Kastrationspflicht und Registrierpflicht für Freigänger-Katzen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Sicherheit, Ordnung
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

510
weniger gut: -145
gut: 510
Meine Stimme: keine
Platz: 
60
in: 
2013

Durch eine Kastrations- und Registrierpflicht für Katzen würden jährlich viele Tausend Euro Tierheimkosten entfallen. Es gäbe keinen ungewollten Nachwuchs, der auf Kosten der Steuerzahler und der ehrenamtlich engagierten Tierfreunde versorgt werden muss, nachdem dieser abgeschoben oder ausgesetzt wird.
Jeder Tierhalter muss durch Gesetz verpflichtet werden verantwortungsvoll dafür Sorge zu tragen, dass kein Tierelend entsteht: in Stuttgart gibt es tausende heimatloser Katzen, aus unerwünschter Vermehrung. Das geht auch zu Lasten der heimischen Kleintierwelt.
In anderen Städten wird die Kastrations- und Registrierpflicht für Katzen bereits erfolgreich praktiziert.

Ergänzungen aus ähnlichen Vorschlägen: 

Nutzer/in Simba2013 schlägt entsprechend vor:
Verringerung von Katzenleid - Erlass einer Kastrations - und Kennzeichnungspflicht für alle Freigängerkatzen
ie Stadt soll wie in Bonn, Delmenhorst, Düsseldorf oder Paderborn sowie in einigen anderen deutschen Städten eine Verordnung erlassen, die es zur Vorschrift macht, Katzen, die Freigang haben, zuvor kastrieren und registrieren zu lassen. Katzenhalter haben dafür zu sorgen, dass ihre Katzen nicht verwildern. Diese Vorschrift erlaubt, unkastriert aufgefundene Tiere zu kastrieren. Durch diese Vorschrift könnte die Zahl wildlebender unkastrierter Tiere und damit deren unkontrollierte Vermehrung eingedämmt werden.

Außerdem würde sie Rechtssicherheit für Tierschutzorganisationen schaffen, die freilebende Tiere einfangen und kastrieren lassen können, ohne sich der Gefahr der Sachbeschädigung oder des Diebstahls auszusetzen. Bewahren Sie Katzen vor einem herrenlosen Leben auf der Straße und verhindern Sie dadurch Katzenelend.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Die Ausweisung von Gebieten mit einer Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilebenden Katzen ist an die rechtlichen Voraussetzungen des neu eingeführten § 13 b Tierschutzgesetz gebunden. Diese liegen in Stuttgart nicht vor. Der Vorschlag wurde vom Gemeinderat nicht aufgegriffen.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Bei der Beantwortung der Landtagsanfrage 15/1262 hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Einvernehmen mit dem Innenministerium Baden-Württemberg festgestellt, dass die Voraussetzungen für die Einführung einer „polizeirechtlichen Kastrations- und Registrierpflicht für freilaufende Katzen“ auf der Grundlage einer kommunalen Polizeiverordnung in der Regel nicht vorliegen.

Diese Feststellung gilt uneingeschränkt auch im Stadtgebiet Stuttgart. Eine abstrakte Gefahrenlage durch eine „wilde“ Katzenpopulation, die den Erlass einer Polizeiverordnung erlauben würde, liegt derzeit im Stadtgebiet nicht vor. Andere Großstädte, wie z. B. Düsseldorf und Schwerin, sind für ihr Stadtgebiet ebenfalls zu diesem Ergebnis gekommen.

Auch der Landestierschutzverband BW sieht in einer „kommunalen Katzenverordnungen“ wegen der vielschichtigen Rechtsprobleme keine Problemlösung. Die Empfehlungen des Landesbeirats für Tierschutz BW setzen vielmehr u. a. auf die finanzielle Unterstützung der Tierschutzorganisationen, die sich dieser, dem Allgemeinwohl dienenden Aufgabe angenommen haben. Ein entsprechender Gemeinderatsantrag (GRDrs 1066/2011), der eine jährliche pauschale Zuwendung für Katzenkastrationen von 10.000 Euro für die Katzenhilfe vorsah, hatte bei den letzten Haushaltsplanberatungen keine Mehrheit gefunden.

