Technisch veraltete Motorroller emittieren im Vergleich zu modernen Autos 124-mal mehr Schadstoffe als Viertakter, wie Schweizer Forscher herausgefunden haben. In Bangkok, wo Zweitakter 10 Prozent des Gesamtbenzinverbrauchs ausmachen, verursachen diese sogar 60 Prozent der Gesamtschadstoffe. EU-weit kommen Zweitakter zwar nur auf ein Prozent des Benzinverbrauchs, trotzdem bieten sie ein enormes Verbesserungspotential, denn Zweiräder sind heute von der Umweltplakette ausgenommen und für sie galt bis vor kurzem noch die Euro-2-Norm, welche deutlich höhere Grenzwerte als bei allen vergleichbaren Fahrzeugen zugelassen hat.
Angesichts der weiterhin kritischen Feinstaub- und Stickoxidbelastung der Luft im Stuttgarter Kessel sollten Maßnahmen ergriffen werden, die dazu beitragen, solche unnötige Luft- und Klimabelastungen zu reduzieren. Ein städtischer Anreiz nach Tübinger Vorbild, mit dem der Umstieg von technisch veralteten Zweitakt-Motorrollern auf ein nachhaltig angetriebenes Pedelec, E-Bike oder einen Elektroroller finanziell unterstützt wird, könnte dazu beitragen.
Tübingen hat mit seiner „Abwrackprämie für fossile Zweiräder“ gute Erfahrungen gemacht. Zahlreiche Anträge gingen inzwischen bei der Stadt ein, in nahezu allen Fällen wurden die Motorroller durch neue Pedelecs ersetzt. Jedes E-Bike und jeder E-Roller, der dank der Prämie einen alten Zweitakter mit hohen Schadstoffausstoß ersetzt, ist ein wichtiger Schritt hin zu einer umweltverträglicheren Mobilität.
Die Stadt Stuttgart wird gebeten, die Möglichkeit eines städtischen Zuschusses für die Anschaffung eines Pedelecs, E-Bikes oder E-Rollers bei gleichzeitiger Stilllegung eines alten Zweitakt-Rollers zu prüfen. Die Maßnahme sollte mit einer öffentlichkeitswirksamen Aufklärungs-Kampagne verknüpft werden. Anregungen hierfür bietet bereits die Homepage http://www.super-polluter.de/
Umweltprämie für den Austausch von Zweitakt-Rollern - Nachhaltige Mobilität unterstützen
Platz:
1165
in:
2019
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