Abschaffung der verpflichtenden Biotonne

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Abfallentsorgung
|
Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

240
weniger gut: -491
gut: 240
Meine Stimme: keine
Platz: 
2132
in: 
2019

Die Verpflichtung zur Anschaffung einer Biotonne ist eine Bevormundung der Bürger. Der Gemeinderat wird aufgefordert zu beschließen, die bisherige Regelung wieder einzuführen, bei der eine Biotonne von jedem, der eine solche wünscht, angeschafft werden konnte. Die verpflichtende Einführung der Biotonne hat die vom jeweiligen Haushalt aufzubringenden Müllgebühren erhöht und belastet somit inklusive Geringverdiener überdurchschnittlich. Für die Stadt bzw. die von der Stadt kontrollierte AWS wäre diese Maßnahme kostenneutral.

Kommentare

24 Kommentare lesen

Nein! Die Biotonne ist super. Klar, es gibt immer den einen Menschen, der sich in der Woche nur von einem Stengel Sellerie ernährt und daher fest davon überzeugt ist, dass allein weil er so wenig Müll produziert, alles billiger sein muss. Biomüll gehört schlicht nicht in den Hausmüll.

@Liamara: Nach meinem Vorschlag steht es jedem frei, sich eine Biotonne anzuschaffen, der das möchte. Also gehen sie einfach mit gutem Beispiel voran.

Die Biotonne ist notwendig, richtig, und die Verpflichtung dazu war schon lange überfällig.
Viel eher sollte überlegt werden, anstatt der unsäglichen gelben Säcke endlich gelbe Tonnen einzuführen.
Seltsam: eine saubere Umwelt will jeder, nur bezahlen will keiner dafür.

@Lale susaLale susa: Was hat die Biotonne mit einer sauberen Umwelt zu tun?
BTW: Ich wohne in einem Mehrparteienhaus in dem NIEMAND die Biotonne benutzt. Und wie bereits erwähnt, verteuert die Pflichtbiotonne die zu zahlenden Abfallgebühren ohne jeden Mehrwert und belastet dadurch insbesondere Geringverdiener.

Pdv, ich verstehe Ihre Frage als rhetorisch.
Würden Sie sich mit dem Thema Mülltrennung, Recycling, Müllvermeidung etc. befassen, dann würden Sie auch den Mehrwert erkennen. Und nicht mit dem Pseudoargument „das wird alles teuerer“ totschlagen.
Glauben Sie allen Ernstes, dass die Müllgebühren auch nur einen Cent billiger würden, wenn sie den ganzen Biomüll in den Restmüll werfen? Das Volumen wird doch deshalb nicht weniger. Sie müssten halt mehr für den Restmüll bezahlen, weil Sie größere Tonnen bräuchten oder eine höhere Abfuhrfrequenz.
Oder isst in Ihrem Haus auch NIEMAND Obst und Gemüse?

Lale susa hat vollkommen Recht:
Für den im Restmüll landenden Nassmüll müsste dann in der MV wesentlich mehr zugefeuert werden, was zum Einen mehr Geld kostet (sprich, die Restmüllgebühren steigen), zum Zweiten die Umwelt mehr belastet (weil mehr Kohle und Gas zum Einsatz kommen) und zum Dritten auch die Möglichkeit der planbaren, kontinuierlichen Stromerzeugung mittels Biogas aus genau diesen Abfällen unmöglich macht.

Sprich: Der Vorschlag erreicht genau das Gegenteil von allem, was sinnvoll ist.

Ich unterstütze den Antrag von pdv.
Die Verpflichtung eine weitere Tonne (hier Biomüll) anzuschaffen und zu bezahlen, obwohl man die gar nicht nutzen möchte ist eine Bevormundung.
Jeder der die Biotonne nutzen will, kann ja wie früher sich einfach eine Biotonne bestellen.

Für die Umwelt ist es genau so schädlich, wenn der Müllwagen von Haus zu Haus fährt und bei vielen Häusern (insbesondere Mehrfamilienhäusern) die Tonne nicht genutzt wird und eine leere Tonne „geleert“ wird.
Auf der einen Seite gibt es ein Diesel Fahrverbot und auf der anderen Seite fahren die Müllwagen unnötig durch die Stadt und belasten die Umwelt.

Biotonne ist notwendig, jedoch wird bei uns im MFH, besonders von Familien, alles in der Restmüll-Tonne entsorgt

@Lale susa:
Nach Einführung der Pflichtbiotonne sind die Gebühren für den Restmüll praktisch unverändert geblieben. Dazu kommen nun aber die Gebühren für die Biotonne. Bei Wiederherstellung des bisherigen Zustandes würden logischerweise die Müllgebühren also sinken.

@SDWAN:
Da die Restmüllgebühren nach Einführung der Pflichtbiotonne praktisch unverändert blieben, obwohl - ihrer Argumentation folgend - der Restmüll nun einen höheren Brennwert müsste, kann der Einfluss des Biomülls auf die Verbrennungskosten offenbar nur marginal sein. Dazu kommen natürlich höhere Kosten für die Kompostieranlagen, die man ebenfalls einrechnen muss.