Kommentare

30 Kommentare lesen

Sollte überall so eingeführt werden

Bin selber Katzenhalter und -freund. Unsere Katzen sind kastriert. Habe schon einige streunende Katzen und vor allem Kater eingefangen und vermittelt. Ich sehe das Leid auch darin, dass sich kastrierte Freigängerkater mit Besitzer ständig mit streunenden nichtkastrierten Katern rumschlagen müssen. Ich bin voll für die Kastrations- und Kennzeichnungspflicht. Am Besten das Tatoo in den Ohren plus den Chip, wenn man den für die Reise in den Urlaub braucht, denn wenn ich eine "streunende" Katze sehe und beobachte, hilft mir das sichtbare Tatoo eher weiter, als wenn ich das Tier erst einfangen und zum Tierarzt gehen muss, um die Identität heraus zu finden. Wenn beim Chip dann auch noch das Tier nicht bei Tasso gemeldet ist, kann die Identität nicht heraus gefunden werden. Es liegt nämlich in der Verantwortung des Halters, das Tier mit der Chipnummer an Tasso zu melden. Ich hatte schon so einen Fall. Das Tatoo wäre für jeden sichtbar.

Es gibt so viele streunende, herrenlose, ausgesetzte Katzen in Stuttgart, da ist eine Kastrations- und Kennzeichnungspflich schon lange überfällig!
Sich eine Katze ins Haus zu holen ist das eine, aber für sie zu sonrgen und auch dafür zu sorgen, daß es nicht unkontrolliert Nachwuchs gibt, der dann im besten Fall ein gutes zu Hause bekommt - im schlechtesten Fall im Müll landet, ausgesetzt wird oder auf andere Weise "entsorgt" wird - ist etwas ganz anderes. Jeder echte Katzenfreund nimmt ohne Gemurre die mit einer Kastration verbundenen Kosten auf sich, weil er damit nicht nur seiner eigenen Katze etwas gutes tut, sondern auch Katzenelend vermeidet. Jeder, der diese Kosten einsparen möchte, sollte sich generell kein Tier halten. Die Tierheime sind übervoll, die Katzenhilfe mußte vergangenen Sommer ein Aufnahmestopp verhängen, weil sie nicht mehr wußte, wohin mit all den armen Geschöpfen!

Für mich zweifelsohne eine der wichtigsten Vorschläge.

Sehr sinnvoller Vorschlag, durch den nicht nur das Tierelend gelindert, sondern auch die Stadtkasse entlastet werden würde!

Wenn schon die Tierschutzgesetze mehr als dürftig sind, wäre dies mal ein Ausrufezeichen für den Tierschutz.

Südkurier online vom 06.03.2013 - Die Gemeinde Hohenfels klagt:
"Kosten durch herrenlose Katzen verzehnfacht
Ein weiterer Kostentreiber waren schließlich noch herrenlose Katzen, die im Rathaus als Fundsache abgegeben wurden. Für deren Behandlung sind bei der Gemeinde Ausgaben in Höhe von 4000 Euro angefallen. Im Jahr 2010 lag dieser Betrag noch bei 417 Euro. Hier sucht die Gemeinde nach Lösungen."
Mit einer Kastrationspflicht könnte man die Kosten eindämmen und vor allem das Leid der Tiere lindern.

Kastrationspflicht, Ja, warum meine Hauskatzen gekennzeichnet werden sollen verstehe ich aber nicht. Ist wahrscheinlich auch nicht gemeint, deswegen ein "Ja" von mir.

