Wohnraum für heimat-obdachlose Jugendliche und junge Erwachsene schaffen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

790
weniger gut: -69
gut: 790
Meine Stimme: keine
Platz: 
65
in: 
2019

Mehr als 700 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben in Stuttgart kein Zuhause. In Deutschland sind es circa 32.000. Das "Housing First" Prinzip haben wir aufgegriffen und engagieren uns dafür aktiv in Stuttgart.

Mit der Vision des nachhaltigen Wohnkonzepts »ENDLICH – Urbanes Wohnkonzept SocialLab 0711« engagieren wir uns nicht nur für die Reintegration in die Gesellschaft und das »Ankommen« in einem Zuhause unserer jungen obdach- und heimatlosen Stuttgarterinnen und Stuttgarter, sondern auch für die Betreuung in WG-artiger Wohnraumgliederung und bereichsübergreifender Unterstützung in allen Lebensaufgaben. Der Komplex der gesucht wird, beinhaltet die WG-Räumlichkeiten mit unseren Vereinsräumen sowie die Mehrzweckhalle (Nachhilfeunterricht, Sport, Kunst, Jugend- und Gewaltprävention etc.) und wird weiteren Kindern und Jugendlichen aus Stuttgart für Kurse, Unterricht usw. zur Verfügung gestellt. Nach unserem Motto »Gemeinsam für eine bessere Region Stuttgart« binden wir dabei alle Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ein und konnten uns bereits die Unterstützung aus unterschiedlichen Bereichen wie z.B. Psychologie, Architektur, Bauwesen und Innenraumausstattung sichern. Ebenfalls haben wir die Unterstützung der Partei DiB und einigen Stuttgarter Schulen mit deren Schülerinnen und Schülern für unsere Petition des Bürgerrats gewinnen können.

Schließen Sie sich an – gemeinsam können wir für die nächste Generationen die Region verbessern.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Die Durchführung eines zweijährigen Modellprojekts nach dem Konzept "Housing First" würde im Rahmen der Haushaltsplanberatungen diskutiert, jedoch mehrheitlich vom Gemeinderat abgelehnt.
Gemeinderat hat abgelehnt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Landeshauptstadt Stuttgart verfügt über ein sehr gut ausgebautes und vielfältiges Hilfesystem für Menschen in Wohnungsnot. Zum Stichtag 01.05.2019 gibt es in Stuttgart 1.863 Plätze in betreuten Wohnangeboten nach § 67 SGB XII (Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten). Von diesen 1.863 Plätzen sind 158 Plätze ausschließlich jungen Erwachsenen, also Wohnungslosen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren vorbehalten.

Neben den betreuten Wohnangeboten erhalten junge erwachsene Wohnungslose in der Zentralen Beratungsstelle für junge Erwachsene der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e.V. eine umfassende Beratung und werden von dort aus bei Bedarf zu weiterführenden Hilfsangeboten, z.B. der Suchthilfe, der Schuldnerberatung oder der Sozialpsychiatrie, vermittelt. Mit dem Projekt Libero des Caritasverband für Stuttgart e.V. existiert zudem ein innovatives Projekt zur Heranführung junger Wohnungsloser an den Arbeitsmarkt.

Minderjährige, die ihr Elternhaus verlassen, finden in den Einrichtungen der Jugendhilfe Unterkunft und Beratung sowie Zugang zu den Leistungen der Jugendhilfe und anderen materiellen und immateriellen Hilfen. Es gibt keine Notwendigkeit aus der Not heraus, auf der Straße zu leben.

Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die selbstgewählt auf der Straße leben, steht das von der Stadt mitfinanzierte Angebot "Schlupfwinkel" von Caritasverband und Evangelischer Gesellschaft zur Verfügung. Das niederschwellige Angebot hat rund 600 Besucher jährlich. Im Schlupfwinkel erhalten die Besucherinnnen und Besucher medizinische Beratung, Möglichkeiten zur Körperpflege und Reinigung der Kleidung sowie Beratung für alle Lebensfragen.

