Tempo 40 zurücknehmen in Durchgangsstraßen

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Stuttgart (gesamt)
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  • Verkehr
  • Tempo 20, 30, 40, 50
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

344
weniger gut: -556
gut: 344
Meine Stimme: keine
Platz: 
1287

Für den besseren Verkehrsfluß in Durchgangsstraßen sollte wieder Tempo 50 eingeführt werden.

Kommentare

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Grundsätzlich sollte in S eine Geschwindigkeit von 30 km/h gelten.

Bin ich dabei. Die Rollatorgeschwindigkeit hatte damals eine Alibi-Funktion um Strafen der EU in Zusammenhang mit der Feinstaubbelastung zu verhindern. Da Feinstaub jedoch überwiegend durch Brems- und Reifenabrieb verursacht wird, gibt es an der Stelle deutlich effizientere Ansätze, die sind allerdings nicht so billig wie ein Verkehrsschild.

Auf welche Studien berufen Sie sich, wenn Sie behaupten, der Verkehrsfluss würde erhöht bei Tempo 50 gegenüber Tempo 40?

Zustimmung: Stuttgart als Großstadt muß auch effizienten Individualverkehr ermöglichen - nicht nur für Anwohner. Da braucht es auch große Durchgangs-/Ein-/Ausfallstraßen, auf denen man zügig vorankommt. (Übrigens auch der ÖPNV.)

@skydreamer: ich glaube, dass der Vorschlagende darauf hinaus will, dass die veraltete zeitgesteuerte Ampeltechnik auf das durch die durch § 3 der StVO festgelegte Tempolimit von 50 km/h optimiert war, was nun durch die teilweise Reduktion der zulässigen Geschwindigkeit zu Problemen im Verkehrsfluss führt.

Tempo 40 sorgt für mehr Schadstoffausstoß als Tempo 50, da bei den meisten Autos in einen kleineren Gang geschaltet werden muss und sich so die Drehzahl und der Schadstoffausstoß erhöht. Demnach ist die Forderung nach Tempo 40 zu Gunsten der Luftqualität totaler Unfug. Des Weiteren schafft es die Stadt leider nach wie vor nicht, die Ampelanlagen auf Tempo 40 anzupassen, wodurch eine zusätzliche Schadstoffbelastung (Bremsstaub und Anfahrt) verursacht wird. Das beste Beispiel ist am Neckartor.

Demnach einheitlich auf allen Durchgangsstraßen Tempo 50 wie in vielen anderen Städten, anstatt pseudo Umweltschutz zu betreiben.

Tempo 40 wurde tatsächlich damals in der Feinstaubdebatte eingeführt. Insbesondere an Steigungstrecken und Gefällstrecken. Aber gerade an Steigungstrecken erhöht diese Tempobegrenzung den Schadstoffausstoß. Es gab Gutachten, die eigentlich belegen sollten, dass der Schadstoffausstoß sich verringert. Sie ergaben das genaue Gegenteil. Störte die grüne Mehrheit im Gemeinderat aber nicht. Warum sich von Fakten irren lassen.

Auf Gefällstrecken, wo es keine Abgase gibt, erhöht sich die Feinstaubbelastung sogar zusätzlich, da stärker gebremst werden muss. Interessierte die grüne Mehrheit im Gemeinderat auch nicht. Warum sich von Fakten beirren lassen.

Pdv, ihre Behauptungen stimmen so pauschal nicht. Lesen sie die Veröffentlichung "Fahrzeug-Emissionen bei 30 km/h und 50 km/h" des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages. Es ist komplexer als Sie es darstellen. Im Übrigen ist die Marginalisierung der Nutzenden des Umweltverbundes ein weiteres stichhaltiges Argument pro 30 km/h.

Ich finde, man sollte in der Innenstadt Tempo 80 km/h einführen, dann ist der Verkehr schneller wieder draußen.....:-( (SCHERZ!)

