Esslingen gedenkt der städtischen Opfer der NS-Krankenmorde und der Zwangssterilisationen seit 2015 in einer umfangreichen Dokumentation. Seit 2018 listet das 'Gedenkbuch für die Münchner Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde' die Namen der betroffenen BürgerInnen Münchens auf und seit 2021 stellt sich die Stadt Mannheim dieser Aufgabe mit einer öff. zugängl. Datenbank und dem Buch 'Mannheims verdrängte Opfer. Porträt einer Stadt im System der NS-“Euthanasie'.
All diese Schriften dienen der Erinnerung an die Opfer der NS-Krankenmorde und einer aktiven Auseinandersetzung mit den Tätern und den Verbrechen.
- Den Opfern ihre Namen und ihre Geschichte zurückgeben. -
Die Geschichte der Ausgrenzung und Ermordung behinderter und psychisch kranker Menschen darf nicht vergessen und verschwiegen werden. Die betroffenen Menschen - Männer, Frauen und Kinder - sowie ihre Angehörigen waren und sind Teil unserer Gesellschaft. In Gedenkstätten und Ausstellungen fragen in den vergangenen Jahren vermehrt Angehörige nach. Sie nehmen es nicht mehr hin, dass diese Opfergruppe keine Aufmerksamkeit erfährt.
Erst eine angemessene Übernahme der Verantwortung für die Krankenmorde durch unsere Gesellschaft und eine angemessene Erinnerung an die „Euthanasie“-Toten hilft den Angehörigen der Opfer. Dies setzt aber Wissen und Erkenntnis voraus und bedarf der Darstellung. Projekte, die bisher dies versucht haben, bilden lediglich einen Teil der betroffenen Gruppen ab. Die Gesamtzahl der Stuttgarter NS-Medizin Opfer wird vermutlich 2 bis 3 mal so hoch sein wie die Zahl der bis 2011 ermittelten 674 Krankenmordopfer.
Ein Projekt zu Erarbeitung eines Gedenkbuch für die Stuttgarter Opfer der NS-“Euthanasie“-Morde wird diese Auseinandersetzung anstoßen. Das Vorhaben soll so konzipiert sein, dass sowohl Angehörige wie interessierte ForscherInnen begleitet vom Stadtarchiv und anderen Einrichtungen, die das Thema angeht, gemeinsam dieses Kapitel Stadtgeschichte aufarbeiten.
Ein Gedenkbuch für die Stuttgarter Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde für das Jahr 2030 (oder vorher)
Platz:
1032
Kommentare