Nochmals zur Klarstellung: Ich plädiere nicht für die Abschaffung der Biotonne. Jeder kann und soll selbst entscheiden, ob er eine solche nutzen möchte oder eben nicht.

Generell befürworte ich, die bestehenden Regeln zu hinterfragen.
Feuchte Bio-Abfälle gehören nicht den Restmüll, da der effizient verbrannt werden soll.
Ist die Biotonne freiwillig, wird die Tonne den Ersparnissen zum Opfer fallen.
Für Geringverdiener könnte man überlegen, die Tonne umsonst einzuführen.
Was man auch hinterfragen sollte ist der gelbe Sack: ist denn sichergestellt, dass davon nichts nach Asien exportiert wird und dort im Meer landet? Das möchte ich nämlich nicht!

Das Risiko ist, dass um Kosten zu sparen die Biotonne in MFH abgeschafft wird, obwohl einige Familien gerne das Angebot nutzen würden.
Ich frage mich auch warum man die Biotonne nicht benutzten soll. Hier ist im Prinzip die Einstellung schon falsch nicht Zeitgemäß.

@stregy: Das Risiko besteht, klar. Aber das ist dann eine persönliche Sache zwischen den Eigentümern bzw. Mietern und Vermietern.

Ich fände es gut, wenn den Bürgern die erforderlichen teuren recycelbaren Papiertüten für den Biomüll kostenlos zur Verfügung gestellt werden. So wie es bei den gelben Säcken auch der Fall ist.

Die Pflichteinführung der Biotonne war nur die überfällige Umsetzung des §11 Abs. 1 (Abfall) Kreislaufwirtschaftsgesetz KrWG: Soweit dies zur Erfüllung der Anforderungen nach § 7 Absatz 2 bis 4 und § 8 Absatz 1 erforderlich ist, sind Bioabfälle, die einer Überlassungspflicht nach § 17 Absatz 1 unterliegen, spätestens ab dem 1. Januar 2015 getrennt zu sammeln. https://www.buzer.de/s1.htm?g=KrWG&a=11

Abschaffung von Biotonne nur wenn man prüfen kann, das er das Biomull selber kompostiert.

Die teuren recyclebaren Papiertüten sind nicht zwingend nötig, es reicht die kompostierbaren Abfälle in Zeitungspapier (nicht bunt bedruckt) zu wickeln. Ond 's Wochablättle kriagt jo schließlich jeder.

@pdv

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass in einem Mehrfamilienhaus kein kompostierbarer Biomüll anfällt. Es gäbe dafür nur zwei plausible Begründungen. Entweder Sie haben einen hauseigenen Komposthaufen, jeder einen Garten, oder Sie essen alle nur Fertigprodukte.

Träfen diese Gründe nicht zu, gäbe es noch einen dritten, aber nicht plausiblen, die ganze Hausgemeinschaft ist zu faul zum trennen.

Die verpflichtende Biotonne finde ich richtig (in jedem Haushalt fällt Biomüll an). Sie müsste aber meiner Meinung nach (so wie die Papiertonne auch) kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Finanzierung sollte über die Restmülltonne erfolgen.

@pdv: wenn Geringverdiener ein Problem mit den Müllkosten haben einfach den Biomüll in die vorgesehene Biotonne werfen, Restmülltonne verkleinern oder Anzahl reduzieren - schon kostet's weniger

@K.A.Lauer: Natürlich fällt bei uns Biomüll an. Er wird bei uns von allen Parteien ordnungsgemäß über den Restmüll entsorgt. Dort wird er dann unter Gewinnung von Energie verbrannt.

Bei uns nutzt jemand die Biotonne, weil es allen Bewohnern schlicht zu eklig ist und Ratten anlockt (nein, die haben keine Probleme, den Deckel anzuheben).

@Max: Wo soll jetzt bitte der Unterschied sein, zwischen einer Erhöhung der Restmüllgebühren bei jener kostenlosen Biotonne und einer Beibehaltung der Restmüllgebühren mit einer zusätzlichen Gebühr für die Restmülltonne?

@laeufer1999: Sie können gerne mal an einigen praktischen und damit realen Situationen zeigen, wie diese reine Theorie funktioniert. Sie werden dann Überraschendes feststellen.

Wenn man den Müll sauber trennt, kann doch die Restmülltonne verkleinert werden, und schon spart man Geld. Das funktioniert auch im MFH.

Mehrfamilienhäuser haben meist die Mindestanforderung von einer 60l Biotonne, die niemand benutzt, oft sogar niemand weiß, wo sie überhaupt steht und auch niemand an die Straße stellt. Einfamilienhäuser haben oft einen Komposthaufen und verwerten den Biomüll an Ort und Stelle. Größere Mengen Schnittgut oder Gartenabfälle passen da eh nicht rein. Außerdem zieht die Tonne im Sommer jede Menge Parasiten an. Ich hatte im letzten Sommer massiv mit diesen widerlichen Maden zu kämpfen. Es ist aber nicht meine Aufgabe, mich als Mieter oder Eigentümer als Schädlingsbekämpfer zu betätigen. Für mich ist ganz klar: Die Pflichttonne gehört abgeschafft.