Ferner verstehe ich die ganze Gangschaltungsdiskussion nicht. Es gibt fast nur noch Autos mit Automatik

Unbedingt Tempo 50 km/h. Das hat Jahrzehnte gut funktioniert. Durch Reinfanabrieb und Bremsen erhöht sich der Feinstaub, vor allem wenn es große Reifen sind (SUVs). Man kann sowieso in den meisten Strasse nicht schneller als 30 km/h fahren weil die Autofahrer sehr trödelig unterwegs sind. Aber wenn, dann ist 50 km/h eine gute Geschwindigkeit. Ich bin voll dafür.

Der wohl rein ideologisch begründete Tempo-40 Wahn ist eine verkehrstechnische Katastrophe. Tempo 50 ist perfekt.

Ein reduziertes Tempolimit auf Durchgangsstraßen – insbesondere Tempo 40 statt Tempo 50 – hat mehrere verkehrstechnische, sicherheitsrelevante und umweltbezogene Vorteile, die durch wissenschaftliche Studien und empirische Analysen gestützt werden.

Verkehrssicherheit
Studien zeigen, dass bereits eine Reduktion der Geschwindigkeit um 10 km/h die Unfallhäufigkeit und insbesondere die Schwere von Kollisionen deutlich verringert. Der Bremsweg verlängert sich nicht linear mit der Geschwindigkeit, sondern exponentiell. Ein Auto, das mit 50 km/h fährt, benötigt etwa 28 Meter zum Stillstand, während es bei 40 km/h nur ca. 19 Meter sind – ein Unterschied, der über Leben und Tod entscheiden kann. Besonders Fußgänger und Radfahrer profitieren von geringeren Geschwindigkeiten, da das Kollisionsrisiko sowie die Letalitätsrate bei Unfällen signifikant sinken.
Verkehrsfluss und Emissionen
Die Behauptung, dass Tempo 40 den Verkehrsfluss verschlechtert, ist nur bedingt korrekt. Untersuchungen zeigen, dass ein gleichmäßiger Verkehrsfluss mit moderaten Geschwindigkeiten zu weniger Stop-and-Go-Verkehr führt, was sowohl Kraftstoffverbrauch als auch Emissionen reduziert. Moderne Ampelschaltungen können an niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeiten angepasst werden, wodurch der Verkehrsfluss optimiert wird.
Luftschadstoffe und Feinstaub
Der Einfluss der Geschwindigkeit auf den Schadstoffausstoß ist nicht trivial. Während bestimmte Motoren bei einer spezifischen Geschwindigkeit effizienter laufen können, überwiegt der Gesamteffekt einer niedrigeren Geschwindigkeit: Weniger starke Beschleunigungsvorgänge, reduzierter Bremsstaub und ein gleichmäßigerer Verkehr reduzieren die Gesamtbelastung durch Stickoxide und Feinstaub. Laut Studien des Umweltbundesamtes kann eine Geschwindigkeitsreduktion in Städten dazu beitragen, die Schadstoffwerte signifikant zu senken.
Lärmreduktion
Eine weitere oft übersehene, aber wesentliche Auswirkung ist die Lärmreduktion. Der Unterschied zwischen Tempo 50 und Tempo 40 kann eine Lärmreduktion von bis zu 3 dB(A) bewirken – eine Halbierung der subjektiv wahrgenommenen Lautstärke. Dies verbessert die Lebensqualität für Anwohner erheblich.
Fazit:
Ein Tempolimit von 40 km/h auf Durchgangsstraßen stellt eine sinnvolle Maßnahme dar, um Verkehrssicherheit, Umwelt- und Lärmschutz sowie einen gleichmäßigeren Verkehrsfluss zu fördern. Die Behauptung, dass Tempo 50 grundsätzlich besser für den Verkehrsfluss oder die Umwelt sei, ist pauschal nicht haltbar und sollte differenzierter betrachtet werden.

