Parkraummanagement im Westen abschaffen

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart-West
|
Thema: 
Verkehr
|
Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

126
weniger gut: -334
gut: 126
Meine Stimme: keine
Platz: 
2879
in: 
2013

So ich habe den Text aufgrund der Kommentare neu verfasst und erweitert:

In erster Linie wurde das Parkraummanagement eingeführt, um die Situation für die Anwohner zu verbessern. Dies kann man durchaus als gescheitert ansehen.

Das Problem "Zu wenig Parkraum im Westen" kann nicht mit der Massnahme des Parkraummanagments beseitigt werden, da die Relation Autos zu Parkplätzen einfach viel zu hoch ist.
Zu viele Leute sind auf eine Parkplatz angewiesen.

Ja es sind Leute auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen, aber zu wenige
Kaum einer hat sein Auto verkauft wegen einer Jahresgebühr von 30 EUR
Ja tagsüber hat sich die Verfügbarkeit tatsächlich erhöht, davon profitieren aber in erster Linie nicht die Anwohner, sondern die Gelegenheitsparker, da die Anwohner bis auf wenige Ausnahmen eher auswärts arbeiten
Ja es wurde weiterer Parkraum geschaffen, aber auch zu Leiden der Fussgänger und auf lange Sicht gesehen mit nicht viel Erweiterungspotenzial
Vieles ist schlecht wie dass man sich auf einen Wagen festlegen muss, dass man eventuell für 2 Zonen bezahlt und trotzdem nichts findet, dass man als Anwohner aus Zone A in Zone B nicht kostenfrei parken darf, usw.
Ansonsten müssen die Anwohner und Besucher nun für ein immer noch umkomfortables parken auch noch Geld bezahlen.

Stuttgart ist nunmal nicht München!
Man kann so ein Konzept nicht 1 zu 1 übersetzten.

Das einzig wirklich positive am Parkraummangement ist, dass die Stadt Geld verdient und das nicht gerade wenig.
Aber das war ja nicht der eigentliche Sinn und Zweck, oder?!

Ich fordere das Konzept Parkraummanagment im Westen wieder abzuschaffen.

Und bitte im Süden gar nicht erst damit anzufangen, denn dort wird es genauso sein.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

21 Kommentare lesen

"Für Leute die nicht aus dem Westen kommen ist es kaum noch möglich irgendwo zu parken" ... Und genau das ist eben der Unterschied zwischen "Verbraucher" und "Einwohner". Wenn Firmen wollen dass ihre Angestellten in der Umgebung parken sollen sie halt Parkplätze (Tiefgaragen?) schaffen, die Parkplätze sollten vorrangig für die Leute da sein die im Westen wohnen.

positiv finde ich, dass die leute durch diese maßnahme auf öffentliche verkehrsmittel umgeleitet werden.
dass die anwohner aber für die parkgenehmigung zahlen müssen und dabei nur für einen festgelegten wagen finde ich unverhältnismäßig und widerspricht dem gedanken des carharing ...

Auch ein "Konsument" sollte in der Lage sein, über den Rand seiner Motorhaube hinauszusehen. Es ist durch präzise Untersuchungen der Uni festgestellt, dass die Parksituation deutlich entschärft wurde durch das Parkraummanagement. Tagsüber in fast allen Teilgebieten findet man immer einen Parkplatz, und nachts ist es bis auf einige kritische Stellen auch besser geworden - weil vernünftige Bürger/innen mehr zu Fuß gehen, eher Fahrrad fahren oder den guten öffentlichen Nahverkehr nutzen. Und mit den Einnahmen aus dem Parkraummanagement wurde nachgewiesenermaßen weiterer Parkraum geschaffen: durch Schrägparkplätze wo es nur geht, durch Tiefgaragen wie unter dem Rossbollengässle usw. Aber in einem so dicht besiedelten Gebiet wie dem Westen kann es auch nicht im Interesse der Bewohner liegen, den gesamten öffentlichen Raum zum Parkraum umzuwidmen, also müssen Autos in einem vertretbaren Maße verdrängt werden.
Und wo steht eigentlich festgeschrieben, das mit dem Erwerb bzw. Besitz eines Autos der Anspruch auf einen öffentlich und kostenlos bereitgestellten Parkplatz verbunden ist?
Also lieber KonsumentX: ein bisschen differenzierter darf Ihre Argumentation schon sein - vielleicht hilft eine andere Selbstdefinition, wie wärs mit aufgeklärtem Stadtbürger?

In erster Linie wurde das Parkraummanagement eingeführt, um die Situation für die Anwohner zu verbessern.

Dies kann man durchaus als gescheitert ansehen.

Tagsüber ist die Verfügbarkeit tatsächlich höher, doch kann man davon ausgehen, daß hierdurch nicht in erster Linie die Anwohner profitieren, sondern Gelegenheitsparker. Die Anwohner werden bis auf wenige Ausnahmen ihrerseits auch eher auswärts arbeiten.

