Verkehrsplanung für die Gesamtregion statt Kirchtumspolitik

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Verkehr
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

103
weniger gut: -136
gut: 103
Meine Stimme: keine
Platz: 
2038
in: 
2013

Anstatt der Versuche, durch Einzelmaßnahmen im Stadtgebiet höchstens minimale Verbesserungen an einer besonderen Stelle zu schaffen (dort wo ein Stadtrat wohnt und/oder die Proteste am größten sind), plädiere ich für eine Verkehrsplanung aus einem Guss für die ganze Region. Dafür sollte sich endlich die Stadt Stuttgart öffentlich einsetzen und auch einmal den Konflikt mit den Städten und Gemeinden im Speckgürtel riskieren. Konkreter Vorschlag: anstatt die Stadtautobahnen weiter auszubauen, soll sich Stuttgart für einen richtigen Autobahnring einsetzen, wie ihn praktisch jede andere Großstadt in Deutschland hat. Das würde uns Einwohnern Entlastung vom Durchgangsverkehr bringen und die Lebensqualität deutlich verbessern. Im Umland würden auch weniger Umgehungsstraßen benötigt, so daß dies in der Summe kostenneutral wäre.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

5 Kommentare lesen

Das Stuttgarter Verkehrsproblem löst sich auch nicht durch einen Autobahnring. Stuttgart liegt zentral in Mitteleuropa, das bedeutet, der Autobahnring würde ganz schnell überregionalen Verkehr anziehen und sich damit auffüllen. Der Rest fährt weiterhin durch Stuttgart durch. Es ist eine Mär, dass der Bau von grossen neuen Strassen Verkehrsentlastungen bringen. Bitte recherchieren Sie dazu den verkehrwissenschaftlich bekannten Begriff 'induzierter Verkehr'.

Eine Verkehrsentlastung würde sich dagegen durch einen optimal aufeinander abgestimmten und kostengünstigen ÖPNV ergeben; insbesondere für Stuttgarter Pendler und Pendler aus dem Stuttgarter Umland eine attraktive Alternative zum individualisierten Verkehr.

Weiterer Strassenbau ist keine Zukunftsmusik - Strassen wollen unterhalten werden, wofür jetzt schon das Geld fehlt, und die Denke ist auch nicht ökologisch sinnvoll. Wenn jede Stadt der Welt dieser Ansicht folgt, können wir noch endlos weiter Flächen für das gefrässige Monster 'Verkehr' verbraten. Es ist Zeit, umzudenken!

Ich verstehe die Debatte um die Ringautobahn bzw. den Nordostring um Stuttgart an dieser Stelle nicht. Ein solches Projekt ist Angelegenheit des Bundes und das Projekt hat im Bundesverkehrswegeplan keinen vorrangigen Bedarf. Da gibt es in Deutschland Strassenprojekte mit deutlich höherem Sinn.

Ausserdem findet sich Stuttgart ja bereits in der luxuriösen Lage, viel Geld für den Rückbau der Schieneninfrastruktur verschwenden zu dürfen (S21). Hätte man hier sinnvolle Entscheidungen getroffen, könnte sich ein Teil des Stuttgarter Verkehrsproblems von alleine durch ÖPNV lösen. Stattdessen wird dieser nachhaltig geschädigt. Sehr kontraproduktiv!

Mehr Straßen bedeuten noch mehr Verkehr. So einfach ist das. Es wird Zeit zum Umdenken, anstatt immer weiter Flächen dem Straßenverkehr zu opfern. Durch eine Ringautobahn würden die Probleme nur verlagert und die Belastungen den Bewohnern am Stadtrand aufgebürdet. Also klar dagegen.

Auf einer Ringautobahn würde vorwiegend der Fernverkehr fahren. Der Durchgangsverkehr durch Stuttgart ist gering (nur ca. 10 %). Mit einer Ringautobahn hätten wir jede Menge Zusatzbelastungen am Stadtrand und nur wenig Entlastung in der Innenstadt.

10% weniger Auto- und LKW-Verkehr in der Stadt wäre eine große Entlastung für Bezirke wie Zuffenhausen oder Cannstatt. Und dass Autobahnringe eine sinnvolle Entlastung sind, kann man ganz leicht daran erkennen, dass praktisch jede Großstadt in Deutschland einen Ring errichtet hat. Im übrigen trifft es ja nicht zu, dass keine Straßen mehr gebaut werden. Sie brauchen nur z.B. ins Remstal zu schaue, was dort an Straßenprojekten in den vergangenen Jahrzehnten gebaut worden ist. Umgehungstraßen noch und nöcher mit riesigem Landschaftsverbrauch. Stattdessen einen richtigen Autobahnring zu bauen wäre finanziell günstiger und würde weniger Flächen in der Summe verbrauchen. Nicht jeder Straßenbau ist per se böse, es geht um sinnvolle Verkehrslenkung um die Stadt herum statt mittendurch.

Der große Ring um Stuttgart, die sog. "Neckar-Alb-Autobahn" ist schon vor Jahren zu den Akten gelegt worden, weil sich aufgrund der dichten Besiedlung keine Trasse mehr finden ließ. Außerdem gibt es zahllose Beispiele von Städten, bei denen trotz Ringautobahn die innerstädtischen Verkehrsprobleme nicht weniger geworden sind. Um den Autoverkehr in den Innenstädten zu reduzieren, helfen nur verkehrsbeschränkende Maßnahmen wie Tempolimits, Pförtnerampeln, Fußgängerüberwege. Das hört der Autofan nicht gerne, ist aber leider so.