Die Kunst- und Kulturproduktionsstätte Wagenhalle funktioniert nur mit dauerhaften Außenflächen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Nord
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

971
weniger gut: -107
gut: 971
Meine Stimme: keine
Platz: 
33
in: 
2023

Die Außenflächen rund um die sanierte Wagenhalle mit der Atelier-Wiese und der Container City sind ein wichtiger Ort für die Kunstproduktion, für Festivals und Veranstaltungen und ein beliebter Treffpunkt der Stadtgesellschaft. Auf diesen Flächen hat sich in den vergangenen Jahren ein kreativer und lebendiger Ort für innovative Kultur in Stuttgart entwickelt.
Leider sehen die aktuellen Bebauungspläne der Stadt für die nächsten Jahre abgesehen vom kleinen Innenhof, KEINE Außenflächen für den Kunstverein Wagenhalle mehr vor.
Ohne fest zugesicherte Außenflächen wird der Kunstverein in seiner Funktion als Impulsgeber für das Viertel und die Bürger:innen der Stadt, wie auch im Fortbestand als Produktionsstätte dauerhaft eingeschränkt.
Um Planungssicherheit zu haben, das Abwandern von wichtigen Kunstschaffenden zu vermeiden und die Funktion der Wagenhalle als Impulsgeber in der Stadt weiter zu gewährleisten, braucht es eine dauerhafte, dem Kunstverein zugehörige „Aurazone“ um die Wagenhalle und die Atelierhäuser.
Wir schlagen deshalb vor:
-vor den Toren der Wagenhalle eine 25 Meter breite, dauerhaft zum Kunstverein Wagenhalle zugehörende Aurazone einzurichten
-auf der bestehenden Grünfläche zwischen dem Atelierneubau und den Atelierhäusern des Kunstverein Wagenhalle sowie der zukünftigen Interimsoper eine dauerhaft dem Kunstverein zugehörende Aurazone einzurichten.
Nur so kann auch in der Zukunft der erfolgreiche Weiterbetrieb des Produktions- und Präsentationsortes für Kunst und Kultur gewährleistet werden und das Potenzial der Wagenhalle für die Entwicklung des neuen Stadtviertels wirksam werden.
Notiz: Der „Erhalt des Kulturschutzgebiets Wagenhalle“, also die Außenflächen der Wagenhalle wurden im letzten Bürgerhaushalt auf Platz 2 gewählt. Für den Kunstverein sind daraufhin jedoch keine Außenflächen eingeplant worden, stattdessen Ausweichflächen und Gelder für andere Player auf dem Kulturschutzgebiet.
www.kunstverein-wagenhalle.de/initiativen/buergerhaushalt/

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
In den Haushaltsplanberatungen wurde beschlossen, dass die institutionelle Förderung des Kunstvereins Wagenhalle e. V. um 60.000 Euro auf insgesamt 180.000 Euro pro Jahr erhöht werden soll. Außerdem wurden 30.000 Euro für eine Virtual-Reality-Experimente "City Container" beschlossen. Geplant ist die detailgetreue, dreidimensionale Digitalisierung der Container City bei den Wagenhallen, die mit Elementen und Erzählformen eines klassischen Dokumentarfilms verbunden wird. Ziel ist, die Container City auch nach dem Abbau dauerhaft virtuell zu erhalten. Ein Virtual-Reality-Dokumentarfilm "City Container" komprimiert das gesamte Areal des Kulturschutzgebiets an den Wagenhallen in einem einzelnen mobilen Container. In diesem dreidimensional gescannten Areal werden die Künstlerinnen und Künstler dokumentarisch in den jeweiligen Container-Ateliers via 360° Videoaufnahmen bei ihrem Schaffensprozess begleitet und ihre Arbeiten mittels einer interaktiven Plattform erfahrbar. Besuchende können sich im Container mithilfe einer VR-Brille frei bewegen, um diesen besonderen Ort eigenständig zu erkunden. Die Einrichtung einer "Aurazone" zwischen dem Atelierneubau und den Atelierhäusern des Kunstvereins Wagenhalle ist jedoch nicht möglich.
wird nicht umgesetzt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der Kunstverein hat für die Dauer der Sanierungsarbeiten in den Wagenhallen die Außenbereichsflächen als Ersatz für die in den Wagenhallen liegenden Ateliers erhalten (sogenannte "Container City"). Der Pachtvertrag endete ein Jahr nach Übergabe der sanierten Atelierräume und Fertigstellung der mietereigenen Ausbauten im Oktober 2021. Vom Kunstverein werden diese Flächen weiter genutzt.