Das Argument gesteigerter Verkehrssicherheit ist kein Argument. Oder vielleicht sollte ich besser schreiben, es ist ein Totschlagargument. Denn dieses Argument kann erstens nicht widerlegt werden und zweitens lässt es sich auf jede Geschwindigkeit über 0 km/h anwenden. Damit ist es kein Argument mehr.

Es ist absolut unstrittig, das 40 km/h an Gefällstrecken zu erhöhtem und verstärktem Bremsen führt. Das wiederum führt zu mehr Bremsstaub. An Steigungsstrecken dagegen können moderne Autos insbesondere mit Automatikgetriebe tatsächlich einen marginal geringeren Schadstoffausstoß bei 40 km/h im Vergleich zu 50 km/h haben. Allerdings gibt es da sehr viele Konjunktive. Gerade in der heutigen Zusammensetzung von Autos, wo noch immer Schaltgetriebe überwiegen, ist diese Aussage eben so nicht korrekt. Hier hat eine leicht verringerte Geschwindigkeit bestenfalls überhaupt keine Auswirkung und schlechtenfalls steigert es den Ausstoß von Schadstoffen. Allerdings muss man dann immer noch dazu sagen, dass Stuttgart noch niemals eine bessere Luft hatte als heute. Der Schadstoffausstoß, der auf diesen Geschwindigkeitsunterschied bestenfalls beruht, kann vernachlässigt werden. Messbar ist er so gut wie gar nicht.

Korrekt ist ebenfalls die hier getroffene Aussage, das es nicht so stark auf die Höchstgeschwindigkeit (es ist wohlgemerkt eine Höchstgeschwindigkeit, die keinesfalls immer und in vielen Fällen nicht einmal mehrheitlich gefahren werden kann) ankommt als vielmehr auf die Flüssigkeit des Verkehrs. Das ist wie gesagt korrekt. Damit dieses Argument jedoch greift, müssten wir durchgehend eine intelligente Verkehrssteuerung haben, die sich dynamisch dem Verkehrsfluss anpasst. So etwas haben wir nicht. Hätten wir so etwas, würden starre Geschwindigkeitsbegrenzungen sogar noch sehr viel weniger Sinn machen.

Abschließend sei betont, dass Unfälle aufgrund überhöhter Geschwindigkeit (die übrigens nichts mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit zu tun hat) beim gesamten Unfallaufkommen eine stark untergeordnete Rolle spielen. In Städten sind die häufigsten Ursachen für Unfälle alle möglichen Arten von Vorfahrtssituationen. Geschwindigkeitsbezogene Unfälle sind in Städten sehr selten. Auch hier greifen also die vorgebrachten Argumente für 40 km/h in der Stadt nicht.

Und jedem neutralen Beobachter muss man natürlich nicht erst sagen, dass diese ganze Diskussion natürlich rein ideologisch bedingt ist. Wir hatten zur Anfangszeit des Autoverkehrs eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h in Städten, die relativ bald auf 50 km/h gesenkt wurde. Diese Geschwindigkeitsbegrenzung gilt allgemein noch bis heute. Es gab und gibt auch in der heutigen Zeit keine zwingende Argumentation, von dieser gut etablierten Geschwindigkeitsbegrenzung abzuweichen.

Die neuerlichen Diskussionen kamen aus rein ideologischen Gründen auf, dies zeigen selbst hier etliche Kommentare sehr deutlich, die eben gerade nicht auf die von mir besprochenen Argumente Bezug nehmen.

für einen besseren verkehrsfluss bzw sollte das tempo wieder angehoben werden.

Weltweit ist in Städten meist Tempo 50. Daher sind die meisten Fahrzeuge so konstruiert, dass bei Tempo 50 bei Schaltgetrieben im 4/5 Gang bei 1000 bis 1100 Umdrehungen mit wenig Verbrauch und wenig Schadstoff und lärmarm gefahren werden kann. Bei Tempo 30 ist das Abrollgeräusch der Reifen zwar niedriger, aber die Drehzahl des Motors weit höher und der Verbrauch und Schadstoffausstoß entsprechend auch höher.