Immer mehr städtische Flächen werden zugekleistert mit Werbung – von Straßenbahnen über City-Light-Formate bis zu gesponserten Stadtmöbeln.
Die Dominanz von Werbung im öffentlichen Raum wirkt sich negativ auf das Stadtbild aus und macht aus Stuttgart eine Projektionsfläche für kommerzielle Werbebotschaften. Digitale Werbemonitore mit bewegten Bildern prägen zunehmend Stuttgarts Stadtraum.
Negative Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt und Klima durch Lichtverschmutzung, Stress und Energieverbrauch sind offensichtlich. Digitale Werbeanlagen wie Videomonitore und Mediaboards haben einen enormen Energieverbrauch. Eine beidseitig betriebene digitale Werbeanlage mit ca. 2 qm Fläche hat bei einem durchgängigen Betrieb einen jährlichen Energieverbrauch von etwa 15.000 kWh. Dies entspricht dem Verbrauch von etwa zehn Ein-Personen-Haushalten.
Beispiele für werbefreie Städte: In São Paulo wurde 2007 ein strenges Verbot von Außenwerbung durchgesetzt („Clean City Law“), in dessen Folge 15.000 Plakatwände entfernt wurden. In Grenoble wurde ab 2015 Werbung im öffentlichen Raum schrittweise abgeschafft (s.u.).
Mit der Reduzierung von Werbeanlagen und einem grundsätzlichen Verbot von digitalen Werbeanlagen könnte die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart nachhaltig erhöht werden.
Vorgeschlagen wird daher:
• Abbau von Werbeanlagen, insbesondere auf öffentlichem Straßengrund
• Grundsätzliches Verbot von digitalen Werbeanlagen wie Videomonitoren, Mediaboards, LED-Werbetafeln
• Priorisierung von Veranstaltungshinweisen und nichtkommerziellen Informationen
https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/bitte-keine-...
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