Umverteilung des öffentlichen Raums: Mehr Nutzungsvielfalt statt 'ruhendem Verkehr'

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Stuttgart (gesamt)
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  • Verkehr
  • Parken
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Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

447
weniger gut: -212
gut: 447
Meine Stimme: keine
Platz: 
774

Ziel der Stadt Stuttgart ist die Halbierung der Flächen für den ruhenden Verkehr im öffentlichen Raum (Anwohnerparken, Parkplätze) bis zum Jahr 2035 zugunsten einer größeren Nutzungsvielfalt in Innenstadtlagen und dicht besiedelten Wohngebieten. Konkret sollen jährlich 5% dieser Flächen im Stadtgebiet umgewidmet werden. Für die Ideen- und Bedarfserhebung soll dazu 2025 eine eigene Plattform eingerichtet und für die Beteiligung breit geworben werden.

Ungleiche Verteilung des öffentlichen Raums:
Ein großer Teil der öffentlichen Verkehrsflächen in Stuttgart entfällt auf Parkflächen für den sog. 'ruhenden Verkehr' und das, obwohl nur ein Teil der Stuttgarter*innen in den Innenstadtlagen ein Auto besitzt oder benutzt. Dabei sind diese sehr ineffizient: Laut MiD-Studie stehen Autos 97% des Tages, verbrauchen dabei jeweils rund 12m² und befördern meist nur eine Person.

Mehr Nutzungsvielfalt im öffentlichen Raum:
Anstatt dass die gesamte Bevölkerung das komfortable Abstellen einzelner Privatfahrzeuge in fußläufiger Entfernung mittragen muss, wird Hiermit vorgeschlagen, den öffentlichen Raum stärker zu durchmischen und damit den Bedürfnissen von deutlich mehr Menschen gerecht zu werden. Die konkreten Interventionen orientieren sich an den Wünschen und Bedürfnissen der lokalen Anwohner*innen. Dies können sein: Außengastronomie, Sitzgelegenheiten, breitere Gehwege, mehr Straßengrün, Stellplätze für Shared Mobility (Autos, Fahrräder, E-Scooter), Fahrradreparatursäulen, Paketautomaten, Lieferzonen. Die Vorteile reichen von der Stärkung der Nachbarschaft, Bekämpfung der Einsamkeit, Verbesserung des Stadtklimas bis hin zur Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen.

Voraussetzungen:
Um die Abhängigkeit vom eigenen Auto zu verringern, muss die Stadt Stuttgart gleichzeitig in alternative Mobilitätsformen investieren: ein stadteigenes, kostengünstiges Car-Sharing-Angebot; eine kontinuierliche Verbesserung des ÖPNV-Angebots; ein Ausbau des Park-and-Ride-Angebots.

Kommentare

5 Kommentare lesen

Unterstützung. Allerdings dürfen wir die Bedürfnisse des Einzelhandels nicht vergessen, wenn wir Orte wie die Markthalle und den Einzelhandel in der Innenstadt generell erhalten wollen. Dort muss es weiterhin Parkmöglichkeiten für Kunden geben.

Stuttgart-Fan: ich komme jederzeit schnell und problemlos per Rad oder ÖPNV zur Markthalle und bekomme meine Einkäufe auch sehr leicht mit den genannten Verkehrsmitteln transportiert - dafür brauch ich keinen Parkplatz ...

Genau neben der Markthalle gibts die Schillertiefgarage. Wer diese 10m mehr zur Eingangstüre der Markthalle zu Fuß nicht schafft, hat ganz andere Probleme als die, in der Markthalle nicht einkaufen zu können.

Es gibt auch jede Menge Menschen die auf ihr Auto angewiesen sind, da sie in Stuttgart wohnen, aber dort nicht arbeiten (z.B. viele Handwerker). Auf Bus und Bahn ist leider kein Verlass und zeitintensiv. Ich persönlich würde 1,25 Stunden täglich länger benötigen, bei Arbeitszeiten die über 60 Stunden in der Woche betragen. Ich kenne auch viele Familien, die Arbeit und Kinder ohne ihr Auto nicht unter einen Hut bekommen bzw. deutlich Abstriche machen müssten. Es muss fair für beide Seiten sein.

Ich schließe mich dem Kommentar von PSchuster voll und ganz an: nicht jeder Bewohner Stuttgarts kann auf ein Auto verzichten und benötigt deshalb auch einen Parkplatz. Wenn ich wochentäglich statt 45min einfache Fahrt zum Arbeitsplatz mit Öffi 1,5 Std. benötige, dann ist ein Verzicht aufs Auto unakzeptabel. Darüber hinaus gibt es auch genügend Mitbürger, die ein Auto für besondere Anlässe haben, aber dennoch täglich zu Fuß gehen oder Fahrrad bzw. die VVS nutzen. Ich wünsche mir beim Thema Auto und öffentlicher Nahverkehr mehr gegenseitige Toleranz und ein Miteinander...