Der im Vorschlag Nr. 53609 genannte Verein "Children First e.V." ist bisher im Hilfesystem der Stuttgarter Wohnungsnotfallhilfe nicht aktiv und auch nicht Bestandteil des umfassenden Gremiensystems der sozialen Träger, des Sozialamts und des Jobcenters.

Der im Vorschlag genannte Ansatz "Housing First" ist ein bekanntes Fachkonzept innerhalb der Wohnungsnotfallhilfe, dessen Umsetzung für Wohnungslose zahlreiche Vorteile mit sich bringt und von der Sozialverwaltung befürwortet wird.

Ebenso wie im Vorschlag beschrieben, sieht auch die Sozialverwaltung einen zusätzlichen Bedarf an Unterstützungsangeboten für junge Wohnungslose, die häufig mit unterschiedlichen Problemlagen wie z.B. Sucht oder psychischen Problemen konfrontiert sind. Um für diese Gruppe zusätzliche, themenübergreifende und am individuellen Hilfebedarf orientierte Unterstützungsangebote zu schaffen, wird am Wiener Platz in Stuttgart Feuerbach auf Initative der Sozialplanung des Sozialamts ein neues Wohnangebot mit insgesamt 25 Plätzen entstehen. Umgesetzt wird das Projekt in einer Kooperation der Baugenossenschaft Neues Heim e.V. mit den sozialen Trägern Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V. und Diakonie Stetten e.V.

Die Schaffung zusätzlichen Wohnraums für junge Wohnungslose, wie in Vorschlag 53609 beschrieben, wird von der Sozialverwaltung absolut unterstützt. Um das genannte Konzept "ENDLICH - Urbanes Wohnkonzept SocialLab 0711" beurteilen zu können, wird jedoch eine Darstellung konzeptioneller Inhalte benötigt, aus der hervorgeht, wie die bereichsübergreifende Unterstützung genau aussieht und welche Qualifikationen die Unterstützerinnen und Unterstützer aufweisen. Die Initatoren des Vorschlags 53609 können sich diesbezüglich an die Abteilung Sozialplanung des Sozialamts wenden.

Kommentare

14 Kommentare lesen

"Germans-First" ! Wenn schon Deutsche Familien keinen bezahlbaren Wohnraum finden, müssen Einwanderer sich auch mal "hintenanstellen"

Wenn ein 16 jähriges Mädchen kein Dach über den Kopf hat, fragen wir Sie nicht nach Ihrer Nationalität. Für uns haben alle Menschen in Deutschland das Recht auf Wohnen. Für uns ist das ein Grundrecht und nichts anderes.

Das ist ein Grundrecht für jeden Menschen unabhängig ihrer Nationalität, absolut richtig!!!

Gute Initiative!
Dabei könnten z.B. die vielen leer stehenden Häuser genutzt werden.

Gute Initiative

@Sombrero
bei den ca. 3.000 Leerständen in Stuttgart wäre dies ebenfalls eine Option für uns. Durch unsere Unterstützer im Baugewerbe auch renovierungsbedürftigte Leerstände.

Wichtiges Thema wo dringendst was getan werden muss und cooler Typ der Roman.

Ganz starke Initiative! Es gibt kaum größere Probleme die in Stuttgart angegangen werden müssen. Es ist einfach nur absurd, dass es in dieser reichen Statt obdachlose Jugendliche gibt.

Vielen herzlichen Dank für Ihr Engagement, ich finde es großartig!

Das muss unterstützt werden!

Großartiges Projekt!

Hervorragend!! Und wenn das Mietrecht nicht so stark zugunsten der Mieter wäre, wären in Stuttgart auch nicht 3.000 Wohnungen leerstehend. Es müsste gleichberechtigt sein.
Dieses Projekt hier finde ich spitzenmäßig, weshalb ich dafür gestimmt habe.