Der Rückbau der "Container City" soll bis Ende September 2023 erfolgen, um die Planung der Stadt zur städtebaulichen Entwicklung des Gebiets im Hinblick auf die Realisierung der „Maker City“ starten zu können. Dass die Nutzung der Außenbereichsflächen nicht von Dauer sein kann, war allen Beteiligten bewusst.

Die Planungen betreffend der den Wagenhallen vorgelagerten Fläche beruhen unter anderem auf dem Bestandsbebauungsplan Stuttgart 21, Teilgebiet C 1 (Stgt 151), Teilbereich Stgt 151.1, in der die Vorzone kleiner und mit Längsparkern und Baumpflanzungen ausgewiesen war. Im Vergleich dazu ist im aktuellen Bebauungsplanentwurf die vorgelagerte Fläche größer geworden, als zuvor rechtlich festgesetzt. Zudem entfallen nun die Baumstandorte und Längsparker vor der Halle. Die Rangierfläche scheint heute bereits auszureichen, was auch in etwa der geplanten und festgesetzten Aufteilung entspricht. Ferner könnte im Bedarfsfall zwischen den Baumpflanzungen am Wagenhallenplatz rangiert werden. Somit steht deutlich mehr Freiraum vor der Halle, als im ursprünglichen Bebauungsplan ausgewiesen.

Eine "Aurazone" ist aus mehreren Gründen nicht darstellbar. Auf der bestehenden Grünfläche zwischen dem Atelierneubau und den Atelierhäusern des Kunstvereins Wagenhalle sowie der zukünftigen Interimsoper ist die Ausweisung einer Aurazone nicht möglich. Diese bestehende Grünfläche muss als öffentliche Grünfläche - Parkanlage mit Wegen, Spielgeräten, Retention - ausgewiesen werden, um einer ausgeglichenen Flächenbilanz (Sicherung eines attraktiven Wohn- und Arbeitsumfeldes und zur Verbesserung des Mikroklimas) Rechnung tragen zu können. Für das Regenwasserbewirtschaftungskonzept und auch im Kontext der "Schwammstadt" ist die Schaffung von vielen kleinen Speicherräumen, wie eben der betreffenden Fläche, unabdingbar. Bespielbare Außenflächen werden zudem auf dem als Sondergebiet ausgewiesenen Wagenhallenplatz ermöglicht. Der Wagenhallenplatz fungiert hier als neue Mitte mit großer Freifläche und multicodierbare Experimentierfläche. Er grenzt direkt an die bestehenden, identitätsstiftenden Wagenhallen an. Der Platz soll eine hohe Flexibilität für Veranstaltungen, Kunst, Aufführungen, Improvisation, Kultur und Soziales bieten. Auf dem Wagenhallenplatz soll ausgestellt, gewerkelt und experimentiert werden können und der gesamten Stadtgesellschaft für Veranstaltungen offen stehen. Dem zukünftigen Wagenhallenplatz kommt darüber hinaus ein wichtige Zwischennutzung als Logistikflächen für den Baubetrieb des neuen Stadtquartiers „Maker City“ zu. Das schließt einen parallelen Betrieb als Veranstaltungsfläche aus, da die einzelnen Bausteine und Baublöcke in einem ähnlichen Zeitrahmen erstellt werden sollen und in der unmittelbaren Umgebung keine freien Flächen zur Verfügung stehen.

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Nord unterstützt den Vorschlag einstimmig.

Kommentare

28 Kommentare lesen

Für unsere Stadt ist der Vorschlag: GUT

Die Kunst- und Kulturproduktionsstätte Wagenhalle funktioniert nur mit dauerhaften Außenflächen!

