Nachhaltige Energie für den Asemwald

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Plieningen
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  • Energie, Umwelt
  • erneuerbare Energien
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

480
weniger gut: -115
gut: 480
Meine Stimme: keine
Platz: 
636

Die größte deutsche Wohnungseigentümergemeinschaft befindet sich in Stuttgart: der Asemwald.
Der jüngste Stuttgarter Stadtteil entstand 1968-72 am Rande der Filderebene auf der Gemarkung Plieningen und hat heute etwa 1.800 Einwohner.
Der abgelegene Standort sowie die Höhenlage erlauben keinen Anschluß an das Fernwärmenetz der Stadt Stuttgart. Im aktuellen Quartierssteckbrief aus der kommunalen Wärmeplanung der Landeshauptstadt Stuttgart heißt es in der Zusammenfassung:
„Die Wohnstadt Asemwald steht mit ihrem hohen Verbrauch auf geringer Grundfläche und der Eigentümerstruktur vor großen Herausforderungen. Entscheidend für eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist die Minimierung des Energieverbrauchs …. Im Anschluss kann … die derzeitige Energiezentrale des Gebäudekomplexes auf ein erneuerbares Heizsystem umgestellt werden. Auch Geothermie ist zu untersuchen.“
In einer ersten Abstimmung mit der Stadt Stuttgart wurde vorgeschlagen, auf einer städtischen Agrarfläche auf dem Birkacher Feld nahe der Wohnstadt Asemwald Geothermie zu betreiben - bei gleichzeitiger landwirtschaftlicher Nutzung. Damit könnte für den Asemwald ein Nahwärmenetz mit der bestehenden Infrastruktur betrieben werden.

Unklar ist bisher, welcher Energiebedarf mit der Geothermie gedeckt werden kann. Dazu sind 3-5 Probebohrungen auf dem Feld notwendig.

Wir beantragen, im Doppelhaushalt 2026/27 der Landeshauptstadt Stuttgart die finanziellen Mittel für die erforderlichen Probebohrungen bereit zu stellen.

Darüber hinaus beantragen wir – bei entsprechenden Meßwerten – die Fläche kostenfrei zur Verfügung zu stellen, zumal die landwirtschaftliche Nutzung an der Oberfläche weiterhin ungestört betrieben werden kann.

Sollte dies gelingen, wäre es ein unvergleichbares Leuchtturm-Projekt und ein großer Schritt im Zuge der kommunalen Wärmeplanung der Stadt Stuttgart.

Stuttgart am 20.01.2025
Der Verwaltungsbeirat der Wohnungseigentümergemeinschaft Asemwald

Kommentare

26 Kommentare lesen

Sehr gute Initiative! Wenn dieses Pilotprojekt gute Ergebnisse zeigt, so ist dies für ganz Stuttgart - und darüber hinaus - von größem Nutzen.

Die Idee ist technisch grundsätzlich sehr interessant.
Was mich allerdings stört ist (Zitat) "...die Fläche kostenfrei zur Verfügung zu stellen..."
Welche anderen WEGs erhalten denn eine städtische Förderung zur Sicherstellung ihrer Wärmeenergieversorgung?

Sehr gute Initiative!

Im Asemwald selbst gibt es auch geeignete Flächen (hinter Gebäude A, B und C sowie zwischen B und C und auf der Insel), die bei einem Platzbedarf von ca. 60m² pro Bohrung für weit über 60 Bohrungen reichen würden !
Bohrtiefen von 400 Metern sind ohne bergrechtliche Genehmigung möglich, es ginge aber auch noch tiefer (was durchaus sinnvoll wäre) , um die Ausbeute dramatisch zu steigern. Man kann beim Einsatz entsprechender Großwärmepumpen in der Heizzentrale (Platz ausreichend vorhanden) bis in die Nähe des aktuellen Energiebedarfes der Wohnanlage kommen. Der Betrieb der Großwärmepumpen kann zudem kostengünstig gestaltet werden, wenn man die nach Süden, Osten und Westen ausgerichteten Balkonflächen des Asemwalds für Solarenergiegewinnung nutzt (ca . 18000 m² nutzbare Fläche ist vorhanden).

das macht Sinn bei diesem großen Gebäudekomplex, Bauingenieur

Dies ist sehr wichtig, das es über 1100 Wohnungen betrifft.

Sehr wichtig. Nur so kann die Energiewende gelingen!

Bei über 1100 Wohnungen sehr wichtig

Let’s do it.

Wichtig ist die Wärmeleitfähigkeit des Bodens.

Diese Initiative nützt nicht nur der Wohnstadt Asemwald

Sehr gutes und sinnvolles Vorhaben im Hinblick auf den Klimawandel.

An HannibalStgt:
Die Behauptungen sind komplett falsch und greifen viel zu kurz! Die angesprochenen Flächen um die Wohnscheiben haben sich für den Wärmebedarf als bei weitem nicht ausreichend erwiesen. Der Platzbedarf je Bohrung ist deutlich mehr als 60 m².
Die beantragten Probebohrungen sind unbedingt notwendig als Basis für das weitere Vorgehen.

