Die Verkehrswende hin zu klimafreundlicher Mobilität soll ein anerkanntes Projekt werden, bei dem alle Bürgerinnen und Bürger mitmachen und wissen, was passiert. Dafür schlage ich ein digitales Mobilitäts-Portal vor, in dem alle sehen können, wie sich die Mobilität in der Stadt entwickelt.
Es kann etwa zeigen, wo weiterhin Parkmöglichkeiten bestehen, wenn in bestimmten Bereichen Parkplätze zugunsten anderer Nutzungen wegfallen. Es kann die gewollte Reduktion von Kfz-Verkehr ebenso auswerten wie das beabsichtigte Wachstum an Rad- und Fußverkehr. Das Portal bietet transparente Beteiligungsmöglichkeiten, etwa um Bedarf für Ladestationen, Fahrradgaragen, Carsharing-Stationen, Buslinien oder Mitfahrbänken etc. zu melden - und deren Umsetzung. Es kann bauliche Maßnahmen wie Straßen- oder Parkraum-Rückbau mit den Klima-Zielen zusammen kommunizieren und die Wirkung evaluieren.
Begründung: Die Stadt Stuttgart will im Bereich der Mobilität entsprechend der eigenen Klimaschutz-Ziele bis zum Jahr 2030 z.B. den KfZ-Verkehr in der gesamten Stadt um 20% reduzieren, im Bereich der B14 sogar halbieren. Die Zahl der E-Autos soll massiv steigen, dazu auch die Zahl der Ladesäulen. Gleichzeitig soll der Radverkehr im Jahr 2030 ganze 25% des Verkehrs ausmachen und auch der ÖPNV (SSB, Busse & Co.) massiv wachsen.
Manche Maßnahmen sind geplant oder in Umsetzung, einige nur (vor)geplant oder existieren in Form von Machbarkeitsstudien. Allerdings ist das Jahr 2030 aus planerischer Sicht sozusagen morgen. Das Thema ist so komplex, dass kaum jemand versteht, wann was warum passiert und wo wir in der Mobilitätswende stehen. Ein interaktives Mobilitäts-Portal klärt auf und ermöglicht Beteiligung. Solche Portale oder Dashboards auf Basis vorhandener offener Daten (Verkehrszählungen, Radzählstationen, Parkleitsystem, ÖPNV…), Maßnahmen und Bürgerbeteiligung machen den notwenigen Wandel in Städten wie Aachen oder Berlin erfolgreich sichtbar. Warum nicht auch bei uns?
Kommentare