Das ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal der Stadt Stuttgart, dass so etwas existierte...und hoffentlich weiter existiert!

Eine Frechheit, dass der Vorschlag beim letzten Mal so übergangen wurde!

Die Flächen rund um die Wagenhallen sind - neben der Nutzung als Produktions- und Veranstaltungsflächen durch den Kunstverein und viele befreundete Kunst-, Bildungs- und Kulturinstitutionen aus der ganzen Stadt - ein sozio-kulturelles-Biotop für das ganze Nordbahnhofviertel und sollte daher unbedingt auch während der/den Bauphase/n über die nächsten 20(?)Jahre (zumindest in Teilen) erhalten bleiben.

Sehr gut!

Die Wagenhallen machen nur mit einer entsprechenden Außenfläche sind - ansonsten verliert der Ort sehr viel an Charme. Der Verlust der Container City ist jetzt schon schlimm genug und hoffen wir auf kreative IBA Projekte auf C1

Ich kann als Theaternacherin dieser Stadt, diesen Vorschlag nur unterstützen.

Der Kunstverein Wagenhalle kann ohne dauerhafte Außenflächen nicht sein volles Potential ausschöpfen. Es wäre ein Vogel ohne Flügel. Gerade in der Zeit des Umbruchs durch das Interim der Oper, wenn sie denn wirklich kommt, und während der Entstehung des neuen Rosensteinviertels ist es enorm wichtig Türe und Tore zu öffnen, die Umgebung aufzugreifen, sich auseinander zu setzen für ein wirkliches Rosenstein für alle!

Notwendig!

Gerne

Für den Kunstverein Wagenhallen und die Stadt ist der Vorschlag sehr gut!

Nur mit den Aussenflächen kann der Kunstverein Wagenhalle e. V. als lebendiger offener Ort für Alle weiter bestehen.

Als Bewohnerin von den Nordbahnhof Viertel finde ich der Vorschlag super gut!

Für die künstlerische Produktion sind Außenflächen unerlässlich . Stuttgart sollte stolz darauf sein, diesen lebendigen und vielfältigen Ort zu haben und zu unterstützen. Dazu gehört die Bereitstellung von Grün/ Aussenflächen.

hoffentlich gibt es genügend Votes! Es wäre so ein Verlust für die ganze Stadt und supertraurig

Wichtige und lebendige Orte für (Sub)Kultur und Austausch zu schaffen und langfristig zu bewahren bedeutet für jede Stadt langfristig und nachhaltig lebenswert und attraktiv zu sein. Stuttgart sollte stolz darauf sein einen so vielfältigen wie lebendigen Ort wie die Wagenhallen zu haben, der so nur mit den Außenflächen funktionieren kann.

Denke auch, dass nur mit den Aussenflächen kann der Kunstverein Wagenhalle e. V. als lebendiger offener Ort für Alle weiter bestehen.

Noch ein letzter Ort an dem sich Menschen und deren Besucher frei entfalten können. Dazu braucht es Aussenflächen, die ja auch super angenommen werden – von Mensch und Natur.

Sehr sehr wichtig!

Baut Neubau nicht immer auf die Qualitäten des Bestandes
auf und ist es bei derzeitlichem Bebauungsvorschlag nicht fraglich , welchen positiven Beitrag
das für das Quartier leistet?

ein wirklich guter Vorschlag;

Wichtig und gut !

Wichtig und gut

Die Außenflächen sind ein extrem wichtiger Baustein für die künstlerische Arbeit an diesem Ort.
Kunst braucht Raum zur Entfaltung. Für alle sind diese Flächen Raum zur Begegnung im Quartier.

Der einzigartige Freiraum Wagenhallen sollte nicht beschnitten werden. Es gibt ohnehin zu wenig Orte diese Art in Stuttgart.

Die Wagenhallen sind etwas ganz Besonderes, für die Region und Stuttgart ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, das unbedingt erhalten bleiben muss!

Außenflächen sind auch für die Kunst- und Kulturproduktionsstätte Wagenhalle unersetzlich, ohne diese schneidet man die Luft zum Atmen ab.