Kita Fachkräfte Bezahlung

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kitas
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

915
weniger gut: -95
gut: 915
Meine Stimme: keine
Platz: 
50
in: 
2023

Die MitarbeiterInnen in Kindertageseinrichtungen und anderen sozialen Berufen sollten besser bezahlt werden. Außerdem sollte es die Möglichkeit geben das Gehalt zu verhandeln. Der Tarif sollte eine Untergrenze sein aber kein Totschlagargument gegen Lohnerhöhungen für gute Arbeit. Sonst sind bald alle weg...

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Zur Verbesserung der Personalsituation in der Stadtverwaltung wurde die Einführung einer "Stuttgart-Zulage" für alle Tarifbeschäftigten in Höhe von 150 Euro monatlich beschlossen. Gegenüber der bisherigen TarifPlus-Zulage für pädagogische Fachkräfte in Höhe von 100 Euro führt dies ab dem 01.07.2024 zu einer Erhöhung der Zulagen um 50 Euro monatlich. In Kombination mit dem kostenfreien Deutschland-Ticket ergibt sich jetzt ein monatlicher Einkommensvorteil von rund 200 Euro brutto durch freiwillige städtische Leistungen. Zusammen mit dem zum Doppelhaushalt 2024/2025 beschlossenen neuen Maßnahmen in den Bereichen Ausbildung, Wohnen für Mitarbeitende, Werbekampagnen oder Mitarbeiterbindung fügen sich mittlerweile 70 Maßnahmen der städtischen Personalgewinnung und ‐bindung in eine gesamtstädtische Personalstrategie ein. Zum Doppelhaushalt 2024/2025 wurde neu beschlossen, dass Absolventen der praxisintegrierten Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz nach ihrer Ausbildung in Erfahrungsstufe 2 eingestellt werden können und somit wie Absolventen der praxisintegrierten Ausbildung zum/zur Erzieher/Erzieherin besser entlohnt werden können. Dafür wurden im Doppelhaushalt 2024/2025 insgesamt 106.000 Euro bereitgestellt.
Gemeinderat hat teilweise zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Mitarbeitenden in den Tageseinrichtungen für Kinder leisten eine wichtige und verantwortungsvolle Arbeit. Die besondere Wertschätzung für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst kommt auch durch eine herausgehobene Stellung im Tarifgefüge zum Ausdruck.

Von den Tariferhöhungen haben pädagogische Fachkräfte in den vergangenen Jahren überproportional profitiert. Die Entgelte der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) liegen im Durchschnitt über denen anderer vergleichbarer Beschäftigtengruppen mit einer mindestens dreijährigen Berufsausbildung. In Stuttgart erhalten Erzieher*innen mit entsprechender Tätigkeit ein monatliches Entgelt in der Endstufe in Höhe von 4.210 Euro und Gruppenleitungen beziehungsweise Erzieher*innen mit besonders schwierigen fachlichen Tätigkeiten in S 8b in Höhe von 4.677 Euro (jeweils einschließlich der tariflichen SuE-Zulage in Höhe von 130 Euro und der freiwilligen städtischen TarifPlus-Zulage mit 100 Euro). Mit dem Tarifergebnis im Mai 2022 für den Sozial- und Erziehungsdienst (TVöD-SuE) wurden weitere Verbesserungen für die Beschäftigten erzielt. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit bis zu vier Regenerationstage pro Jahr, zusätzlich zum Jahresurlaub, nehmen zu können. Ein weiteres deutliches Gehaltsplus hat das Ergebnis der Tarifverhandlungen ergeben. Zudem hat die Stadt jetzt ganz aktuell entschieden, auch den Kita-Leitungen auf freiwilliger Basis die SuE-Zulage in Höhe von 180 Euro monatlich sowie die TarifPlus-Zulage mit 100 Euro zu zahlen.

Die Landeshauptstadt Stuttgart ist Mitglied im Kommunalen Arbeitgeberverband und deshalb tarifgebunden und in der Gestaltung des Gehaltes nicht frei. Ergänzend schützen Tarifverträge die Mitarbeitenden, da nicht einseitig die Arbeitsbedingungen bestimmt werden können. Beschäftigte in Betrieben mit Tarifvertrag verdienen im Schnitt mehr, als in solchen ohne Tarifbindung. Ob Grundgehalt oder Sonderzahlungen, wer als Erzieher*in in einem Betrieb mit Tarifbindung arbeitet, hat in der Regel einen finanziellen Vorsprung. Zusätzlich gibt es mit Tarifvertrag für viele pädagogische Fachkräfte eine Jahressonderzahlung, und das deutlich häufiger als in Betrieben ohne Tarifvertrag.

