Laut Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) fallen pro Person und Jahr durchschnittlich 165 kg Restmüll an. Die AWS empfindet dies als „viel zu viel, speziell für die Umwelt. Wer die Mengen reduziert, tut nicht nur der Umwelt was Gutes, sondern spart – weil kleinere Restabfall‐Behälter weniger Gebühren kosten“. Doch Babys und Kleinkinder produzieren deutlich mehr Restmüll.
Wird ein Kind 2,5 Jahre mit täglich mit fünf Einwegwindeln gewickelt resultiert daraus mehr als eine Tonne thermisch nicht verwertbarer Restmüll. Bei fast 7 000 Babys die pro Jahr in Stuttgart zur Welt kommen ist die Menge an Windelmüll immens. Im Vergleich hat das Einsparen der Papierabfallkalender in diesem Jahr laut AWS "25 Tonnen Papier gerettet“. Das Einsparpotential wäre hier enorm.
Eine einfache Lösung hierfür sind Stoffwindeln. Die Vielfalt an Systemen, Materialien und Schnitten bietet für jeden Geschmack und jeden Babypopo das richtige Modell. Die Ökobilanz der Mehrwegwindeln ist bei der richtigen Waschroutine, dem Baden-württembergischen Energiemix sowie der Nutzung über mehrer Kinder der Ökobilanz der Wegwerfwindeln weit überlegen. Zudem sind Mehrwegwindeln über die gesamte Wickelzeit günstiger und können am Ende der Wickelzeit weiterverkauft werden.
Die Stadt könnte mit einem Windelprojekt punkten um die 8 - 10 % des Restmülls aus Wegwerfwindeln und Inkontinenzprodukten zu verringern. 17 Baden-württembergische Städte und Landkreise machen es bereits vor. Etwa in Tübingen erhält man gegen Vorlage von Geburtsurkunde und Beleg über den Kauf der Mehrwegwindeln einen Zuschuss der dortigen Abfallwirtschaft. Zusätzlich sollten auch Menschen, die auf Inkontienzprodukte angewiesen sind von einem „Windelbonus“ profitieren, sowie der Windelbonus für Stoffwindel- oder Windelfreikurse und Mietpakete angerechnet werden um den Einstieg zu erleichtern.
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