Im vergangenen Jahr wurden an vielen Stellen und in vielen Gegenden von Stuttgart Straßenbeleuchtungen zum Teil vollständig abgeschaltet. Begründet wurde dies sowohl mit dem Energieverbrauch als auch mit einer angeblichen Störung der Insekten durch Straßenbeleuchtung.
Nun ist es unstrittig, dass Straßenbeleuchtungen Energie verbrauchen. Diese fällt beim Gesamtenergieverbrauch einer Stadt allerdings noch nicht einmal in den Promillebereich. Und es ist ebenso unstrittig, dass Insekten und andere Tiere durch Licht beeinflusst werden.
Aber gerade in der heutigen Zeit, bei dem sich nicht nur Frauen häufig nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr oder zumindest nicht ohne Begleitung mehr auf die Straße wagen, kommt der Beleuchtung im öffentlichen Raum eine überragende Bedeutung zu. Licht im öffentlichen Raum bietet sowohl ein subjektiv höheres Gefühl der Sicherheit, es erhöht aber auch die objektive Sicherheit, da angemessene Beleuchtung des öffentlichen Raums Kriminalität senkt.
Wenn die Stadt und übergeordnete Körperschaften wie das Land und der Bund schon nicht in der Lage sind, für einen sowohl subjektiv als auch objektiv ausreichenden Schutz der Bevölkerung zu sorgen, so ist es das absolut Mindeste, dass die Stadt Stuttgart für eine ausreichende Beleuchtung des öffentlichen Raums sorgt.
Die in vielen Bereichen bereits umgesetzten Pläne, Straßenbeleuchtungen in Stuttgart abzuschalten ist geradezu grotesk und ein Schlag in das Gesicht der Bürger, die von ihrer Stadt die Erfüllung der Grundaufgaben einer Kommune verlangen, nämlich unter anderem für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
Der Gemeinderat wird also aufgefordert durch entsprechende Beschlüsse oder Aufforderungen an die Verwaltung dafür zu sorgen, dass zukünftig die Straßenbeleuchtung im öffentlichen Raum nur noch in absoluten Ausnahmefällen, die dann auch objektiv nachvollziehbar und faktenbasiert begründet sein müssen, reduziert beziehungsweise abgeschaltet wird.