Abschaffung der 40 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung an Steigungsstrecken

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Stuttgart (gesamt)
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  • Verkehr
  • Tempo 20, 30, 40, 50
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kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

440
weniger gut: -499
gut: 440
Meine Stimme: keine
Platz: 
875

Vor einigen Jahren wurde an den meisten Steigungsstrecken der Stadt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km/h eingeführt. Ein nachträglich erstelltes Gutachten hat den negativen Effekt dieser Regelung auf den Abgasausstoß festgestellt. Die Regelung erhöht den Schadstoffausstoß und auch den Feinstaubausstoß auf den Strecken. Der Gemeinderat wird aufgefordert die Verwaltung anzuweisen, die Geschwindigkeitsbegrenzung zurückzunehmen und auf allen Steigungsstrecken wieder eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h einzuführen, sofern keine anderen verkehrstechnischen Gründe dagegen sprechen. Alternativ soll zumindest bergab die Begrenzung auf 40 km/h entfallen.
öffentlich

Kommentare

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Ganz abgesehen vom Umweltschutz bin ich als Radfahrer sehr froh über die reduzierte Geschwindigkeit sowohl bergauf als auch bergab. Die wenigsten Autofahrer halten genügend Abstand und fahren dann auch noch in hohem Tempo vorbei.

Die geschwindigkeitsbegrenzung sollte aufgehoben werden da auch Radfahrer meistens über die Höchstgeschwindigkeit fahren dies behindert und gefährdet alle verkehrsteilnehmer.

Tja, die 40 km/h waren ein fauler und weitgehend unwirksamer Kompromiss. Die erlaubte Geschwindigkeit - bergauf wie bergab - muss auf 30 km/h gesenkt werden. Das schützt vor Lärm, Umweltverschmutzung, Gefahren für schwächere Verkehrsteilnehmer*innen. Und bewegt vielleicht ein paar mehr Autofahrende zum Umstieg auf Fahrrad und ÖPNV:

Ich hätte nicht gedacht, wie schnell man (ich!) sich an Tempo 40 in Stuttgart gewöhnen kann... Mir ist noch in guter Erinnerung, als man bei erlaubten 60 km/h, Z.B. auf der Hauptstätter, Konrad-Adenauer- und Cannstatter Straße, mit 70+ durch die Gegend raste - und sich nix dabei dachte. Den Fuß vom Gas zu nehmen, ist gar nicht so schwer.

Ich möchte als Autor des Vorschlags noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass es bereits nach Einführung von Tempo 40 auf Steigungsflächen wissenschaftliche Gutachten gab. Diese ergaben, wenig überraschend, dass es dabei zu einem Anstieg der Emissionen kommt. Tempo 40 auf Steigungsstrecken ist also das exakte Gegenteil von Umweltschutz. Es erhöht den Abgas- und Feinstaubausstoß.

Ebenfalls betone ich nochmals, dass es selbstverständlich situationsbedingt Gründe geben kann, andere Geschwindigkeitsbegrenzungen festzulegen. So kann es zum Beispiel in Wohngebieten beziehungsweise vor Kindertagesstätten und ähnlichem sinnvoll sein, die Geschwindigkeit abzusenken. Diese Möglichkeit besteht immer und kann natürlich genutzt werden, wo dies erforderlich ist.

Sinnvoll wäre es den ganzen Schilderwald abzubauen und einen Mittelwert von 40 durch ganz Stuttgart vorzugeben. Schneller kann man eh nicht fahren, die nächste Ampel wartet.
Ebenso so unsinnig, Vororte dürfen mit 50 befahren werden. Ich sehe hier keinen Unterschied zur Stadt.

Gibt es dazu eine Quelle? Es fällt mir schwer, ohne Beweis zu glauben, dass 40km/h mehr Schadstoffaustoß als 50km/h erzeugt.

Die Emissionsgrenzwerte werden aktuell in Stuttgart eingehalten. Diesbezüglich gibt es keine signifikanten Argumente mehr, noch an generellen 40er Regelungen festzuhalten. Es sollten insbesondere die Hauptdurchgangsstraßen neu bewertet werden. Die generelle 50er Regelung gilt, soweit keine schwerwiegende Gründe ausschließlich im Einzelfall dem entgegenstehen.

überall tempo 30!
sauber. schnell. sicher.

Zumindest bergab macht das absolut Sinn:
Ein PKW rollt bergab deutlich schneller als 40 km/h, es muss also zum Halten der Geschwindigkeit entweder ein sehr niedrigerer Gang eingelegt werden (=Lärmbelastung) oder es muss gebremst werden (=Feinstaub). Durch Schubabschaltung verbraucht man beim Rollen keinen Kraftstoff (bei PKW neuer als 1990), egal bei welcher Geschwindigkeit.

Mit E-Autos etwas anders: Dort wird nicht gebremst sondern rekuperiert. Rekuperieren hat nen recht kleinen Wirkungsgrad, dafür ist der Luftwiderstand bei 60 wieder höher. Keine Ahnung was da dann tatsächlich besser ist.

Bei Verbrennern ist es aber eindeutig besser aus Umweltsicht, 60 statt 40 zu fahren

Viele reden sich das hier schön und vergessen, dass es noch so was wie Physik gibt. Egal ob 40km/h oder 60km/h. Irgendwann muss man auf 0 abbremsen. Dabei wird die kinetische Energie durch die Bremsen in Wärme und Feinstaub umgewandelt. Das sind bei einem Auto mit 1,5t bei 40km/h 93kJ, bei 60m/h 208kJ - also mehr als doppelt so viel, obwohl es nur 50% schneller fährt. Also macht es aus Umweltsicht keinen Grund, 60 statt 40 zu fahren.
Btw: Ein Fahrrad hat 0,6kJ bei 40 km/h

An Steigungen wird doch der Energieverlust doch primär durch die potenzielle Energie bestimmt, oder habe ich da in der Schule nicht aufgepasst?

@Dalai-Lama zum einen das zum anderen aber auch durch Wirkungsgrade der Motoren bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wie @BuzzT sehr gut beschrieben hat auch die kinetische Energie.
Außerdem werden wie von Ihnen gut erkannt, die Grenzwerte in Stuttgart gerade eingehalten. Das liegt vielleicht auch an den Geschwindigkeitsbegrenzungen. Diese also dann wieder abzuschaffen um die Grenzwerte nicht mehr einzuhalten ergibt meiner Meinung nach keinen Sinn.