Diese Pflicht ist schon lange überfällig um das Leid der Katzen zu verringern

Sollte man unbedingt einführen, um das sehr große Leid der Katzen zu mindern und letztendlich kommt das auch der Kasse zugute!

Ich habe dagegen gestimmt, habe eine kastrierte Freigang-Katze, bin aber strikt gegen das Registrieren!
Ich wohne direkt an verwilderten Gärten sehe da zwar Katzen aber alle scheinen ein Zuhause zu haben (gepflegte Tiere). Mir ist es etwas unverständlich wie davon geredet werden kann, dass wir extrem viele herrenlose Tiere hätten. Meine Katze bleibt im Sommer auch mal ein paar Tage draußen.

Es ist für mich immer noch unverständlich, daß angebliche treusorgende Katzenfreunde ihre Katzen weder kastrieren noch sterilisieren lassen. Bei uns treffen sich im Moment 3 Kater, diese stehen in voller "Blüte", schreien Tag und Nacht, es ist ein wirklicher Jammer. Wo bleibt denn da die Liebe zu den Tieren? Tiere sind kein Spaßfaktor sondern eine Verpflichtung. Ein Kater, wir nennen ihn Sheba (sieht aus wie in der Werbung), ist Tag und Nacht bei uns in unmittelbarer Nachbarschaft. Wenn wir wüssten wem er gehört, dann wäre es ein Leichtes die Besitzer anzusprechen.

Ein sehr guter Vorschlag der unbedingt realisiert werden muss im Interesse der Tiere und der Menschen.

Diese Kastrations- und Registrierungspflicht ist längst überfällig, um das Katzenelend zu verringern. Wir haben als Menschen eine Pflicht gegenüber Tieren. Durch meine Mitgliedschaft in der Katzenhilfe weiß ich, welcher Einsatz von Menschen und finanziellen Mitteln erforderlich ist, um das Leid der Katzen ein klein wenig zu lindern.

Ich bin auch dafür, daß die Stadt etwas entscheidet, was den Tierschutzvereinen die Arbeit erleichtert. Man kann sich nicht einfach zurücklehnen und auf das soziale Gewissen von oftmals ehrenamtlich tätigen Tierfreunden hoffen.

@planb: Es gibt unglaublich viele und und unglaublich große Katzenkolonien in dieser Stadt: in Gartenanlagen, auf Firmengeländen und Friedhöfen. Die Registrierung der Katzen (Chip oder Tatoo) soll helfen,dass die Tiere nach ihrem ausgiebigeren Freigang wieder zu ihren Besitzern gebracht werden können. Außerdem erkennt man tätowierte (und damit meist kastrierte) Katzen schneller erkennen und zuordnen.

Habe selbst Katzen und wer schon mal Probleme mit unkastrierten Katern gehabt hat die mit ihrer Markiererei sowas wie Kriegsgeschrei veranstalten und einen selbst und die Katers im Haus fast zum Wahnsinn treiben können, kann nur dafür sein, dass eine Pflicht eingeführt wird. Wie man Katzen allerdings markieren soll? Tätowierungen sind sinnvoll aber nicht wenige davon so schlecht gemacht, dass man sie nicht lesen kann! Aus der Ferne ist das aber nicht zu sehen. Halsbänder sind eine Unfallgefahr für die Katzen und werden auch gerne verloren. Chip ist nur mit Lesegerät auswertbar. Das Eine tun ohne das Andere zu lassen und die Arbeit von Katzenhilfe und Tierheim unterstützen. Ohne deren Arbeit wäre das Elend noch größer. Meine Katzen stammen alle vom Tierheim oder von der Katzenhilfe.
Zum Vogelschutz: Ich liebe unsere gefiederten Freunde und tue namentlich im Frühjahr was ich kann um sie zu schützen. Das ist zuweilen nicht leicht! Katzenbesitzer sind nicht per se allen anderen Tieren gegenüber gleichgültig!

