Mit einer Mischung aus Bewunderung und Verwunderung beobachten wir den Verlauf und die Kostenentwicklung des Umbaus des Stuttgarter Stadions für die Europameisterschaft 2024. Die rechtzeitige Fertigstellung verdient Respekt, doch die Kostensteigerung – von anfangs 65 Millionen Euro auf letztlich 139,5 Millionen Euro – lässt uns staunen. Nicht etwa über das Stadion selbst, sondern über die Geschwindigkeit, mit der der Gemeinderat innerhalb eines Tages zusätzliche 20 Millionen Euro freigegeben hat.
Wäre es bei solch großzügiger Förderung nicht auch möglich, die maroden Schultoiletten der Stadt auf Vordermann zu bringen?
Wir stellen folgende Fragen & Antrag:
Transparenz in der Kostenstruktur: Wie konnten die Kosten derart aus dem Ruder laufen? Gab es unvorhergesehene Probleme, oder wurde schlichtweg großzügig geplant?
Nutzung und Verteilung von Freikarten: Gibt es tatsächlich Freikarten für Gemeinderats & Landtagmitglieder bei VfB-Heimspielen oder Nationalmannschaftsspielen?
Und falls ja: Wer hat diese bezahlt?
Es wäre schön zu wissen, ob hier Steuergelder für den VIP-Genuss fließen.
Bürgernutzen: Welche konkreten Vorteile haben die Bürgerinnen und Bürger Stuttgarts durch diese Investition?
Oder bleibt der Stadionumbau am Ende nur eine "bezahlbare Menschenschau" für einige wenige?
Gerade beim Umbau eines Stadions, dessen Geschichte uns an die dunkelsten Kapitel der Stadt erinnert, ist Transparenz nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar?
Stuttgart braucht ehrliche Antworten: Was hat uns das Stadion tatsächlich gekostet – finanziell und moralisch?
Wir fordern den Gemeinderat auf, hierzu Stellung zu nehmen und die Bürgerinnen und Bürger über die Entscheidungen zu informieren.
Denn eines ist sicher: Ein Stadion, das Millionen verschlingt, sollte nicht unbedingt, auf dem Rücken einer intransparenten Politik stehen.
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