Ja! Nur durch Probebohrungen kann die Leitfähigkeit des Bodens ermittelt werden als Grundlage für ein Geothermie Konzept.
Zuvorderst sollte jedoch der enorme Energieverbrauch (heute Gas) durch Erneuerung der zum großen Teil über 50 Jahre alten Fenster (und einer Dämmung der Balkone und Zwischenwände) radikal gesenkt werden. Denn die Fensterflächen machen über 80% der Fassadenfläche aus.
Der Fenstertausch soll durch eine Initiative des Verwaltungsbeirates Asemwald gebündelt werden, was sich für die Eigner und Mieter auszahlt (übliche Förderung reicht). Aber viele Eigner (ca. 600) werden hierzu einen Kredit benötigen. Dazu bedarf es eines vereinfachten Verfahrens, denn sonst werden viele Eigner da nicht mitziehen und es bleibt beim völlig unsinnigen verheizen von großen Mengen Gas. Wir brauchen also die Unterstüzung der Stadt, dass die KFW oder andere Förderungen/Finanzierung gemeinsam für alle Eigner beantragt werden können und nicht als Einzelmaßnahme jeden Eigners für sich gelten. Sonst bleibt diese sich sonst selbst rechnende stecken und auch eine Wärmepumpen / Geothermie Lösung wird dann praktisch verunmöglicht.

Hoffen wir mal es klappt auch

Wir halten die Initiative für sehr gut.
Die Idee sollte unbedingt in der vom VBR Asemwald beschriebenen Weise weiterverfolgt werden.

Diese große Wohnanlage eignet sich hervorragend als Leuchtturm- oder Pilotprojekt für eine moderne, kostengünstige und klimafreundliche Wärmeversorgung. Wir sollten diesen mutigen und vorbildlichen Schritt dieser Menschen unterstützen, sie werden sicher ein hervorragendes Vorbild für die Wärmewende sein.

Klasse, endlich ein größeres Projekt bei dem eine Vision für die Chancen und nicht Bedenken dominieren. Unbedingt unterstützen!

TOP!

Der Stadtteil Asemwald besticht wie jedes Hochhaus durch den geringen Flächenverbrauch und geringe Bodenversiegelung bezogen auf die über 1.100 Wohnungen in den drei Gebäuden. Ein vertikales Dorf in dem sich im Winter die Wohnungen gegenseitig wärmen, wie in einem guten Bienenstock. Die Wärmedämmung steigt von Jahr zu Jahr da immer mehr Wohnungen mit modernen Wärmeschutz-Fenstern ausgestattet werden, die Asemwäldler sind aktiv.

Um in Zukunft den CO2-Fußabdruck für die sehr attraktive Wohnanlage Asemwald weiter zu reduzieren und der Abhängigkeit von Erdgas zu entgegnen werden selbstverständlich alternative Wärmequellen diskutiert und müssen auf Machbarkeit erkundet werden.

Eine geniale Möglichkeit wäre natürlich die Nutzung von Geothermie unter dem landwirtschaftlich verwendeten städtischen Ackerboden des Birkacher Felds. Sollte eine solche nachhaltige Wärmequelle tatsächlich wirtschaftlich genutzt werden können, wird der Asemwald auch in Zukunft für eine steigende Anzahl junger Familien bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum in Stuttgart bieten können.

Geothermie ist eine gute Lösung für den Asemwald. Sinnvoll ist es nur, wenn bei Tiefen unter 80 Metern gebohrt wird.

Geothermie und Großwärmepumpe ist im Prinzip eine gute Idee . Grundvoraussetzung ist aber, wie auch schon anderenorts gesagt, eine zufriedenstellende Thermische Sanierung, d.h . hier Fenster und Paneele. Das ist im Asemwald die Besonderheit, da es mit Ausnahme der Kopfwohnungen und einiger obersten Etagen keine richtigen Außenwände gibt, die man dämmen könnte. Im Asemwald geht das im Prinzip nur mir den Fenstern und den dazugehörigen Paneleen. Hier muss angesetzt werden. Wenn es hier nicht zu einer venünftigen Lösung unter den Eigentümern kommt, mit dem Ziel einer wesentlich niedrigeren Vorlauftemperatur , macht auch eine Großwärmepumpe keinen Sinn . Also: Erst den ersten Schritt und dann den zweiten Schritt und nicht umgekehrt. Aber planen kann man ja schon mal!

Sicherlich ein guter Vorschlag in Verbindung mit einer energetischen Sanierung der Außenhülle. Dies erfordert aber auch eine Lüftungslösung derart, dass jeder Bewohner mehrmals täglich stoßlüftet oder eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut wird. Dies hätte jeder Eigentümer selbst zu planen und zu finanzieren.

Geothermie: sehr gute Idee, sollte so schnell wie möglich angegangen werden.

Sehr gute Initiative!

bei dem Flächenbedarf muss man zwischen der oberflächennahen und der Tiefengeothermie unterscheiden. Meines Wissens ist in dem Antrag die probeweise Erschließung oberflächennaher Sondenfelder gemeint.

Sehr gute Idee. Als sanierte und energetisch (nahezu) neutrale Wohnanlage im Grünen mit minimaler Bodenversiegelung kann der Asemwald als ein Beispiel für Stuttgart oder sogar ganz Deutschland herhalten. Dies ist eine Investition in eine grüne Zukunft.