Parkraummanagement im gesamten Stadtgebiet (wie in München)

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Parken
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

561
weniger gut: -284
gut: 561
Meine Stimme: keine
Platz: 
513
in: 
2023

Kostenloses Parken ist eine einseitige Bevorzugung des Automobils. Private Stellplätz und Garagen werden von den Eigentümern teuer bezahlt. Wer öffentlich parkt, zahlt nichts - das ist ungerecht. So gibt es bspw. in der Schweiz Kantone, wo Autobesitzer, die keine private Abstellmöglichkeit haben mehrere 100 Franken im Monat für das Parken ihres PKWs auf der Straße. Ein flächendeckendes Parkraummanagement würde auch zu weniger Verkehr und damit besserer Luft sorgen. Müssten Pendler fürs Parken bezahlen, würde viele wohl auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Es ist beispielsweise ein Unding, dass an der Weißenhofsiedlung (ein Teil ist immerhin Welterbe der UNESCO) umsonst Lastwagen, Wohnmobile, Anhänger, Mietautos , Miettransporter und Pendler parken dürfen. Das gibt es wohl nur in Stuttgart in bester Halbhöhenlage. Rund um den Höhenpark Killesberg darf überall kostenlos geparkt werden, obwohl der Park mit Stadtbahn, Bus und Fahrrad gut erreichbar ist- wo findet man in München einen kostenlosen Parkplatz am Englischen Garten?

Kommentare

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Dem ist so gut wie nichts hinzuzufügen. Jeder Mieter eines privaten Stellplatzes oder einer Garage muss einen - meist nicht geringfügigen - Betrag für das Abstellen seines Fahrzeuges aufbringen. Auch Grundstückseigentümer haben wir das Abstellen ihres Fahrzeuges auf privatem Grund dafür Fläche erworben und - siehe Bodenrichtwerte - teuer bezahlt.
Stadtweit wären mindestens 30€ pro Monat für das Abstellen im öffentlichen Verkehrsraum angemessen.

Zitat "Ein flächendeckendes Parkraummanagement würde auch zu weniger Verkehr und damit besserer Luft sorgen."

Wie das? Inwiefern verschmutzen die parkenden Fahrzeuge die Luft? Inwiefern sorgen die parkenden Fahrzeuge für Stau?

Nein, bei dem Vorschlag geht es nur darum, die Bewohner all jener Stadtbezirke auch noch abzuzocken, bei denen es noch kein PRM gibt. Denn niemand verkauft sein Auto, weil das Parken jetzt etwas kostet.
Und der Vorschlag möchte (siehe Weißenhof) einfach nur Fahrzeugklassen aus der persönlichen Wohnumgebung des TE verbannt sehen. Daß die ggf. auch dort parken, wenn es etwas kostet (z.B. weil es sich bei den Besitzern um Bewohner handelt), wird geflissentlich ignoriert.

Es geht wohl mehr um Pendler bzw. Besucher von aßerhalb. Die fahren mit dem Auto in die Stadt, weil sie dort kostenlos parken können. Dadurch entstehen Stau und Abgase. Killesberg ist z.B. auch Parkplatz für die Autos der Berufsschüler vom Schulzentrum Nord, hinzu kommen die genannten Wohnmobile etc.

Dem Vorschlag kann ich teilweise zustimmen: PRM, das nicht flächendeckend ist, verschiebt nur das Problem in angrenzende Gebiete. Speziellam Übergang PRM zu kein PRM wirds dann chaotisch:)

Noch besser wäre gar kein PRM. Die Straße gehört allen Bürgern, also sollten alle Bürger die Straße nutzen dürfen. Es werden ja auch alle Bürger für die Finanzierung der Instandhaltung herangezogen, und nicht nur die Anwohner.

"Denn niemand verkauft sein Auto, weil das Parken jetzt etwas kostet."

Sehr wohl, selbst bei unserer lächerlichen 30-Euro-Gebühr. Stuttgart hat die Wirkung des
Parkraummanagements untersucht:

"Es zeigt sich, dass die Einführung des Parkraummanagements kurzfristig zu einer statistisch signifikanten Reduktion des Motorisierungsgrads um circa 4,4 Pkw pro 1000 über 18-Jähriger führt. Aufgrund des positiven und recht starken Einflusses des Motorisierungsgrads der Vorperiode verstärkt sich dieser Effekt zu einem langfristigen Rückgang von circa 14,3 Pkw pro 1000 über 18-Jähriger. Dies entspricht einer Reduktion von etwa drei Prozent des privaten Pkw-Bestands in diesen Gebieten."

https://www.domino1.stuttgart.de/web/komunis/komunissde.nsf/f52fea0bca3e...$FILE/c7m01_.PDF

@Guirdil
Ihr Zitat ist tendenziös, vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen und damit kein Gegenbeweis zu meiner These.
Denn wie die Publikation, aus der Sie zitieren, weiterhin aussagt, wurden andere Faktoren, die zur Abnahme geführt haben können, gar nicht untersucht. Wie auch - dazu gibt es nämlich keine auswertbaren Daten.

So schließt die Publikation dann auch mit den Worten "Schließlich bleibt noch zu klären, ob
es sich beim beobachteten Effekt eher um einen Rückgang der Zulassungen oder einen Anstieg der Abmeldungen handelte, der zum Rückgang des Motorisierungsgrads geführt hat."

Ich denke es muss unterschieden werden, zwischen Anwohnern und Pendlern/Freizeitverkehr. Anwohner haben natürlich ein Recht ihr Auto im öffentlichen Raum zu bezahlbaren Kosten abzustellen. Wie der Threadersteller schreibt, ist es unverständlich warum z.B. das Parken am Höhenpark oder Freibad Killesberg kostenlos ist. Auf der einen Seite übernimmt die Stadt Stuttgart in Zukunft das 49 Euro Ticket und auf der anderen Seite wird kein Anreiz geschaffen dieses auch zu verwenden. Das ergibt für mich keinen Sinn.

@snholg
Zitat "übernimmt die Stadt Stuttgart in Zukunft das 49 Euro Ticket"
Ja, für Angestellte der Stadt. In den meisten Wohnvierteln wohnen jedoch auch andere Menschen.

Aber ja, Sie sagen es:
"Anreiz es zu benutzen" ist das entscheidende Stichwort. Anreiz heißt, Du wirst belohnt, wenn Du etwas tust. Die LHS operiert mit der Gegenmethode: Du wirst bestraft, wenn Du etwas nicht tust. Das ist typisch deutsch und hat noch nie langfristig funktioniert.

Tatsächlich beleuchtet der Vorschlag die Tatsache, dass Autofahrer :innen Wohngebiete zum Parken nutzen, z.B. die in S-Bahn-Nähe sind. Das führt dauerhaft auch zu skurrilen Aktionen: drei unserer Nachbarn hatten den öffentlichen Parkplatz vor ihrem eigenen Haus großzügig mit ihren Mopeds "belegt" um abends genau dort ihren PKW abzustellen.
Durch das Anwohnerparken sind nun wieder ausreichend Stellflächen frei. Die notwendigen Parkscheinautomaten kosten allerdings Millionen; kommen diese je wieder rein?
Kontrollen dieses Parkraummanagements kenne ich in meiner Gegend nur vom Hörensagen.

gute idee.
und gleich noch reale gebühren verlangen, die die bislang sozialisierten folgekosten den verursachern zuweisen.

und nur ideologen verknüpfen klimaschutz mit der sozialen frage.
die lässt sich anders lösen.