Die Schwaben sind ja berühmt berüchtigt für ihren besonderen Sinn für Sauberkeit und Ordnung, Stichwort Kehrwoche. Dies sieht man auch im Bürgerhaushalt: Gefühlt 10.000 Vorschläge für ein noch saubereres Stuttgart, mehr Reinigung, mehr Kontrolle, härtere Strafen für Müllsünder, sogar Videoüberwachung gegen Müll und DNA-Datenbank für Hunde wird gefordert.
Hier mein Gegenvorschlag: Ausgaben für die Stadtreinigung halbieren. Hat viele Vorteile:
1. Spart direkt die Kosten der Stadtreinigung, das Geld kann für sinvolleres verwendet werden.
2. Wirkt der Gentrifizierung entgegen und sorgt so für mehr bezahlbaren Wohnraum: Mieten in verdreckten Vierteln bleiben günstiger als in chicen Hochglanzvierteln.
3. Tendenziell zieht es weniger Nörgler und Querulanten nach Stuttgart bzw. werden manche evtl. den Entschluss fassen konsequenterweise aufs idyllische Land zu ziehen. Verbessert das Miteinander, die Leute sind entspannter und es gibt weniger grießgrämige Leute in der Stadt. Und da Stuttgart für diese "Zielgruppe" unatraktiver wird entspannt sich dadurch die Wohnungsnot und die Mieten sinken.
4. Nachhaltige Änderung des Ästhetikempfindens bzw. eine Reduzierung der für Stuttgarter doch Recht hohen Erwartungshaltung was Ordnung und Sauberkeit angeht und eine dementsprechende Zunahme der Lebensqualität und des Wohlempfindens. Auch Stuttgarter könnten dann andere Großstädte, beispielsweise Berlin, besuchen ohne sich aufgrund der Konditionierung sofort über etwas Unordnung aufregen zu müssen.
5. Es gibt ja schon einige Künstler und Designer die aus Müll Kunstwerke bzw. Modeaccesoires erschaffen. Wenn der Rohstoff dafür im Überfluss auf der Straße liegt könnte dies zu einem Kunstboom in Stuttgart führen was man widerum gut fürs Stadtmarketing verwenden könnte. Ich denke an die Recycling-Kunst-und-Mode-Hauptstatt-Stuttgart, mit pompösen Ausstellungen, Gallerien, Vernissagen!
6. Der Ruf wird sich ändern vom nörgelnden zum gechillten Schwaben, wir wären überall willkommener.
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