Bin für eine Kastrationspflicht es gibt so viele Katzen die draußen leben

Längst überfällig!!! Dringend nötig!

Warum sind wir für eine kontrollierte Kastration?
Um eine unkontrollierte Vermehrung, offensichtliches Leid, Ärger durch Streuner, monitäre Entlastung, sowie Reduzierung der angespannten Platzproblematik in den Tierheimen zu erreichen.
Meine Frau und ich sind Mitglieder im Verein Katze & Mensch. Dieser gibt zigtausende von €'s pro Jahr für Tierarztkosten aus, welche durch streunende, herrenlose Samtpfoten entstehen. Diese Gelder könnte man wahrlich sinnvoller einsetzen!
Natürlich möchten wir darauf Hinweisen, daß nur "unregistrierte" Tiere eingefangen und kastriert werden dürfen um rechtlichen Problemen mit uneinsichtigen Besitzern zu vermeiden.

Um einer unkontrollierten Vermehrung mit all' seinen Folgeproblemen, wie:
Krankheit, Kosten, Qual, Leid etc.
entgegenzuwirken, stimme ich diesem Antrag Nr. 3639 zu.
Wir haben schon mehrmals Katzen betreut, die sich Hilfe suchend vor unserem Haus eingefunden hatten. Leider -und traurig- war der Allgemeinzustand dieser Tiere oftmals so
niederschmetternd, daß eine längere Pflege durch frühen Tod nicht gegeben war!
Immer wieder festzustellen ist, daß sich diese Situationen häuften um den Jahreswechsel ( Weihnachtsgeschenk ?), resp. in den Sommermonaten ( Urlaub ? ).
Wir sollten nie vergessen, daß Tiere generell auf Hilfe angewiesen sind. Eine durch Kastration der Streuner schlußendlich erreichte Reduzierung, würde der Umwelt ( z.B. Vogelwelt ) nur ein positives Ergebnis bringen.

Mein Kater ist selbstverständlich kastriert und im Wesen NICHT verändert. Die Argumente der Tierärztin u.a.: Unkastrierte Kater laufen sehr weit um eine Kätzin zu finden und werden leicht überfahren. Und er wird nie wieder "Liebeskummer" haben.
Wenn der Vorschlag umgesetzt wird, wird das Katzenelend nach einiger Zeit gegen Null tendieren.

@ planb:
Ich kann Ihrer Argumentation nicht ganz folgen. Wenn Ihre Katze registriert wird und versehentlich eingefangen wird, wird sie sofort zu Ihnen zurückgebracht. Sollte Ihre Katze verschwinden und wird irgendwo aufgefunden, wird der Besitzer leicht festgestellt (Tierheime und Tierärzte haben Lesegeräte) und z.B. TASSO unterstützt Sie bei der Suche. Und selbst wenn das Tier überfahren werden sollte (was hoffendlich niemals geschehen wird), wäre es mir lieber, dies zu erfahren, als mir ständig auszumalen, daß sie versehentlich irgendwo eingesperrt wurde und jämmerlich verdurstet und verhungert.

Es gibt immer noch Leute, die der Meinung sind, dass eine Katze mindestens 1 Mal in ihrem Leben Junge haben soll, bevor sie kastriert wird. Meine Katze ist aus dem Tierheim und selbstverständlich kastriert. Dadurch hat sie nicht ein minder schönes Leben. Ich bin für die Kastration.

es gibt schon genung Katzen, die im Tierheim sitzen und keiner will. Eine unkontrollierte Vermehrung verstärkt dieses Problem.

Die Kastrationspflicht für Freigängerkatzen ist dringend notwendig - einfach um das Elend von kranken und hilflosen nichtversorgten Katzen zu reduzieren.

Sehr sinnvoller Vorschlag um das Elend von Streunerkatzen zu lindern.

Absolut sinnvoll und notwendig. Wie wird dann aber kontrolliert, ob auch jeder sich an die Kastrationsvorschrift hält?