Entgegen der 2023-Befürchtungen aus dem Bezirksbeirat, ist ein Badebereich im Max-Eyth-See sehr wohl mit dem Nutzungsplan vereinbar! Der künstlich angelegte, nährstoffreiche Flachwassersee war früher schon mit dem Neckar verbunden und bot als Sportbad Platz bis zu 10.000 Personen im Naturschutzgebiet. Auch mit der Schließung zum Neckar in den 60ern war der Max-Eyth-See noch ohne Zulauf zum Baden geeignet - viele Hofener lernten hier schwimmen. Richtig ist, dass das Flachgewässer bei zu geringer Bewegung des Wassers, hohen Außentemperaturen und hoher (Nil-)ganskot-Konzentration Blaualgenbildungen möglich sind. Blaualgen in diesem Ausmaß kann für Fische tödlich sein, und kann für badende Menschen Magendarm auslösen. Bleiben hohe Temperaturen aus wie 2024 geschehen, bedecken Grünalgen den gesamten See, sodass Wassersport verunmöglicht wird. Dank einer umfangreichen Sanierungsmaßnahme der Christoph-Sonntag-Stiftung konnte die Wasserqualität des Sees zumindest an der frischwasserdurchfluteten Nordseite soweit verbessert werden, dass er hier den Anforderungen an einen Badesee entspricht. Baden im Max-Eyth-See schafft einen direkten Bezug zur lokalen Umwelt und kann das Bewusstsein für Natur stärken.
Der Glaube, durch eine Badefreigabe zusätzliche Besucherströme im Natur- beziehungsweise Landschaftsschutzgebiet zu erzeugen, kann anhand europäische Beispiele nicht bestätigt werden, sondern sogar widerlegt werden: In der Lobau (Wien) wurden verschiedene neue Badebereiche freigegeben, während die Grillbereiche drastisch reduziert und Parkgebühren eingefordert wurden: Mehr Badegäste, weniger Grillplatz-Besucher, die vor allem jetzt öffentlich fuhren. Und der örtliche Naturschutz sagt: "Nicht Baden, sondern lauter Lärm (Verkehr & Musikboxen) und die Vermüllung durch Einweggrills schadet der Umwelt am meisten."
Vielleicht sollten wir auch beim Max-Eyth-See etwas mehr Wien wagen.