Förderprogramm für Weinbergtrockenmauern einstellen

|
Stuttgart (gesamt)
|
  • Stadtplanung, Städtebau
  • Weitere
|
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

213
weniger gut: -401
gut: 213
Meine Stimme: keine
Platz: 
1809

Der Gemeinderat wird aufgefordert, das Förderprogramm für Weinbergtrockenmauern, welches seit 2014 besteht, einzustellen und nicht mehr weiter zu verlängern.

Bisher werden jährlich Steuergelder bis zu €850.000 pro Jahr dafür ver(sch)wendet. Ausgaben zur Erhaltung, Ertüchtigung und Pflege weinbaulicher Anlagen obliegen den jeweiligen Eigentümern, die aufgrund des damit verbundenen Einkommenserwerbs ein ureigenstes Interesse an der Erhaltung der Funktionsfähigkeit der weinbaulichen Anlagen haben.

Die Förderung ist befristet bis 31.12.2029. Der Gemeinderat wird aufgefordert, die Förderung sofern rechtlich möglich vorher zu beenden oder alternativ nicht weiter zu verlängern.

Kommentare

9 Kommentare lesen

Viele Vorschläge des Bürgerhaushaltes wollen mehr Freizeitqualität nahe des Wohnortes. Genau für diese ist der Erhalt der Trockenmauern enorm wichtig. Wenn Sie einmal mit offenen Augen im Umland spazieren gehen und sehen, wieviele Grundstücke oder ehemalige Weinerge von Brombeeren und Wildwuchs überwuchert sind und ein trauriges Bild abgeben werden Sie erkennen, dass diese 850.000€ geschenkt sind für die Arbeit, die sich die Menschen machen um die Schönheit unserer Natur zu erhalten.

Ohne die finanzielle Unterstützung zur Restaurierung von Weinbergs-Trockenmauern würden sehr viele dieser Weinberge nicht mehr bewirtschaftet werden können, da diese Lagen sowieso schon kaum kostendeckend bewirtschaftet werden können, würden damit dem sicheren, allmählichen Verfall preisgegeben werden.

An der Neuen Weinsteige bricht schon seit Jahren lles zusammen, da werden keine Trockenmauern mehr gefördert.

Nur durch das Förderprogramm kann das einmalige historische Landschaftsbild erhalten werden.
Ohne Stützmauern verändert sich das Landschaftsbild und die Hänge samt darüberliegenden Wohngebiete kommen ins Rutschen.
Der Bewirtschafter (Winzer) braucht die Mauer nicht. Ohne Mauern können Maschinen eingesetzt werden.

Wolny: Sie sprechen hier ein durchaus wichtigen Punkt an finde ich. Aber wer hat eigentlich die Hybris, zu bestimmen, dass sich Landschaftsbilder nicht verändern dürfen? Landschaften und damit Landschaftsbilder haben sich zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte verändert. Wir leben heute nicht mehr im viktorianischen Zeitalter. Unsere Städte sehen anders aus. Wir haben andere Technologien und damit andere Bedürfnisse. Und offenbar haben ja insbesondere Anhänger von Parteien mit einer grellen Farbe kein Problem damit, ganz Deutschland mit Millionen von Windrädern zuzupflastern. Eine noch größere Landschaftsveränderung gibt es wohl kaum. Und noch dazu eine sehr nachhaltige.

Ich liebe Spaziergänge durch Weinberge mit Trockenmauern, ich denke ich bin nicht der Einzige. Ich würde sie gerne erhalten wissen.

So kann man es auch sehen: wenn "Kultur" was kostet - weg damit! Wieviel Cheps-Pyramiden könnte man aus den Wengertmauern bauen, die seit zwei Generationen aus unserer Kulturlanschaft an Neckar, Rems, Enz, Zaber usw. durch Flurbereinigung und Brache eentsorgt worden sind. Auf die verbliebenen Reste sollte man doch mit mehr Heimatverbundenheit achten.

Was für ein Einkommenserwerb? Nur weil mein Grundstück als ehemaliger Weinberg Trockenmauern hat??

Haben Sie schon mal eine Trockenmauer am Steilhang gebaut? Ich vermute nicht. Sonst wüssten Sie, ob der schwere dieser Arbeit bescheid und, das falls keine Mauer aus Natursteinen, eine andere, Hangabsicherung notwendig wäre. Die Trockenmauer gehört zum Kulturgut unsere Landschaft, jeder Cent zu ihrem Erhalt ist lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.