Des nächtens hat sich die Situation nicht entspannt, denn nur wenige Leute haben wegen der 30 Euro Jahresgebühr für Anwohner ihr Auto verkauft. Weiterhin ist der abendliche Parkverkehr nicht durch auswärtige Werktätige oder Besucher der hiesigen Geschäfte verursacht, sondern durch Leute, die im Westen wohnen und gern ihr Auto irgendwo abstellen wollen.
Hinzu kommen Besucher der örtlichen Lokalitäten, ohne deren Umsatz es diese vielleicht nicht gäbe (was wiederum die Attraktivität des Wohnviertels schmälert).

Über die Tatsache, als Anwohner mit Parkkarte aus Zone A nicht in Zone B nebenan kostenfrei parken zu dürfen, möchte ich jetzt nicht sprechen :-)

Außer Einnahmen für die Stadt sehe ich auch in den anderen angedachten Stadtteilen keine großartige Verbesserung durch ein Parkraummanagement.

Fazit: Der Vorschlagende hat m.E. durchaus Recht: Es sind nicht mehr Flächen entstanden, lediglich müssen nun alle (auch die Anwohner) für das noch eigentlich unkomfortabler gewordene Parken bezahlen.

Ob das gut ist, muß jeder selbst entscheiden: Einnahmen zum Wohle der Stadt oder Schröpfung der viel beschriebenen "Melkkuh Autofahrer".

Danke grandnagus!

Man sollte natürlich nicht allein die Autofahrer fragen, ob sie das Parkraummanagement gut finden. Bei dieser Maßnahme ging es doch um alle Bürger, also gerade auch die Menschen, die ohne Auto unterwegs sind. Aus der Perspektive der Fußgänger (zum Beispiel kleine Kinder und ihre Angehörigen) sollte der Parkraum eher noch weiter begrenzt werden. Schließlich hat doch die Stadt Stuttgart beim Anlegen der Markierungen vielerorts die schon vorher kleinen Gehwege durch "erlaubtes Gehwegparken" weiter reduziert.

@Gwaihir
Mit den "schon vorher kleinen Gehwegen" meinen Sie vermutlich die Johannesstraße, wo mehr als 5m breite Gehwege an einigen Stellen jetzt nur noch 2,5m breit sind, oder?

@grandnagus
Bei der Johannesstraße hat man leider die Optik ziemlich verschandelt, der Gehweg ist ansonsten in einigermaßen gutem Zustand. Ich dachte auch an kleinere Straßen wie die Vorsteigstraße, wo seit dem PRM offiziell beidseitig auf dem Gehweg geparkt werden darf und deutlich weniger als die eigentlich notwendigen 1,50m für Fußgänger übrig bleiben. Dazu kommt, dass die Parkmarkierungen sehr oft überschritten werden und das von den Kontrolleuren überhaupt nicht geahndet wird (weil im Auto ja ein Parkausweis liegt).

@Gwaihir
Ich verstehe, was Sie meinen.
Wenn ich das richtig sehe, sind also diese Parkzonen, die Sie zu Lasten der Fußgänger bemängeln, im Zuge des PM entstanden.
Mithin spräche dies eigentlich auch für den Vorschlag von KonsumentX.

Als ich 1990-95 in der Johannesstraße gewohnt habe war es noch verboten auf dem Pferdestreifen des Gehwegs (daher kommt die Überbreite nämlich) zu parken. Peu a peu wurden dann keine Strafzettel mehr verteilt, heute ist es offizieller Parkraum. Es sind also immer mehr Autos im Westen obwohl immer weniger Leute dort wohnen (qm pro Kopf steigen). Das Problem ist, das der Westen immer luxuriöser wird und dort immer mehr Leute Autos haben. Anfang der 90er war es kein Problem tagsüber einen Parkplatz zu bekommen (hatte selbst kein Auto, nur manchmal geliehen), das lag daran, dass dort viele MigrantInnen und Studierende ohne Auto gewohnt haben,die sind aber in der Zwischenzeit verdrängt. So gesehen alles Luxusprobleme. In der Stadt braucht man in der Regel kein Auto.

Also wenn man sich mal die Zahlen anschaut, die die Uni erhoben hat, dann ist die Parksituation jetzt im Westen schlecht, aber vor der Einführung des Parkraummanagements war sie absolut katastrophal. Die Abschaffung des Parkraummanagements würde also rein gar nichts erreichen und die Situation wahrscheinlich wieder stark verschlechtern. Ein weiterer Vorteil des Parkraummanagements, der wissenschaftlich nachgewiesen wurde, ist, dass weniger Leute mit dem Auto in den Westen hineinfahren, da es keine kostenlosen Parkplätze für Nichtanwohner gibt, das hat zu einer Entlastung des Verkehrs geführt und das sollte man bei dem ganzen berücksichtigen

Das Parkraummanagement ist eine Strafsteuer für Besucher. Haben sich das Leute ausgedacht, die keine Sozialkontakte haben? Oder keine Gäste in ihrer Wohnung wollen?

Was ich NICHT verstehe ist wie die Ersetzung von Parkplätzen durch Baumbeete die Parkplatzsituation im Western verbessern soll. Es wurde immer mit "Schaffung von Parkraum" beworben und Baumbeete STATT Parkplätze ist das Gegenteil.

