Für Bildungsgerechtigkeit bedarf es gleicher Bildungschancen. Dazu gehört ein bedarfsgerechtes Angebot an Schulen. Doch in Stuttgart fehlen seit Jahren hunderte Plätze an weiterführenden Schulen und die Zahl der Übertritte wächst beständig. Schon längst finden nicht alle Schülerinnen und Schüler in ihrer näheren Umgebung einen Platz: Bildungsgerechtigkeit fehlt und die Belastung eines weiten Schulwegs kommt noch dazu.
Im Schulbezirk Oberer Neckar (Hedelfingen, Wangen, Obertürkheim, Untertürkheim) fehlen nach Berechnungen des Fördervereins Schulcampus Hedelfingen jährlich rund 90 Plätze im Jahr, nach Wegfall der Containerlösung am Wiggy fehlen rund 115 Plätze pro Jahr. Dies ist eine schwere Belastung für die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern. Auch der Bezirksbeirat Hedelfingen drängt seit Jahren auf eine weiterführende Schule. Die Stadt muss daher jetzt neue Plätze an weiterführenden Schulen schaffen, das geht am schnellsten durch den Neubau auf städtischen Flächen. Vorschläge aus Architektur-Masterarbeiten der Hochschule für Technik (HFT) haben aufgezeigt, dass sich das Gelände bei der Steinenbergschule in Hedelfingen hervorragend für den Neubau einer Schule eignet.
Leider ist der Versuch, am Steinenberg eine Gemeinschaftsschule einzurichten, gescheitert. Nach der Werkrealschule sollte dort eine Gemeinschaftsschule mit Sekundarstufe II eingerichtet werden. Doch auch große Anstrengungen durch Schulgemeinschaft und Stadt konnten die Voraussetzungen nicht erfüllen. Damit bleibt nur ein Gymnasium, um den Mangel an Plätzen auf weiterführenden Schulen vor Ort zu beheben.
Um nicht weitere wertvolle Zeit zu verlieren, ist unverzüglich mit den notwendigen Schritten zu beginnen: Dazu sind Mittel zur baulichen Standortentwicklung und konkreter baulicher Planungen bereitzustellen und gleichzeitig das pädagogische Konzept zu erarbeiten. Zudem müssen Alternativen zur Steinenbergschule für die zeitweise Auslagerung der Wilhelmsschule Wangen geprüft werden.
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