: 
205
in: 
2015

Ein kostenloser öffentlicher Personennahverkehr hört sich erstmal sehr kostspielig an, hat jedoch einige Vorteile und finanziert sich zumindest zum Teil selbst:

- Im Bus könnte man wieder problemlos auch hinten einsteigen, die Busfahrer müssten keine Fahrkarten kontrollieren.

- Durch die gesparten Fahrpreise erhöht sich die Kaufkraft, was vor allem den Einzelhandel und die Gastronomie in Stuttgart sehr freuen dürfte.

- Ein kostenloser ÖPNV ist ein enormer Standortvorteil und wird einen guten Einfluss auf die Wirtschaft und insbesondere den Tourismus haben.

- Die Polizei wäre entlastet und könnte sich auf wichtigeres konzentrieren, da die monatlichen Großkontrollen entfielen, ebenso die zahlreichen zeitintensiven Personalienfeststellungen bei Schwarzfahrern ohne Ausweispapiere.

- Ein kostenloser ÖPNV erhöht den Anreiz auf selbigen umzusteigen und das Auto stehen zu lassen, was die Verkehrs- und Feinstaubproblematik in Stuttgart ganz ohne Citymaut, Parkraumbewirtschaftung etc. sehr positiv beeinflussen wird. Die möglichen Strafzahlungen Stuttgarts aufgrund des erhöhten Feinstaubes blieben ebenfalls aus.

- Die städtische Verwaltung wäre ebenfalls entlastet, da die Verwaltungstätigkeiten für den günstigeren ÖPNV für Bonus- und Familiencardinhaber entfielen und auch den Empfängern von Sozialleistungen die Anfahrtskosten zu Terminen (bei Behörden oder Vorstellungsgesprächen) nicht mehr erstattet werden müssten.

- Die Kosten für Kontrollen, Fahrkartenautomaten und deren recht teure Instandhaltung und die Verwaltung der Kunden (Abosystem, Verkaufsstellen, Marketing) sowie Schwarzfahrer (Beschwerdestelle, Rechtsabteilung) fallen komplett weg.

Eine Sammlung von Studien und Material zum Thema gibt es hier: http://www.solimob.de/index.php/studien-positionen-material

Kommentare

23 Kommentare lesen

Auch wenn das "hinten einsteigen" im Bus ebensowenig ein Argument ist wie jenes mit der Polizei (was hat die damit zu tun?), so bleibt doch eines fest zu halten:

Nur durch einen kostenlosen ÖPNV wird es möglich, die allenthalben bemängelte Stuttgarter Luft sauberer zu bekommen. Die aktuelle ökofaschistische Verbotspolitik hilft da nicht weiter. Nur durch einen Anreiz wie diesen lassen die Leute ihr Auto daheim oder schaffen sich gar keins erst an.

Deshalb: 100 Punkte für diesen Vorschlag (den es hier übrigens nochmal unter der Rubrik Feinstaub gibt...)

Die aktuelle ökofaschistische Verbotspolitik

ja, Wahnsinn... ökofaschistisch? gehts noch? Was soll das denn sein? Ich bin kein Freund der Grünen, aber solchen Humbug muß man nicht verzapfen.

Hervorragender Vorschlag war letztes Jahr schon mehrfach vertreten mit den gleichen Einsparhinweisen. Leider ist Stuttgart eine Autostadt.

Super Vorschlag! Der Standortvorteil wäre sicherlich enorm. Dies könnte doch ein Pilot-Projekt für Deutschland werden...

Super Vorschlag, rechnet man die Kosten, die durch Feinstaub (Krankheiten), Unfälle, Staus, Beschädigungen an Bauwerken, Straßeninstandhaltung usw. ein, ist der Nulltarif ein richtiges Schnäppchen.

Und auf welchem Weg soll das Netz und die Züge instand gehalten werden?
Woher sollen Mittel kommen um Investitionen (Netzausbau, neue Züge) zu tätigen?
Der ÖPNV ist bereits heute (mit Fahrgasteinnahmen!) ein Millionengrab!

Guter Vorschlag! Man muss diesen Vorschlag während der Bewertungszeit pushen. Also viel Werbung für diesen Vorschlag machen, dann kann das Stau- und Umweltproblem in Stuttgart endlich mal behoben werden!