Eine ausschließlich leistungsorientierte Bezahlung gibt es bei der Landeshauptstadt nicht. In ganz vielen Bereichen ist der „Wert“ einer Arbeit nur schwer messbar. Deshalb existiert keine objektive Grundlage auf der ein Gehalt frei verhandelt werden könnte. Frei verhandelbare Gehälter würden zudem zu immensen Gerechtigkeitsdiskussionen führen und der daraus entstehende Aufwand würde das Personalmanagement der Stadt lähmen. Des Weiteren finanzieren sich die Gehälter im öffentlichen Dienst aus Steuermitteln. Dabei ist das gesetzlich verankerte Prinzip des sparsamen Umgangs mit öffentlichen Geldern zu beachten.

Einfluss auf das Gehaltsgefüge der sozialen Berufe zu nehmen, ist generell die Aufgabe der Tarifparteien.

Kommentare

12 Kommentare lesen

Ja!!!

beispielhafte Bruttogehälter aktueller Stellenangebote im Kitabereich nach TVöD SuE,
ohne entsprechende Berufserfahrung, keine Kinder, ohne Zuschläge, LSK 1, monatlich, jährlich automatische Höherstufung und Gehaltsplus, Stand 2022

aktuell verhandelt die Gewerkschaft verdi um höhere Gehälter für 2023

- 2380€ monatlich, nach einem Jahr 2490€, S2 ist die niedrigste Stufe, Aushilfskraft ohne Ausbildung, Voraussetzung Deutschkenntnisse

- 2580€ , nach einem Jahr 2760€ monatlich, S3 mindestens für Erzieher oder Kinderpfleger oder Quereinsteiger wie Physiotherapeuten oder Gesundheitspfleger

https://www.stuttgart.de/rathaus/karriere/fach-und-fuehrungskraefte/aktu...

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/sue?id=tvoed-sue-2022

Das Geld ist das eine, aber Erzieher(innen) müssen oft unterbesetzt arbeiten, dadurch ist man überfordert. Das muss sich ändern, denn sonst werden in Zukunft noch weniger diesen Beruf ergreifen.

Ja, mehr Gehalt, höhere Attraktivität des Arbeitsplatzes Kita, mehr Personal, mehr Bildungs-Qualität für Kinder und Familien.

Sehr wichtiger Beitrag!!!

Alles absolut wünschenswert und gut. Die Frage die sich mir dabei stellt ist nur, ob dann die Familien, die ihre Kinder in Kindertageseinrichtungen betreuen lassen, auch willens sind, deutlich höhere Beiträge im Monat zu bezahlen. Und da bin ich mir leider nicht so sicher, ob dem so ist.

Für die Finanzierung der höheren Gehälter findet sich doch sicher ein anderes Konto welches dies finanziert. Erhöhte Parkgebühren in der Innenstadt oder Anwohnerparkgebühren oder Einnahmen aus Strafzetteln. Bei der Bundespolitik ist dies ja so siehe alle Zuschläge auf den Benzinpreis.

Naja, sie sind schon gut bezahlt, ensprechend dem Schulabschlus. Haben viele Urlaub/Erholungstagen, können sich immer krank melden, prima geschuzt wehrend das Schwangerschaft, haben 5 Konzeptionstagen im Jahr wann Kitas geschlosen sind...

Pädagogische Fachkräfte verdienen deutlich mehr als andere Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst mit mittlerem Bildungsabschluss. Während der Ausbildung bei der Stadt sind sie diejenigen Azubis, die am meisten verdienen. Siehe aktuelle Kampagne zur Fachkräftegewinnung. 3665 Brutto nach fünf Jahren Berufserfahrung

Wichtig!

Unbedingt, am Leichtesten wäre es die Arbeitszeiten von Erzieher:innen auf 30-35 Stunden zu reduzieren bei gleichem Lohn.

Von höheren Gehältern kommen nicht automatisch mehr Erzieher und Erzieherinnen. Die Gehälter sind jetzt schon vergleichsweise hoch und angemessen.
Die Länge und Bezahlung der Ausbildung sowie die Qualität des Arbeitsplatzes sollten eher untersucht und verbessert werden.