Wer in der Johannesstrasse (sicherlich einer der minder schweren Fälle im Gebiet) spät abends einen Parplatz sucht, kann sich überlegen, ob er ein Faltauto kauft und mit ins Bett nimmt oder durch die Nacht fährt, bis sich die Situation morgens entspannt hat. Denn mit Ende der gebührenpflichtigen Zeit werden die freien Parkplätze zugestellt mit Firmenfahrzeugen, meist Sprintern - mit deutlichem Werbeaufdruck, also keine Spekulation. Wenn die ansässigen Firmen keine Stellmöglichkeiten haben und bekommen, klauen sie den Bewohnern ihre
Parkplätze.

Natürlich hat das neue Parkraummanagement nicht zu idealen Bedingungen geführt. Trotzdem wurde die Gesamtsituation etwas verbessert. In der Zukunft muss es doch darum gehen, das Management weiter zu entwickeln (neue Tiefgaragen auf dem Olga-Areal, Verkehrsberuhigung und in der Folge Querparkplätze etc.)
Ich halte nichts davon, das Parkraummanagement abzuschaffen, ohne eine taugliche Alternative anzubieten.

Kann man nicht auch die Parksituation weiterentwickeln und verbessern,
ohne alle Leute dafür zahlen zu lassen?

So ein Parkhaus kann doch auch kommerziell betrieben werden!
(vielleicht einen Teil der Stellplätze fest vermieten und einen Teil nach dem normalen Parkhausprinzip)

@KonsumentX:
Beim Parkraummanagement zahlen doch eben nicht "alle", sondern nur diejenigen, die für ihr Auto einen Parkplatz suchen. Und das sind eben nicht die, die kein Auto haben und mit ÖPNV fahren (und dort zahlen) oder die, die sich einen Stellplatz in einer Tiefgarage anmieten (und zahlen) usw., sondern diejenigen, die immer noch glauben, mit dem Kauf eines Autos ein Anrecht auf einen öffentlich finanzierten Parkplatz erworben zu haben.
@Chanter:
Das zeigt eben, dass es neben dem Bedarf an Parkplätzen auch den vielleicht noch höher zu bewertenden Bedarf an Baumstandorten gibt - und von den Bäumen profitieren wirklich alle durch CO2-Minderung, durch Feinstaubminderung usw. Und zwischen diesen beiden sich gegenseitig ausschließenden Interessen müssen Verwaltung und Politik eben eine Abwägung treffen und entscheiden, und das kann im Einzelfall auch gegen einen Parkplatz ausgehen. Wobei nach meiner Beobachtung neue Bäume nur gepflanzt werden, wenn gleichzeitig auch neue Parkplätze durch Schrägparken usw. geschaffen werden - die Summe der Parkplätze also gleich bleibt oder sogar erhöht wird. Also bitte nicht so pauschale Behauptungen.

Also meiner Meinung nach hat das Parkraummanagement was gebracht. Das es keine perfekte Lösung gibt, muss man sich bewußt machen.

@Nussdorfer:
Sie können sich darauf verlassen das ich die Situation in der näheren Umgebung äußerst genau verfolgt habe. (inkl. Parkplatz zählen). Auf der anderen Seite sind die Gehwege nach wie vor überbreit (ca. 3,50 Meter). Hier hätte man problemlos einen Grünstreifen einziehen können ohne das NOCH EIN Parkplatz verloren geht.
Das Argument mit der CO2 Verminderung kann ich (in diesem Fall) leider nicht gelten lassen, da es Ginko (?) Bäume sind die sehr wenig Blattwuchs haben und damit auch wenig Oberfläche die CO2 aufnehmen kann oder Feinstaub binden.

Als Anwohnerin im Westen sehe ich durchaus die Verbesserung der Parksituation durch das PRM. Und ich freue mich um jeden Baum und jede Grünfläche hier im Westen.
Im Rahmen des PRM sollten auch noch mehr Parkplätze dem Carsharing zur Verfügung gestellt werden können, um weitere private PKWs überflüssig zu machen.
Ein Teil des Erlöses durch das PRM und die viele Strafzettel könnten doch auch zur Subventionierung das VVS genommen werden, damit die Tickets billiger angeboten werden können.
Die Anzahl der PKW muß einfach noch mehr reduziert werden.

Die Parksituation im Gebiete Reinsburg-/Rotebühlstraße ist abends exakt so, wie vor der Einführung des PRM, nur muss man dafür jetzt zahlen. Nicht nur die 30 EUR sondern auch die Knöllchen, die man bekommt wenn man nachts entnervt die Parkplatzsuche aufgibt und das Auto abstellt, wo's noch halbwegs möglich ist. Nach einer kleinen Umfrage in der Nachbarschaft ist auch klar, woran das liegt: Wirklich jeder, der eine halbwegs gute Geschichte und 30 EUR geboten hat, hat von der Stadt auch einen Anwohnerparkausweis bekommen.