Sprachförderung für Bürger mit Migrationshintergrund

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Schulen, Bildung
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

134
weniger gut: -51
gut: 134
Meine Stimme: keine
Platz: 
379
in: 
2011

Bürger mit Migrationshintergrund sollten schon ab dem Besuch des Kindergartens eine Sprachförderung erhalten. So erhalten wir eine leistungsfähigere Gesellschaft und müssen letztendlich auch weniger Hartz 4-Empfänger bezahlen. Durch eine bessere Integration von Migranten erhalten wir gute Arbeitskräfte die unsere Stadt voranbringen. Das Abschaffen der Sprachbarriere hat hierbei höchste Priorität!

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Umsetzung: 

Die Sprachförderung wurde wie beschlossen umgesetzt. Allein beim städtischen Träger wurden im ersten Halbjahr durchschnittlich 3316 Kinder in 124 Kitas mit 304 Gruppen erreicht.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Die bereits im Haushaltsplanentwurf enthaltenen Mittel für die Sprachförderung in Höhe von 1.953.000 € wurden für das Jahr 2012 um 426.400 € und 2013ff. um 376.400 € erhöht. Damit können insgesamt 507 Gruppen in Stuttgarter Kindertageseinrichtungen Sprachfördermaßnahmen erhalten.
Gemeinderat hat zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Es liegt keine Stellungnahme der Verwaltung vor, da der Vorschlag nicht zu den TOP 121 Vorschlägen gehört.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
408 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), 437 (CDU), 523 (SPD), 758 (SÖS und LINKE)

Kommentare

6 Kommentare lesen

Sprachbarrieren werden abgeschafft, wenn man sich als Migrant akzeptiert füllt. Und dafür muss man nicht durch Geld etwas bewegen. Die Mehrheitsgesellschaft sollte sich bewegen. Sprachförderung ist nicht das einzige Problem in diesem kontext.

Wissenschaftliche Studien zur Evaluation von Sprachförderungsprogrammen in Baden-Württemberg (Projekt EVAS, PH Heidelberg) ergaben, dass Kinder mit Förderbedarf nach Sprachkursen nicht besser sind als Kinder mit Förderbedarf ohne Sprachkursbesuch. Der Leistungsunterschied zu muttersprachlichen Kindern ist beträchtlich und bleibt auch nach den Fördermaßnahmen gleich groß.

Es gibt ja auch schon Sprachförderkurse an Kindergärten und Schulen. Diese haben (und die zusätzlich von Ihnen vorgeschlagenen hätten) also, wenn man den Wissenschaftlern glauben darf, keinen messbaren Erfolg.

Das liegt vermutlich daran, dass man Sprachen besser im alltäglichen Leben in der Interaktion mit Muttersprachlern lernt als in einem Kurs mit lauter Nicht-Muttersprachlern.

Da aber schon fast 70% der Kinder in Stuttgart einen Migrationshintergrund haben, Tendenz steigend (soviel zu der "Mehrheitsgesellschaft", von der der letzte Kommentator sprach), gibt es immer seltener überhaupt Kontaktmöglichkeiten zu Muttersprachlern für die betreffenden Kinder. Das kann man mit Sprachkursen nicht ausgleichen. Vielleicht steckt man das Geld lieber mal in bessere Kinderbetreuungsmaßnahmen in Betrieben und geeignete steuerliche bzw. Sozialabgaben betreffende Erleichterungen für Paare mit Kinder.

Eine Möglichkeit dieser Förderung ist der Ausbau der ehrenamtlichen Betreuung bzw. Nachhilfe in Schulen. Dies hat die Stadt Stuttgart bereits initiiert, allerdings habe ich festgestellt, dass die Suche nach konkreten Stellen, in denen eine solche Hilfe verlangt wird, sich als relativ schwierig gestaltet. Ich würde gerne ehrenamtlich in dieser Richtung arbeiten, mir fehlt jedoch der Überblick, wo Hilfe tatsächlich benötigt wird!

Ein Vorschlag wäre, das Integrationsbüro der Stadt Stuttgart weiterhin als zentrale Anlaufstelle zu nutzen, allerdings auf der Homepage auch einen Link zu einer Übersicht mit all denjenigen Einrichtungen setzen, die auf der Suche nach Ehrenamtlichen sind bzw. bei denen weiter nachgefragt werden kann. Mit dazu angegeben sollten auch Anforderungen, die an den Ehrenamtlichen gestellt werden. Gerade bei offiziellen Sprachförderungen bzw. Mentoring zum Einbürgerungstest, wird oftmals ein pädagogisches Studium vorausgesetzt.

An meinem öffentlichen Kindergarten sind nur 5 % Deutsch OHNE Migrationshintergrund. Sprache hin oder her. Migrantenkinder sind sowieso unter sich, weil die deutschen Kinder auf Privatkindergärten sind.

Sprachförderung wäre nur dann sinnvoll, wenn man sie bereits bei den Eltern einsetzt. Solche Sprachförderungen gibt es ja schon für die Erwachsenen, sie werden jedoch oft nicht genutzt, also spricht man zuhause weiterhin in der entsprechenden Sprache mit den Kindern (was auch nicht immer von Nachteil ist).

Ich selbst kenne Migranten, bei denen intensivere Sprachförderung hilfreich wäre. Ich denke, es ist kein Wunder, dass wir an Hauptschulen einen größeren Migrantenanteil haben als an Gymnasien, denn diese Schüler haben als Quelle
der Probleme mangelnde Deutschkenntnisse. Und wer die Sprache nicht richtig versteht, auf der der Unterricht (z.B. Mathematik) gehalten wird, der versteht dann auch den Unterricht nicht. So muss man bei der Quelle (den mangelnden Deutschkenntnissen) ansetzen, um diese Probleme zu beheben, was meiner Meinung nach die frühkindliche Phase ist.
/GC