Umgestaltung Stuttgarter Straße, Grazer Straße

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Feuerbach
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  • Stadtplanung, Städtebau
  • Straßengestaltung
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kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

219
weniger gut: -190
gut: 219
Meine Stimme: keine
Platz: 
1795

Als Handwerksmeister mit Ausbildungen in 3 Handwerksberufen (Goldschmied, Silberschmied, Edelsteinfasser und Schmuckdesigner), Betreiber eines Fachgeschäfts in Stuttgart Feuerbach und Familienvater von 3 Kindern, mache ich mir nicht nur große Sorgen für die Existenz meines Traditionsgeschäftes, welches seit über 100 Jahren in Stuttgart Feuerbach existiert, sondern sehe durch die geplanten Maßnahmen, durch die ersatzlose Wegnahme der Parkplätze in der Stuttgarter Straße und Grazer Straße auch als Bürger als ein großes Problem, dass vor allem Senioren und gehbehinderte, die gerne mit dem Auto ihre Besorgungen, Arzt- und Apothekenbesuche erledigen keine Möglichkeit mehr haben bequem ihre gewohnten Läden und Anlaufsstellen zu erreichen. In der Stuttgarter Straße gibt es Fachgeschäfte die nicht nur von Feuerbachern oder Stuttgartern besucht werden, sondern auch von Kunden, die aus anderen Städten kommen. Wenn ich mein Kundenstamm nur auf U-Bahn - fahrwillige, oder auf Fahrradreichweite zu Feuerbach reduzieren würde, könnte ich hier die Mieten nicht mehr erwirtschaften oder meine Familie nicht mehr ernähren. Die Qualität meiner Dienstleistungen und die von mir in Feuerbach hergestellten, individuell für meine Kunden angefertigten Produkte würden deutlich abnehmen oder nicht mehr realisierbar sein. Daher ist eine ersatzlose Wegnahme der Parkplätze für mich eine Existenzfrage, so dass ich mich nach einem neuen Firmenstandort und damit auch den Wohnort meiner fünfköpfigen Familie umschauen muss. Die ideologischen und utopischen Verfechter der radikalen Umgestaltung dieser Einkaufsstraße können dann auf dem sogenannten „Platz zum Verweilen“ mit einem Chai Latte anstoßen und sich freuen dass sie wieder Existenzen und die harte Arbeit eines Lebenswerks zerstört haben. Jedoch werden sie keine besonderen läden mehr um sich herum finden, für die man auch mal aus 50 km Entfernung nach Stuttgart Feuerbach fährt, um etwas "besonderes und einzigartiges" zu bekommen.

Kommentare

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Wer für einen Laden 50km fährt, dem ist der Besuch offensichtlich so wichtig, dass dieser Besuch auch stattfindet, wenn man mehr als 2 Meter zu diesem Laden vom Parkplatz laufen muss.
Es ist nachgewiesen, dass Geschäfte von Verkehrsberuhigung profitieren. Falls dem nicht so wäre, würde keine einzige Fussgängerzone in Innenstädten funktionieren.
Eine gute Verkehrsinfrastruktur zeichnet sich auch dadurch aus, dass Senioren NICHT mit dem Auto fahren müssen. Hier ist zum Beispiel der Ortsbus weiter auszubauen und zu fördern.

Würde denn die Idee einer "shared space / place Umgestaltung" der genannten Flächen genauso Existenzen vernichten?

Shared space wäre auch hier eine super Lösung wie z.B. Tübinger Str. in S-Mitte.

Leider ist die Stuttgarter Straße auf dem besten Weg zu verwahrlosen, sodass auch die Traditionsgeschäfte, an denen jeder festhalten will, ihre Kundschaft verlierenwerden. Ein shared space bzw. eine attraktive Fußgängerzone zwischen Biberturm und Grazer Straße würde zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität deutlich beitragen und bestimmt mehr Kunden als bisher in die Geschäfte locken. Die derzeitige Situation für Fußgänger ist so fürchterlich, dass ich lieber schnell im Internet bestelle, anstatt mich in der Stuttgarter Straße durch die viel zu engen Gehwege zu quälen.

Eine Verkehrsberuhigung wurde schon umgesetzt indem die Geschwindigkeit von 50 auf 30 km/h reduziert wurde. Die Stuttgarter Straße hat ihre Attraktivität für viele als Einkaufsstraße an dem Tag verloren, wo der 13 er nicht mehr dort gefahren ist. Es sollte vielmehr zur Sicherheit der Menschen und dem Kfz Verkehr, der Rad und E Scooter Verkehr kontrolliert werden. Für diese Klientel scheint es selbstverständlich gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung oder auf den Fußgängerwegen unterwegs zu sein.

Der Vorschlag ist grundsätzlich richtig und wichtig! Die Struktur des Stadtbezirks wird durch die Planung empfindlich ge- oder gar zerstört. Es sollte alternativ eine Planung zur Umgestaltung der Stuttgarter Straße vom Biberturm bis zur Einmündung in die B 295 in Angriff genommen werden! Vorbild: Tübinger Straße.

Anstatt krampfhaft auf Parkplätze zu beharren, wäre es akttraktiver, menschenfreundliche Fußgängerzonen zu schaffen sowie Mobilitätsalternativen zum Auto.

Ich lebe selbst in Feuerbach (zugezogen) und wundere mich seit Jahren, warum die Haupteinkaufsstraße immernoch Hauptverkehrsstraße ist. Es ist unheimlich anstrengend, da auf andere Weise als mit dem Auto unterwegs zu sein. Und auch damit nervt es. Daher lasse ich liefern und bestelle im Internet. Also wenn was den Einzelhandel kaputt macht, dann sicher nicht die Verkehrsberuhigung. Dafür gibt es in anderen Städten viele gute Beispiele.

Sie haben es doch schon selbst erkannt: Ihr Standort passt schon viele Jahre nicht mehr zu ihrem exklusiven Produkt. In jedem Businessplan wird die richtige Standortfrage als eine der ersten erörtert. Beraten Sie sich am besten mit ihrem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und treffen Sie dann gemeinsam die richtige Entscheidung bei der Standortfrage. Viel Glück !

Ich stimme nik79 zu. In der Stuttgarter Straße gibt es eine bunte Mischung an Einzel- und Großhandel zusammen mit der Musikschule als Veranstaltungsort und der Lokalbrauerei. Eine Fußgängerzone, die am Abend zum 'Flanieren' einlädt, lässt die eingangs genannte Parkplatzfrage vergessen.

Die ganze Umplanung der Stuttgarter Strasse ist eine reine Geldvernichtung. Ich begleite meine Mutter (gehbehindert und auf der Hohewart lebend) zum Arzt oder Einkaufen. Ohne Auto - und damit notwendigen Parkplätzen - wären wir aufgeschmissen, weil der Ortsbus dort, wo sie wohnt, gar nicht vorbeifährt. Und es gibt auch an kaum einer Haltestelle die Möglichkeit, sich zu setzen. Denkt auch mal an die , die nicht mit dem Fahrrad unterwegs sein oder 500 m weit laufen können.