Schleyerhalle umbenennen

|
Stadtbezirk: 
Bad Cannstatt
|
Thema: 
Zusätzliche Themen
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

279
weniger gut: -263
gut: 279
Meine Stimme: keine
Platz: 
1387
in: 
2013

Es ist unerträglich dass in Stuttgart eine Halle, sogar die größte Mehrzweckhalle, nach dem Nationalsozialisten Hans Martin Schleyer benannt ist.

Schleyer trat bereits 1931 der Hitler-Jugend und bereits 1933 der SS bei, Mitgliedsnummer 221714. 1935 warf Schleyer seiner Studentenverbindung „mangelnde nationalsozialistische Gesinnung“ vor, weil diese sich weigerte, jüdische Altherren auszuschließen, trat unter öffentlichem Protest aus und schloss sich dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund an. Während der Auseinandersetzung um das "Heidelberger Spargelessen" vertrat Schleyer entschieden den Standpunkt der Nationalsozialistischen Studentenschaft, deren Funktionär er wurde. Er trat am 1. Mai 1937 in die NSDAP ein (Nr. 5.056.527). Im späteren Entnazifizierungsverfahren gab er zudem einen niederen Dienstgrad (SS-Oberscharführer statt SS-Untersturmführer) an um das Strafmaß zu mildern.

Diese Stuttgarter Schande wird auch Kaberettistisch verarbeitet und trägt sicher nicht zu einem gutem Image Stuttgarts bei, siehe beispielsweise
http://www.youtube.com/watch?v=DFBaybu486Q&feature=player_detailpage#t=83s

Als Alternative würde es sich anbieten die Halle nach der Stuttgarter Widerstandskämpferin Else Himmelheber zu benennen.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

17 Kommentare lesen

Es ist einfach eine Schande, dass Leute, welche nach dem Krieg hervorragende Leistungen gebracht haben, immer noch als Nazis abgestempelt werden. Dass dies keine gute Zeit war, wissen alle, aber irgend wann muss mal Schluss sein.
Die Schleyerhalle soll weiter so benannt sein und Punkt. Zudem war Himmelheber eine Kommunistin und - sie zwar nicht - aber was ist unter dem Namen der Kommunisten alles zerstört und Millionen hingerichtet worden?
Machen Sie Parteipolitik und lassen sie uns mit solchen Vorschlägen in Ruhe! Es ist eine Schande, dass man Tote nicht ruhen lassen kann!!! (von Moderation geändert)

Sie haben den Kiesinger vergessen! (Kiesinger-Platz)

@ Power

Schleyer muss man nicht als Nationalsozialisten abstempeln, er hat sich selbst, freiwillig und frühzeitig zu einem gemacht. Seine "Leistungen" nach dem Krieg halte ich erstens für irrelevant und zweitens ebenfalls für mehr als fragwürdig, asoziale, arbeitnehmerfeindliche Politik inklusive betrieblicher Aussperrungen halte ich für alles andere als eine lobenswerte Leistung. Das Himmelheber unter der Nazi-Herrschaft Kommunistin war find ich übrigens alles andere als schlimm. Ich find es sehr interessant dass Sie sich darüber so aufregen, da weiß man gleich woher der Wind weht...

@ Filmfan1964

Vielen Dank für den Hinweis, aber Schleyer war dann doch sogar noch ne ganze Nummer krasser als Kiesinger. Wobei ich da eine Umbenennung natürlich auch sehr befürworten würde.

So, jetzt beruhigen wir uns mal. Alle zusammen. :-)

Und überhaupt: Hier wird gar nichts umbenannt, auch nicht die Schleyerhalle.
Die Welt lacht sowieso schon über Stuttgart, mit einer "Else-Himmelheber-Halle" wäre dann ein für alle Mal das Ende der Stuttgarter Konzertwirtschaft besiegelt.

Als ob wir keine anderen Probleme hätten!
Auch hier im Forum: Diskutieren ja, aber wenn wir uns angiften, kommen wir nicht vorwärts ;-)

Sie sprechen mir aus der Seele Vaihinger. Ich unterstütze Ihren Vorschlag 100%ig. Es ist unerträglich, dass Mitglieder der SS auf diese Weise geehrt werden. Auch in Stuttgart darf so etwas nicht sein.

Vielen Dank für diesen Vorschlag. Auch ich finde es unerträglich, dass der Name dadurch dauernd in aller Munde ist und Ehrung und Anerkennung findet - den meisten Menschen ist die ausgeprägte nationalsozialistische Gesinnung Hanns Martin Schleyers gar nicht bewußt.
Einen neutralen Namen wie zum Beispiel Neckarhalle fände ich gut.

Dann doch lieber gleich eine größere Halle an der selben Stelle bauen?

Wie wäre es stattdessen mit 'Deutsche Herbst Halle'? Oder noch besser 'Horst-Mahler-Halle'? Damit könnte man Interessen sowohl von Links- wie Rechtsextremisten bedienen.

Sind das unsere größten Probleme? Macht ehrenamtliche Hilfe. Es gibt hier viele Bereiche, dann habt Ihr was zu tun.

@ insulaner_1
Offenbar ist Ihnen das Thema wichtig genug dass sie sich hier zu Wort melden. Im übrigen bin ich ehrenamtlich aktiv, aber was genau hat das bitte mit dem Vorschlag zu tun?

Vielen Dank für Ihren Antrag! Diese Sache war mir, obwohl Historiker, aber eben mit anderem zeitlichen Schwerpunkt, nicht bekannt. Wenn die von Ihnen genannten Hintergrundinformationen oben stimmen, darf an einer Umbenennung kein Weg vorbeiführen. Auch wenn der Mord an ihm durch nichts zu rechtfertigen ist, gibt es wahrlich bessere Vorbilder in unserer jüngeren Geschichte als ihn. Eine Schande für Stuttgart!

Allerdings sollte auch die Alternative kein Schnellschuss sein. Else Himmelheber halte ich nicht wirklich für geeignet; das sollte letztendlich durch Bürgermitsprache (Vorschläge, Auswahl, Abstimmung) geregelt werden.

SS-Männer gehören nicht geehrt, Antifaschisten und Antifaschistinnen aber schon, als Vorschlag rege ich Liselotte Herrmann, Paul Thalheimer, Hans und Sophie Scholl, die Demonstranten des Mössinger Generalstreiks 1933 (Mössinger-Halle) oder Georg Elser an.

Ich stimme diesem Vorschlag zu, ausgehend von den Informationen, die Sie gegeben haben.
Natürlich kann man immer von wichtigeren Problemen sprechen, aber das schließt nicht aus, sich um dieses zu kümmern.
Und Schlimmes wird nicht besser, nur weil es lange her ist.

Ich kann nur sagen: Mein Gott Walter, uns scheint es ja alle gut zu gehen!!