Grünschnittkompostierhügel mit Brennnesselstauden-Umrandung als"Kinderstube" für viele heimische Großschmetterlinge

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Stuttgart (gesamt)
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  • Grünflächen, Wald, Friedhöfe
  • Weitere
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kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

471
weniger gut: -91
gut: 471
Meine Stimme: keine
Platz: 
665

Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral, C-Falter, Landkärtchen, Distelfalter und viele weitere Schmetterlinge leben im Raupenstadium an Brennnesseln und benötigen diese Futterpflanze. Der starke Rückgang dieser Schmetterlinge ist auch eine Folge davon, dass es immer weniger großflächige Brennnesselvorkommen gibt. An den Rändern von Parks, Friedhöfen, Wäldern können mit geringem Aufwand Kompostierhügel mit Brennnesselumrandung errichtet werden.
Wichtig ist:
- Sonniger Standort mit Morgensonne
- Mindestens 5 qm Fläche für die Brennnesseln
-Unterteilt in 3 Zonen, so dass gleichzeitig Jungtriebe, großblättrige Pflanzen und Stauden mit Samen an einem Standort vorhanden sind. Durch sequenzielles Mähen im ca. 4- 6 wöchigem Abstand kann während des ganzen Sommers ein attraktives Futterangebot geschaffen werden. Bei günstiger Witterung sind so bis zu 3 Schmettlingsgenerationen möglich.

Kommentare

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Gute Idee!

Manchmal fasse ich mich echt an den Kopf. Und ich frage mich ehrlich, ob den Leuten eigentlich überhaupt bewusst ist und ob sie jemals reflektiert haben, was sie hier fordern.

Zum einen ist es eine Forderung an den Gemeinderat. Entsprechend konkret und genau sollte man seine Forderung formulieren. Was ist wo und warum gewünscht und mit welchen Kosten ist zu rechnen.

Aber mein Problem mit diesem Vorschlag ist allgemeiner. Was hier gefordert wird ist, dass dem eigenen Nachbarn, dem eigenen Freund, der eigenen Familie und allen anderen Menschen in Stuttgart zwangsweise ihr hart verdientes Geld noch etwas mehr genommen wird, damit man Brennnesselstauden umrandete Schmetterlingswiesen errichten kann. Hört sich an wie Realsatire, kann man hier im Vorschlag aber lesen.

Ich entschuldige mich für meine harschen Worte, aber mir fällt es schwer, mich zurückzuhalten, wenn ich einen solchen Vorschlag lese und im Gegensatz zu demjenigen, der es vorschlägt, sehr wohl weiß, woher das Geld dafür kommen muss.

Das Garten-, Friedhofs-und Forstamt hat die Aufgabe Parks und Friedhöfe zu pflegen und zu erhalten und dabei Umweltbelange zu berücksichtigen. Derzeit wird der Rasen- und Grünschnitt überwiegend in die Kompstieranlagen in Möhringen und Zuffenhausen transportiert. Belässt man einen Teil dieser Biomasse vor Ort und errichtet auf geeigneten Randflächen unserer Parks, Friedhöfe und Wäldern kleine bis mittelgroße Komposthügel gemäß der Beschreibung im Vorschlag (>=5 qm, 3 Zonen) so gewinnen alle:
- Geringere Transportkosten und geringerer LKW-Verkehr in der Stadt.
- Brennnesselstauden finden an den Rändern der Komposthügel günstige Wachstumsbedingungen.
- Die Falter der genannten Schmetterlingsarten finden ganzjährig Eiablageplätze an den Brennnesseln.
-Die Raupen haben bis zur Verpuppung ausreichend und nahrhaftes Futter.
-Die umherfliegenden Falter sind bunte Farbtupfer und „Stimmungsaufheller“ im oft grauen Alltag der Menschen in der Großstadt.
-Singvögel erhalten weitere Futterquellen (Raupen + Brennnesselsamen)

Der Aufwand solch ein Habitat zu errichten und zu unterhalten ist minimal:
Einmalig zu Beginn:
- Geeigneten Standort bestimmen
- Randzone des Beets (Komposthügel) spatenttief ausheben,
- dort Brennnesselstauden einpflanzen oder Brennnessel-Samenstände einarbeiten.
- im Zentrum des Beets Grünschnitt ca. 60 cm hoch aufhäufen.

Fortlaufend (während der Vegetationsperiode):
- Alle 4-6 Wochen den Komposthaufen im Zentrum des Beets mit Grünschnitt aufffüllen und
- gleichzeitig mähen sachkundige Mitarbeiter die ältesten Brennnessestauden mit Samenständen und schaffen so günstige Bedingungen für Raupen und Falter.

Ein ideales Gelände für derartige Maßnahmen sehe ich z.B. die Brach-/Reservefläche im Nord-Osten des Stuttgarter Hauptfriedhofs entlang Zuckerberg-, Ziegelbrennerstraße. Dort ist kein Publikumsverkehr. Niemand sollte sich deshalb durch ein paar Komposthügel und Brennnesselstauden gestört fühlen. Die Falter können Nektar an den Wiesen- und Friedhofsblumen sowie an den Blüten der Siedlungen nebenan tanken und zur Eiablage an die Brennnesseln zurückkehren.

So bin ich zuversichtlich, dass viele Menschen, Gemeinderäte, Gärtner, Biologen und Ökologen in den entsprechenden Ämtern die Idee meines Vorschlags richtig interpretieren, befürworten und sich für seine Realisierung einsetzen.

Guter Vorschlag! Kostet wenig und kann viel bewirken.