Eigentümergemeinschaften bei Planung von klimaneutralen Wärmenetzen unterstützen

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Stuttgart (gesamt)
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  • Energie, Umwelt
  • Klima
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

502
weniger gut: -107
gut: 502
Meine Stimme: keine
Platz: 
573

In Botnang hat die Quartiersgenossenschaft „Energie für Botnang“ ein Energiekonzept für ein gemeinschaftliches, klimaneutrales und wettbewerbsfähiges Wärmenetz der Wohneigentümer (Projekt Vivaldi) erarbeitet. Auf der großen Informationsveranstaltung im Bürgersaal Botnang Anfang Januar 2025 ist die Idee auf sehr positive Resonanz gestoßen und soll nun weitergeführt werden. Neben einem geplanten Eigenanteil der interessierten Gebäudeeigentümer braucht die Genossenschaft auch einen Zuschuss von der Stadt zum Beispiel aus dem vorhandenen Aktivierungsbudget „Klimaschutz und Energiewende“ als Partner der Energiewende.

Da in Botnang als regenerative Wärmequelle nur Luft und Sonne in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen, stützt sich das Energiekonzept ausschließlich auf diese Quellen ab. Zum zweiten wohnen im Quartier eine Vielzahl von Gebäude- und Wohneigentümer, die durch die Quartiersgenossenschaft in einer gemeinsamen Lösungsfindung unterstützt werden sollen. Derartige Situationen sind auch in anderen Gebieten der Stadt gegeben. In der nun anstehenden Planungsphase sollen professionelle Netzplaner und Experten für Großwärmepumpen eingebunden werden und müssen auch entlohnt werden.

Der in Botnang gewählte Ansatz wurde in dieser Form noch nicht erprobt, könnte aber auch andere Gebäudeeigentümer in anderen Quartieren motivieren gemeinschaftliche, klimaneutrale und kostengünstige Wärmenetzlösungen anzugehen. Grundlage hierfür wäre die Muster-Planung Vivaldi, die jedermann zur Verfügung gestellt wird. Derartige Planungen können aktuell nur die Stadtwerke finanziell stemmen, da die Stadtwerken in dieser frühen Risikophase über städtische Mittel und das zur Verfügung gestellte Eigenkapital von der Stadt unterstützt werden. Die Stadtwerke sind jedoch mit ihren bereits zugesagten Projekte voll ausgelastet. Es braucht noch weitere Möglichkeiten die Wärmewende in unseren Stadtquartieren voranzutreiben. Bis Baustart wird ein Zuschuss von 150 TEuro bis Baustart benötigt.

Kommentare

10 Kommentare lesen

Dieses Projekt ist beispielhaft und zukunftsweisend! Das gemeinsame Vorgehen ermöglicht eine kostengünstigere Umsetzung für alle Beteiligten und erleichtert die dringend nötige Umstellung auf nachhaltige Wärme- und Energieversorgung.

Die Wärmeplanung ist doch Aufgabe der Kommune, oder?

Wenn ich in einem Vorschlag das Wort "Quartier“ lese, führt dies bei mir automatisch und ohne Rücksicht auf den weiteren Inhalt zur Ablehnung des Vorschlags. Ich wohne nicht in einem "Quartier“, da wäre ich weder ein Gefängnisinsasse noch ein Bewohner einer kommunistischen Diktatur bin. Ich wohne in einer Stadt, einem Stadtbezirk und einem Stadtteil.

Da muss ein Missverständnis vorliegen. Ein Quartier – oder auch Wohnviertel – ist als Teil einer Stadt ein überschaubares, häufig nur aus einigen Straßenzügen bestehendes, soziales Bezugssystem, das sich sowohl räumlich/geografisch als auch von der sozialen oder ethnischen Struktur seiner Bewohner her von anderen Stadtvierteln abgrenzt.
Mit Gefängnissen oder kommunistischen Strukturen hat das nun gar nichts zu tun.

Ich wohne seit meiner Geburt in Botnang. Ein Quartier gibt es hier sicherlich nicht!

Dann nennt man es halt Wohngebiet, wenn das Wort "Quartier" stört....
Aber darum geht es hier ja gar nicht.
Die Idee, in Botnang ein Nahwärmenetz aufzubauen, ist genial und sollte von der Stadt unterstützt werden, kann dann auch als Pilotprojekt für andere Wohngebiete dienen. (Da die Stadt selbst leider keine Nahwärmenetze baut, sollte sie die engagierten Bürger wenigstens finanziell unterstützen.) Schließlich will Stuttgart 2035 klimaneutral sein.

Wenn ich unter einem Vorschlag einen ablehnenden Kommentar von "pdv" lese, fuehrt dies bei mir automatisch zum Gutheissen des Vorschlages.

Vielleicht zur Erläuterung: Nahwärme wird heute oft auch als Wärmecontracting bezeichnet. Für Mieter bedeutet das immer deutliche Mehrkosten. Für Eigentümer ist es zunächst günstiger durch eine geringere Kapitalbindung. Allerdings sind dort Verträge von durchaus 20 Jahren üblich. Das bedeutet, man verschreibt sich einem Monopolisten. Wer das unbedingt möchte, soll das gerne tun. Als erstrebenswert ist das sicher nicht anzusehen.

Robert Hoening: das ist sicher kein Missverständnis. Der Kollege schreibt immer so. Aber ein Quartierskonzept ist nunmal ein Quartierskonzept.

Inzwischen gibt es in Botnang noch andere Quartiere, die sich gerne daraufhin analysieren lassen würden, ob eine gemeinschaftliche Wärmeversorgung Sinn machen würde. Der vermeintliche Monopolist wäre in allen Fällen die Gemeinschaft der teilnehmenden Haushalte selbst. Ob das erstrebenswert ist, muss natürlich jeder Eigentümer bzw. jede WEG selbst entscheiden.