Also jetzt schon muss man sich des öfteren in übervolle Wägen quetschen und dort verharren. Wie würde das bei Nulltarif aussehen?
Mir würde es schon reichen, wenn die Preise runtergingen, dem Komfort entsprechend, der geboten wird.

@uhu2
Für die 1.Klasse kann man ja weiterhin zahlen. Oder aber diese fällt weg und es gibt mehr Platz für alle. Ihre Befürchtung ist doch das beste Argument für einen Nulltariv: Deutlich mehr Leute im ÖPNV, weniger im Auto. Oder sollen nur diejenigen mit dem ÖPNV fahren dürfen die es sich leisten können?

Seit langem auch eine Forderung der Verbandlichen Jugendarbeit nicht nur in Stuttgart. Hier sollte ein EU Projekt initiiert werden, das für die Dauer z.B. eines viertel Jahres eine kostenlose Nutzung des ÖPNV begleitet und auswertet.

Auch die Autofahrer (jene, die das unbedingt bleiben wollen) profitieren. Weniger Verkehr. Mehr Parkplätze.

Zudem werden so auch frühere Schwarzfahrer (über den "Steuerumweg") zur Kasse gebeten.

Zum Thema "überfüllte Wagons": einfach die Länge der Züge verdoppeln. Und an zu kurzen (U-) Bahnsteigen mittig halten um so das Ein- und Aussteigen in 50% der Wagons zu ermöglichen. Super leicht umzusetzen.

Ausgezeichneter Vorschlag. Neutrales Gutachten zur Kostentransparenz einholen.

Sehr guter Vorschlag! Es gibt einfach viel zu viele Schwarzfahrer, die sich leider kein Ticket leisten können (arbeitslos, geringe Rente etc). Es sollte ein Grundrecht auf Personenbeförderung geben und damit das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln kostenlos sein.

Stellt euch mal bitte vor, bei den derzeitigen Kapazitäts-Kennzahlen der Bahn und der SSB AG, bzw. der restlichen ÖPNV Anbietern, wie ein solcher Transport funktionieren soll! In den Stoßzeiten sind die Bahnen und Busse doch jetzt schon restlos bis an ihre Grenzen belastet. Eine weitere Verengung der Taktzeiten bei den Stadtbahnen ist aufgrund der Infrastruktur schon nicht möglich, da es keine Ausweichgleise, bzw. mehrere Bahnsteige gibt an den Haltestellen. Ebenso ist die Rechnung der Piraten eine Milchmädchenrechnung, aufgrund der kürzeren Taktzeiten und der höheren Tonnagen auf den Gleisen steigen hier auch die Instandhaltungskosten sprunghaft an! Dieser Vorschlag ist viel zu lückenhaft.

Null Tarif ist wohl zu viel verlangt - aber z.B. in Mailand kostet jede Fahrt 1 EURO, egal wie weit ! Das wäre doch eine Alternative zu den verschiedenen Zonen, unverständlichen Automaten ( die z.B. auch die Auskunft nicht geben, dass für bestimmte Strecken ein Kurzticket ausreichen würde ), Tages-, Familien- und sonstigen Tickets.

Die Feinstaubbelastung ist viel zu hoch - weniger Autos in der Innenstadt !
Nur städt. Angestellte (und große Firmenangest.) haben (zumindest) ein vergünstigtes Ticket, für andere ist es teuer, wenn sie nicht täglich fahren.

Der Finanzchef des Verbands Region Stuttgart hat unsere Kalkulation (Piraten) von 16 Euro Umlage pro Einwohner rechnerisch bestätigt: das würde reichen. Mit etwas mehr Umlage ließe sich auch ein weiterer Ausbau gut finanzieren.

Der Vorschlag geht etwas zu weit. Richtig ist aber, dass der öff. Nahverkehr in Stuttgart selbst zu teuer und in der Zonenaufteilung nicht immer nachvollziehbar ist. Wenn ich an die Metro in Paris denke, kann man dort für einen Euro fast unbegrenzt mit der Metro fahren und alle Linien benutzen. Das ist eine einfache Preisgestaltung, günstig und wird daher auch gerne benutzt. Zu zweit fährt man in Stuttgart mit dem eigenen Auto billiger, als mit der U-Bahn.

Schöner Traum!