Ein Gedenkbuch für die Stuttgarter Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde für das Jahr 2030 (oder vorher)

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

394
weniger gut: -219
gut: 394
Meine Stimme: keine
Platz: 
1032
in: 
2023

Esslingen gedenkt der städtischen Opfer der NS-Krankenmorde und der Zwangssterilisationen seit 2015 in einer umfangreichen Dokumentation. Seit 2018 listet das 'Gedenkbuch für die Münchner Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde' die Namen der betroffenen BürgerInnen Münchens auf und seit 2021 stellt sich die Stadt Mannheim dieser Aufgabe mit einer öff. zugängl. Datenbank und dem Buch 'Mannheims verdrängte Opfer. Porträt einer Stadt im System der NS-“Euthanasie'.
All diese Schriften dienen der Erinnerung an die Opfer der NS-Krankenmorde und einer aktiven Auseinandersetzung mit den Tätern und den Verbrechen.
- Den Opfern ihre Namen und ihre Geschichte zurückgeben. -
Die Geschichte der Ausgrenzung und Ermordung behinderter und psychisch kranker Menschen darf nicht vergessen und verschwiegen werden. Die betroffenen Menschen - Männer, Frauen und Kinder - sowie ihre Angehörigen waren und sind Teil unserer Gesellschaft. In Gedenkstätten und Ausstellungen fragen in den vergangenen Jahren vermehrt Angehörige nach. Sie nehmen es nicht mehr hin, dass diese Opfergruppe keine Aufmerksamkeit erfährt.
Erst eine angemessene Übernahme der Verantwortung für die Krankenmorde durch unsere Gesellschaft und eine angemessene Erinnerung an die „Euthanasie“-Toten hilft den Angehörigen der Opfer. Dies setzt aber Wissen und Erkenntnis voraus und bedarf der Darstellung. Projekte, die bisher dies versucht haben, bilden lediglich einen Teil der betroffenen Gruppen ab. Die Gesamtzahl der Stuttgarter NS-Medizin Opfer wird vermutlich 2 bis 3 mal so hoch sein wie die Zahl der bis 2011 ermittelten 674 Krankenmordopfer.
Ein Projekt zu Erarbeitung eines Gedenkbuch für die Stuttgarter Opfer der NS-“Euthanasie“-Morde wird diese Auseinandersetzung anstoßen. Das Vorhaben soll so konzipiert sein, dass sowohl Angehörige wie interessierte ForscherInnen begleitet vom Stadtarchiv und anderen Einrichtungen, die das Thema angeht, gemeinsam dieses Kapitel Stadtgeschichte aufarbeiten.

Kommentare

5 Kommentare lesen

Ich halte ein Gedenkbuch für die Stuttgarter Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde
für einen guten Vorschlag der Verfolgung jüdischer Mitbürger in Stuttgart zu gedenken.

Zumindest gibt es in Stuttgart an einzelnen Stellen schon "Stolpersteine" für manche dieser Opfer des gnadenlosen und menschenverachtenden NS-Systems. Der Tagespflegevater meines verstorbenen Vaters war ein solches Opfer. Sein "Stolperstein" wurde in der Bachstraße in Stuttgart-Vaihingen verlegt. Ohne diesen Stein wäre dieser Mann längst vergessen.

Vor allem sollten darin auch die Täter und ihre Tätigkeit nach 1945 beleuchtet werden.

Die Erfahrungen aus der Arbeit der Stolpersteininitiativen zeigen: Der Bedarf nach einem verantwortlichen Umgang mit dem Gedenken an die Krankenmorde ist groß. Gerade auf städtischer Ebene ist eine professionell unterstützte Sammlung solcher Informationen längst überfällig. Unterstützt diesen Vorschlag, denn er ermöglicht auch die Grundlage zur Weiterentwicklung von Gedenkarbeit hin zu einem gewinnbringenden Umgang mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen.

Es ist so wichtig und Richtig viel mehr im öffentlichen Raum zu Gedenken. Wir dürfen nicht den Tatort Stuttgart in der NS Zeit und die NS Euthanasie, die schrecklichen Kindermorde und die hohe unglaubliche Zahl von Aktion T 4 Opfer die in Stuttgart lebten. Diese Stolpersteine waren nicht nur von jüdischen Menschen. Wir müssen den Menschen ihren Namen und Bilder/Biografie erzählen. Weil die NS Erinnerungsarbeit ist so wichtig, für das Verständnis der Gegenwart.